Detailansicht
Englisch als Lingua Franca und Dolmetschen
ein Vergleich zweier Kommunikationsmodi unter dem Aspekt der Wirkungsäquivalenz
Karin Reithofer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30001.37185.104462-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Englisch ist derzeit unumstritten die am meisten verwendete und bedeutendste Verkehrssprache. In dieser Arbeit wird erläutert, dass in einer globalisierten Welt die Kommunikation ohne diese Lingua Franca in vielen Bereichen wie Wirtschaft, Politik oder Wissenschaft nur mehr schwer vorstellbar ist.
Diese Entwicklung hat vielerorts zu großer Polemik geführt, wobei großer Enthusiasmus und völlige Ablehnung aufeinander treffen. Zweifellos gehören auch viele DolmetscherInnen zu den schärfsten KritikerInnen dieser Entwicklung. Gründe dafür sind einerseits real erschwerte Arbeitsbedingungen für professionelle DolmetscherInnen: Nichtmuttersprachliche RednerInnen werden nicht nur als Stressfaktor empfunden, sondern beeinträchtigen Studien zufolge oft auch tatsächlich die Qualität einer Dolmetschleistung. Andererseits führt der Aufstieg von Englisch als Lingua Franca (ELF) auch zu Existenzängsten bei den Mitgliedern des Berufsstandes, da Englisch das Dolmetschen in multilingualen Kommunikationssituationen immer öfter verdrängt. Dieses Einsparen von DolmetscherInnen zugunsten von Englisch als einziger Arbeitssprache wird des Öfteren damit gerechtfertigt, dass sich ExpertInnen unter einander auch in nicht der muttersprachlichen Norm entsprechendem Englisch gut verstehen, da sie Unklarheiten über ihr gemeinsames Hintergrundwissen und ihre Zugehörigkeit zu einer Gruppe ausräumen können. DolmetscherInnen sind hingegen der Ansicht, dass sie eine besser funktionierende Kommunikation garantieren können als nichtmuttersprachliche RednerInnen.
Hauptziel dieser Arbeit war es, zu prüfen, ob diese beiden Kommunikationsmodi tatsächlich eine vergleichbare kommunikative Wirkung in einem Fachpublikum erzielen können. Dies erfolgte in einem Versuch mit Hilfe eines Hörverständnistests, womit ein bisher eher vernachlässigter Ansatz der Qualitätsprüfung beim Simultandolmetschen zum Einsatz kam, der auf der weitgehend anerkannten Norm beruht, dass Qualität auch als Äquivalenz der (kommunikativen) Wirkung von Ausgangs- und Zieltext definiert werden kann.
In drei Versuchsdurchgängen mit einem nichtmuttersprachlichen Vortragenden, der als repräsentativ für ExpertInnen auf Fachkonferenzen bezeichnet werden darf, und insgesamt 139 Versuchspersonen zeigte sich, dass in diesem Setting mit der Verdolmetschung ein besseres kognitives Endergebnis im Publikum erzielt werden konnte.
Abstract
(Englisch)
English has undoubtedly become the most widely used and most important lingua franca. In many fields such as business, politics or science, communication without this vehicular language has become unthinkable.
This development has led to controversies as the opinions of enthusiasts and fierce critics often clash. Many interpreters belong to those taking a negative stance towards English as a lingua franca (ELF). On the one hand, this is a result of more strenuous working conditions for professional interpreters: non-native speakers are not only perceived as a stress factor but may – according to some studies – actually detract from the quality of interpreting. On the other hand, the rise of ELF has also led to existential fears amongst the members of the interpreting community, since in multilingual communication settings interpreting is increasingly replaced by English. The use of English as the only working language is often justified by the claim that experts understand each other even if their English does not correspond to the native-speaker norm, as they are able to compensate for unclear utterances with their common background knowledge as members of a peer group. Interpreters, however, believe they can guarantee a better level of communication than that among non-native speakers.
The main objective of this thesis was to seek to understand whether these two modes of communication can achieve a comparable communicative effect in an expert audience. An experiment involving a listening comprehension test was carried out, using a simulation-based approach to quality assessment in simultaneous interpreting which hinges on the widely accepted norm of quality in terms of the equivalent communicative effect of source and target texts.
Three experimental runs with a non-native English speaker typical of experts at technical conferences and a total of 139 subjects showed that in this setting the interpretation led to a better cognitive end-result in the audience.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Interpreting Conference Interpreting English as a lingua franca communicative effect listening comprehension QuaSI quality
Schlagwörter
(Deutsch)
Dolmetschen Englisch als Lingua Franca Wirkungsäquivalenz kommunikative Wirkung Konferenzdolmetschen Hörverständnis QuaSI Qualität Verkehrssprache
Autor*innen
Karin Reithofer
Haupttitel (Deutsch)
Englisch als Lingua Franca und Dolmetschen
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich zweier Kommunikationsmodi unter dem Aspekt der Wirkungsäquivalenz
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
319 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Franz Pöchhacker ,
Mira Kadric-Scheiber
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC09397542
Utheses ID
15010
Studienkennzahl
UA | 092 | 325 | |