Detailansicht
Holz als Grundstoff der vorindustriellen Wirtschaft
die enzyklopädische Wissensbasis
Hannes Fuchs
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Verena Winiwarter
DOI
10.25365/thesis.18232
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29518.01577.192969-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Holz war bis zum Beginn des 19. Jahrhundert die zentrale Ressource, sowohl als Brennstoff als auch als Werkstoff. Es ist zu erwarten, dass am Ende des „Hölzernen Zeitalters“ eine große Menge an Wissen über die Gewinnung und Verwendung von Holz angesammelt hatte.
Gleichzeitig war das ausgehende 18. Jahrhundert die Blütezeit von Enzyklopädien, in denen die Aufklärung das gesamte Wissen zusammenstellen wollte und dieses einem breiteren Kreis von interessierten Menschen zu Verfügung stellen wollte. Diese Arbeit geht an Hand der „Oeconomisch-technologischen Enzyklopädie“ des Johann Georg Krünitz der Frage nach, was von diesem Wissen über den Werkstoff Holz in einem solchen Nachschlagewerk zu finden ist und in welcher Form diese Information dargestellt wurden.
Der Artikel „Holz“ hat sich als erster Zugang zum Holzwissen angeboten. Dieser beinahe 500 Seiten lange Artikel behandelt verschiedenste Aspekte des Themas Holz: Holzarten, Holzanbau, Vermehrung von Bäumen, Bodenkunde und Standortfragen sowie Pflege des Waldes und Waldschädlinge. Einen breiten Raum nimmt die ökonomische Bedeutung von Holz ein. Dazu schreibt Krünitz über das Fällen von Bäumen, über Holzhandel und die Holzpreise, über Holzknappheit und wie Holz eingespart werden könne. Zuletzt werden noch rechtliche Fragen der Holzwirtschaft wie das Forstrecht oder die Verfolgung von Holzdiebstahl behandelt.
Für die Suche nach Information über die Eigenschaften und über die spezielle Verwendung der verschiedenen Holzarten erweist sich der Artikel „Holz“ als wenig ergiebig. Diese finden sich in den Artikeln über die jeweiligen Bäume und Sträucher. Die Gattungen heimischer Bäume und Sträucher werden alle in Artikeln im Krünitz beschrieben. Auch wenn die Artikel keine feste Struktur besitzen, in jedem dieser Artikel findet sich ein Abschnitt über die Eigenschaften der jeweiligen Holzart, sowie deren Verwendung. Diese Information ist manchmal nur ein Satz (z. B. rubus, berberis oder hedera), kann aber auch ein längerer Abschnitt sein, so bei Bäumen wie acer, fagus, quercus, fraxinus, pinus, larix, carpinus oder betula.
Weitere Informationen finden sich in Artikeln über Gegenstände, die ganz oder teilweise aus Holz hergestellt wurden. Krünitz nennt die für das Produkt am besten geeignete Holzart, beschreibt aber oft auch Alternativen, falls die geeignete Holzart nicht „zur Hand“ sei.
Der Artikel „Holz“ gibt bereits einen Einblick in die Forstwirtschaft am Ende des 18. Jahrhunderts. Ausführliche Information über dieses Thema wurden unter den Stichworten „Forst-Cameralwesen“ und „Forst-Regal“ rubriziert. Krünitz betrachtete die neu aufkommende Forstwirtschaft als einen großen und angesichts der steigenden Nachfrage nach Holz auch notwendigen Fortschritt, dies zeigt sich an allen Stellen seiner Enzyklopädie, in denen er über Holzanbau und Holzernte schreibt. Er misst dem geplanten und geordneten Anbau von Bäumen einen hohen Stellenwert zu und wendet sich gegen die traditionelle, von der bäuerlichen Wirtschaft mitgeprägte Waldnutzung. Der Wald sollte, mit Ausnahme der Jagd, zur Produktion von Holz verwendet werden.
Die Enzyklopädie des J. G. Krünitz erweist sich als ein Werk der Übergangszeit am Ende des „Hölzernen Zeitalters“. Der „Krünitz“ bietet eine Fülle von Informationen über die Verwendung von Holz und ermöglicht gleichzeitig einen Blick in die Zeit des Übergangs von Holz zu Eisen als den dominierenden Werkstoff.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Holz vorindustrielle Wirtschaft Enzyklopädie Krünitz
Autor*innen
Hannes Fuchs
Haupttitel (Deutsch)
Holz als Grundstoff der vorindustriellen Wirtschaft
Hauptuntertitel (Deutsch)
die enzyklopädische Wissensbasis
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
127 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Verena Winiwarter
Klassifikation
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte
AC Nummer
AC08921854
Utheses ID
16332
Studienkennzahl
UA | 312 | | |