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Gyrithe Lemche - 40 Jahre frauenpolitische Agitation
1899-1939
Vera Wittkowsky
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Sven Hakon Rossel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1425
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29377.13625.227454-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Es soll in vorliegender Arbeit Gyrithe Lemche – 40 Jahre frauenpolitische Agitation 1899-1939 neben einer grundsätzlichen Einführung in das Denken und Wirken der Schriftstellerin Gyrithe Lemche insbesondere die Entwicklung ihrer frauen- und gesellschafts-politischen Haltungen untersucht werden. Waren diese einem Wandel unterworfen? Und wenn ja – wie äußerten sich diese Entwicklungen? Zur Beantwortung dieser Fragen werden verschiedene Romane Lemches sowie zahlreiche ihrer Artikel, Zeitungschroniken und Reden nach thematischen Gesichtspunkten vorgestellt und analysiert. Um eine Vorstellung des historischen Zeitrahmens zu geben, in den die besprochenen Texte eingebettet zu verstehen sind, ist dem Hauptteil ein geschichtlicher Überblick – mit besonderer Berücksichtigung der Frauenpolitik und Gesellschaftsdebatten – vorangestellt. Methodisch kommt für vorliegende Arbeit in Verlängerung einer werkimmanenten Interpretation und des Close Readings insbesondere eine werktranszendierende Interpretation zur Anwendung, die sich v.a. auf die Intention und Entwicklung der Autorin bezieht und auf Zusammenhänge zwischen ihren Texten und den historischen und soziokulturellen Gegebenheiten verweist. Grundlegend für diese Herangehensweise sind dabei verschiedene Ansätze aus der feministischen Literaturtheorie sowie den Gender-Studies, die bereits die Funktion der Autorin als „Perspektiventrägerin“ einer „weiblichen Erlebniswelt“ voraussetzen. Dies ist gerade im Fall Gyrithe Lemches von zentraler Bedeutung, da sie bewusst in ihren Texten einen feministischen Blickwinkel einnahm und sich selbst und ihre eigenen frauen- und gesellschaftspolitischen Haltungen in Relation zu soziokulturellen Faktoren ihrer Zeit und zu Standpunkten setzte, die von ihren eigenen abwichen. Die Untersuchung ergibt, dass – wenngleich Lemche, sobald sie sich ihre Meinung zu einem Thema gebildet hatte, diese strikt und vehement vertrat und sie auch nicht von dieser Abstand nahm, wenn sie sich dadurch in eine Minderheitsposition begab oder es bedeutete, dass sie sich viele GegnerInnen schuf – einige dieser ihrer Ansichten dennoch einem Wandel unterworfen waren. Vor allem in drei Bereichen zeichnet sich eine solche Entwicklung ab: Der eine war ihr persönlicher Zugang zur „Frauensache“ an sich, der zweite ihre Einstellung und die Veränderung in ihrer Argumentation gegenüber der Sittlichkeitsdebatte sowie der Ehe ohne Trauschein, während sich der dritte Punkt – aus dem vorhergehenden in gewisser Weise ableitend, nämlich ihre Sichtweise auf ledige Mütter und deren Rechte – in der Relevanz und Priorität für Lemche von einem Thema unter vielen zu einem zentralen Aspekt ihrer Agitation veränderte. In diesem Zusammenhang sind ergänzend Lemches Haltungen zu denjenigen Themen zu erwähnen, die sich nicht veränderten, nämlich ihr Herausstreichen der für die weitere Entwicklung und Zukunft der Gesellschaft notwendigen Gleichstellung und Emanzipation der Frau innerhalb der Ehe, der weiblichen Sinnlichkeit und Sexualität sowie der Bedeutung von Mutterschaft für die Frau und damit ihre Ablehnung gegenüber Verhütungsmethoden.
Abstract
(Englisch)
This dissertation, Gyrithe Lemche – 40 Jahre frauenpolitische Agitation 1899-1939, discusses – besides giving a basic introduction to the author's, Gyrithe Lemche's thinking and work – the development of her views concerning women's and social politics. Did they change? And if they did – how did theses changes manifest? To answer these questions, several of Lemche's novels as well as a number of her articles and speeches will be presented and analysed according to thematic aspects. In order to give an idea of the period, to which the discussed texts belong, a historical introduction is put in front of this study with special consideration of women's politics and social debates. In extension to a work-immanent interpretation and to the close reading method, I have used work-transcending interpretation, especially when it comes to the author’s intention and development and to the relation between her texts and the historical and socio-cultural conditions. This method is based on different approaches taken from feminist literature-theory as well as from gender-studies, that already see the author’s function as a „Perspektiventrägerin“ (perspective-bearer) of a „weiblichen Erlebniswelt“ (women’s world of experience). Especially in the case of Gyrithe Lemche this is of central importance, because she deliberately assumed a feminist point- of- view in her texts and placed herself and her women's- and socio-political attitudes in relation to contemporary socio-cultural conditions and to those points of view, which differed from her own. The investigation proves, that some of Lemche's views actually did change in the course of her life – even if she, as soon as she had formed an opinion of a topic, would hold this strictly and vehemently, and would not desist from it, not even if she thereby placed herself into a position of minority or if it meant, that she thereby provoked opposition. Especially in three areas her opinion changed: One was her personal access to the feminist movement as such, another was her attitude and the change in her argumentation towards the morality discussion and towards marriage without a certificate. The third point – that in a sense results from the foregoing point, namely her view of unmarried mothers and their rights – changed for Lemche in relevance and priority from a topic among many others, to a central aspect of her agitation. In this context I needed to mention those of Lemche's opinions on certain topics, which did not change, namely her emphasis on women’s equal status and emancipation within marriage which she considered as essential for society's future, on the female sexuality, as well as on the importance of motherhood for a woman and consequently her rejection of contraceptives.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Gyrithe Lemche women's politics women's suffrage gender equality equal rights Tempeltjenere Vuggen gaar Folkets Synder abortion socio-political debates
Schlagwörter
(Deutsch)
Gyrithe Lemche Frauenbewegung Frauenwahlrecht Gleichberechtigung Gleichstellung Tempeltjenere Vuggen gaar Folkets Synder Abtreibung Gesellschaftspolitische Debatten
Autor*innen
Vera Wittkowsky
Haupttitel (Deutsch)
Gyrithe Lemche - 40 Jahre frauenpolitische Agitation
Hauptuntertitel (Deutsch)
1899-1939
Paralleltitel (Englisch)
Gyrithe Lemche – 40 years of agitation for women's politics 1899-1939
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
207 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sven Hakon Rossel
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.22 Ehe ,
71 Soziologie > 71.25 Sexualität ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.60 Soziale Fragen, soziale Konflikte: Allgemeines
AC Nummer
AC07055503
Utheses ID
1116
Studienkennzahl
UA | 394 | | |
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