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Das Heiligtum der paphischen Göttin auf Zypern
die Funktion von Göttin, Kult und Heiligtum in der Geschichte Zyperns
Gabriele Susanne Ambros
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Edith Specht
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30330.39819.341159-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit hat versucht, das Heiligtum der paphischen Göttin – der späteren griechischen Aphrodite – in einen kulturellen Kontext zu stellen, der sich in einer annähernd 1.500 Jahre lang währenden Kultkontinuität widerspiegelt. In der Bronzezeit wahrscheinlich von Phönikern errichtet oder von ihnen maßgeblich beeinflusst, existierten das Heiligtum und der Kult der paphischen Göttin sowohl in ptolemäischer, hellenistischer und römischer Zeit weiter, bis die antiken paganen Kulte in der Spätantike verboten und das Heiligtum aufgegeben wurde. Die Griechen, deren Anwesenheit auf der Insel Zypern ab ca. 1000 v. Chr. als gesichert anzusehen ist, transformierten den ursprünglich orientalischen Kult, übernahmen ihn und fügten die paphische Göttin als nunmehrige Aphrodite in ihr Pantheon ein. Der Kultbau selbst stellt keinen griechischen Tempel dar, sondern ein Hofheiligtum mit eindeutig syro-palästinensischen Wurzeln.
Die Kultinhaberin, die paphische Göttin, hat ihren Ursprung im orientalischen Raum. Über Migrationsbewegungen kam sie nach Zypern und bildete mit einer im Raum der heutigen Stadt Paphos verehrten Fruchtbarkeitsgöttin ein einzigartiges Amalgam. Der Kult der Göttin erreichte eine enorme Bedeutung, die bis in die römische Zeit andauerte.
Die Arbeit hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, anhand literarischer Quellen zur Herkunft der Kultinhaberin und verfügbarer Kultbeschreibungen die Inhalte und Bedeutung dieses antiken Kultes darzustellen. Hinsichtlich der materiellen Quellen wurden sowohl der archäologische Befund verwendet als auch Münzen aus römischer Zeit mit der Darstellung des Heiligtums in die Arbeit aufgenommen. Die Münzen stellen die einzigen Darstellungen des Kultmals der paphischen Göttin dar, die nicht in Form einer Statue, sondern eines Kultsteines verehrt wurde. Literarische Quellen, weiters die Analyse der noch vorhandenen Reste der Anlage selbst sowie der Weihegaben im Heiligtum in Palaipaphos, antike Kultbeschreibungen sowie die Auswertung der Münzen sollten einen allgemeinen, verdichteten Überblick über die Bedeutung des Kultes in Zypern geben. Aufgrund der Tatsache, dass aus geometrischer, archaischer und klassischer Zeit keine archäologischen Funde im Heiligtum vorhanden sind, wurde auf die literarischen Quellen und Kultbeschreibungen sowie deren Überlieferung durch spätere Autoren größeres Augenmerk gelegt.
Abstract
(Englisch)
This thesis tries to put the sanctuary of the paphian goddess – the later Greek Aphrodite - into
a cultural context that is reflected in 1,500 years of continuity. Probably built by by
Phoenicians in the Bronze Age, or mainly influenced by them, the sanctuary and the worship
of the paphian goddess existed further in the Ptolemaic, Roman and Hellenistic period, until
the ancient pagan cults were banned in late antiquity and the sanctuary was abandoned. The
Greeks, whose presence on the island of Cyprus from about 1000 BC is regarded as a fact,
transforemd the original oriental cult, took it and inflicted the paphian goddess now as
Aphrodite in their pantheon.
The cult building itself is not a classical Greek temple, but a sanctuary in a shape of a
courtyard, which has a clear Syro-Palestinian origin.
The cult of the owner, the paphian goddess has its origin in the oriental region. By migration,
she came to Cyprus and formed a unique amalgam with an existing goddess of fertility, which
was worshipped in the area of Paphos. The cult of the goddess gained enormous importance,
which lasted until the Roman period.
Using literary sources and available cult descriptions, the work is taking the task to shed light
on the origin of the cult of the goddess and shows the meaning and the importance of this
ancient cult. With regard to the material sources I make use of the archaeological findings as
well as of Roman coins with the representation of the sanctuary. The coins are the only
representations of the central monument of cult of the paphian goddess who was not
worshiped as a statue, but as a cult stone. Literary sources, further analysis of the extant
archaeological remains of the antique building itself, also the votive offerings in the sanctuary
of Palaipaphos, ancient cult descriptions and the evaluation of the coins are used to give a
wide and compressed overview of the importance of the cult in Cyprus. Due to the fact that no
archaeological remains from the geometric, archaic and classical period could be found in the
sanctuary, more attention is being paid on the literary sources, religious traditions and their
descriptions of later authors.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Sanctuary Cyprus paphian goddess
Schlagwörter
(Deutsch)
Heiligtum Zypern paphische Göttin
Autor*innen
Gabriele Susanne Ambros
Haupttitel (Deutsch)
Das Heiligtum der paphischen Göttin auf Zypern
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Funktion von Göttin, Kult und Heiligtum in der Geschichte Zyperns
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
101 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Edith Specht
Klassifikation
15 Geschichte > 15.27 Griechische Welt
AC Nummer
AC08703123
Utheses ID
13774
Studienkennzahl
UA | 310 | | |