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Ankerlos
Flexibilisierung der Arbeitswelt und Entgrenzung der Lebenswelt am Beispiel der Leiharbeit in Österreich
Michaela Krenner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Friedhelm Kröll
DOI
10.25365/thesis.15399
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30212.14484.420954-1
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Arbeitswelt hat sich grundlegend gewandelt. Das alte Paradigma der fordistischen industriellen Massenproduktion wurde vom neuen flexiblen Kapitalismus (Sennett 1998: 10) abgelöst. Veränderte Märkte erfordern die Anpassung der Betriebe und der ArbeitnehmerInnen, vor allem in Form der Flexibilisierung von Arbeitszeit, -ort und Tätigkeit.
Die Anforderungen an die neue flexible Arbeitskraft verlangen nach neuen Kompetenzen, die aus lebensweltlichen Ressourcen gezogen werden müssen. Die Grenzen zwischen Arbeit und Privat hinsichtlich Zeit, Ort und Fähigkeiten verschwimmen, sodass es zur Entgrenzung von Arbeitswelt und Lebenswelt kommt. Das ökonomisch-kapitalistische Prinzip greift auf alle Lebensbereiche über. Die Verdinglichung zur austauschbaren Ware Arbeitskraft als Humanressource wird zunehmend verstärkt.
Die Freisetzung aus regulierten Strukturen führt zu Ungewissheit. Mangelnde Selbstbestimmungsmöglichkeit über das eigene Leben, eine ungewisse Zukunft, Planungslosigkeit ziehen den Kontrollverlust über die eigene Biographie nach sich. Ankerlosigkeit breitet sich auf alle Lebensbereiche aus.
Grundlegende, als selbstverständlich empfundene Errungenschaften im Wohlfahrtsstaat erodieren und werden von zunehmend ungewissen sowie riskanten Erwerbs- und damit Lebensbedingungen abgelöst. Arbeitslosigkeit hat sich mittlerweile vom Einzelschicksal zum Teil einer neuen ‚Normalbiographie‘ entwickelt. Das Normalarbeitsverhältnis wird immer mehr von a-typischen und prekären Beschäftigungsformen abgelöst.
Als Beispiel für die Entwicklungen der Arbeitswelt und sich ausbreitende a-typische Beschäftigungsformen wird in der vorliegenden Arbeit die Arbeitskräfteüberlassung herangezogen. Angefangen von ihrer Definition und historischen Entwicklung, wird ein kurzer jedoch nötiger Überblick über die rechtliche Situation gegeben. Es folgt die ausführliche Darstellung der Situation in Österreich und eine anschließende ‚Typologie überlassener Arbeitskräfte‘ anhand statistischen Materials und der Literatur. Und schließlich werden die spezifischen Chancen und Risiken dieser Beschäftigungsform aus Sicht der Unternehmen sowie der Arbeitskräfte beleuchtet.
Überlassene Arbeitskräfte sind trotz gesetzlich (relativ klar) geregelter Bestimmungen mit riskanten Lebensbedingungen und der (betrieblich strategischen) Zuweisung als zweite Klasse der Belegschaft konfrontiert.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Flexibilisierung Entgrenzung Leiharbeit
Autor*innen
Michaela Krenner
Haupttitel (Deutsch)
Ankerlos
Hauptuntertitel (Deutsch)
Flexibilisierung der Arbeitswelt und Entgrenzung der Lebenswelt am Beispiel der Leiharbeit in Österreich
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
109 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedhelm Kröll
Klassifikation
71 Soziologie > 71.00 Soziologie: Allgemeines
AC Nummer
AC08577181
Utheses ID
13819
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |