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Graffiti und Street-Art
das soziale Netzwerk einer modernen Subkultur in Japan
Dragos-Bogdan Melinte
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ingrid Getreuer-Kargl
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29656.07337.230961-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Graffiti, und seit Anfang des neuen Jahrtausends auch Street-Art, sind seit ihrer Entstehung zwei sehr polarisierende Kulturphänomene. Sie werden von der Öffentlichkeit gehasst, geliebt, akzeptiert, toleriert, ignoriert, bekämpft, propagiert uvm. Graffiti und Street-Art haben sich zu einem wichtigen Sprachrohr für viele Menschen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen bzw. kulturellen Kreisen entwickelt. Diese überaus facettenreiche Art des Ausdrucks bzw. der Kommunikation ist über die ganze Welt verstreut. Sie ist schlichtweg ein fest verankerter Teil der Gesellschaften und Kulturen geworden. Der Umstand, dass man sich öffentlich aber auch gleichzeitig anonym mit der Gesellschaft in Verbindung setzen und kommunizieren kann, macht den größten Reiz dieser Phänomene aus. Die Frage, ob es sich hierbei um Kunst, Vandalismus oder Schmierereien handelt, ist bedeutungslos, wenn man sich auf wissenschaftlich neutralem Boden mit diesem Thema auseinander setzen möchte. Diese Phänomene werden von den wissenschaftlichen Kreisen, die sich damit ernsthaft und unvoreingenommen auseinandersetzen, als eine Form der Kommunikation angesehen und dementsprechend behandelt und bearbeitet. Bei meiner Auseinandersetzung mit diesem Thema, wie auch in meiner Magisterarbeit mit dem Titel „Graffiti und Street-Art – Ein globales Kulturphänomen in Japan“, habe auch ich diese Phänomene als Kommunikationsmittel angesehen und als solche erforscht. Diese Arbeit diente dazu, einen ersten wissenschaftlichen Zugang zu diesem noch recht unerforschten Gebiet zu schaffen. Sie hatte vor allem den Zweck, einen groben Überblick über die Entstehung, Entwicklung und ein paar Kernpunkte der gegenwärtigen Situation zu verschaffen. Nachdem dieser Überblick über die Graffiti- und Street-Art-Bewegung in Japan ermöglicht wurde, werden in meiner Doktorarbeit das Netzwerk dieser Subkultur und ihre soziale Struktur in den Mittelpunkt gestellt. Es gilt herauszufinden, ob eine Interaktion zwischen den handelnden AkteurInnen stattfindet bzw. wie sich diese manifestiert. Die soziale Interaktion ist ein sozialer Austausch wie z.B. eine Markttransaktion, Freundschaften oder eine Liebesbeziehung. Dabei handelt es sich immer um Tauschvorgänge, die sich an der Norm der Reziprozität (Gegenseitigkeit) orientieren. Dabei entstehen soziale Netzwerke, die die Interaktion verstärken und ausbauen. Die Funktionen und Charakteristika von sozialen Netzwerken sind Information, Tausch und Transfer von Ressourcen und soziale Unterstützung (materiell, kognitiv, emotional) (Siehe Nollert 2010). Das Hauptaugenmerk meiner Doktorarbeit liegt darin, das Soziale Netzwerk der Graffiti- und Street-Art-Bewegung in Japan in mehrerlei Hinsicht offen zu legen und festzustellen, ob es sich um ein von der Gesellschaft abgeschottetes System handelt, oder ob das Graffiti- und Street-Art-Netzwerk sowohl in nationale als auch internationale, soziale und kulturelle Geflechte eingebettet ist. Die Kernpunkte dieser Arbeit sind: •Aufbau und Struktur des Netzwerkes •Reichweite des Netzwerkes •Aufrechterhaltung des Netzwerkes •Funktionen des Netzwerkes (für seine Mitglieder und für die Graffiti- und Street-Art-Bewegung) •Mitglieder des Netzwerkes •Einbettung in weitere Netzwerke (national und international) Um diesen Kernpunkten auf den Grund gehen zu können, wurden folgende Forschungsfragen bearbeitet: •Wie ist das Netzwerk aufgebaut bzw. welche soziale Struktur weist es auf? •Welche Reichweite hat das Netzwerk? •Wie wird das Netzwerk aufrechterhalten? •Welche Bedeutung hat das Netzwerk für seine Mitglieder und die Graffiti- und Street-Art-Bewegung selbst? •Wer sind die Mitglieder des Netzwerkes? Welche sozialen Merkmale weisen sie auf? Sind klare bzw. einheitliche Tendenzen erkennbar? Handelt es sich um gesellschaftliche Außenseiter oder um vollwertige Mitglieder der Gesellschaft? •In welchen nationalen Netzwerken ist das Graffiti- und Street-Art-Netzwerk eingelassen bzw. mit welchen Netzwerken ist es am intensivsten Verknüpft? •Ist die japanische Graffiti- und Street-Art-Bewegung international verknüpft bzw. ist sie im internationalen Graffiti- und Street-Art-Netzwerk eingebettet? Wenn ja, unterscheidet sie sich von den übrigen „Netzwerkmitgliedern“? Weist sie eigene, typisch japanische Charakteristika auf, obwohl sie eine aus dem westlichen Kulturkreis importierte Kulturbewegung darstellt?

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Graffiti Street-Art Netzwerk Netzwerkanalyse Japan
Autor*innen
Dragos-Bogdan Melinte
Haupttitel (Deutsch)
Graffiti und Street-Art
Hauptuntertitel (Deutsch)
das soziale Netzwerk einer modernen Subkultur in Japan
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
443 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Ingrid Getreuer-Kargl ,
Wolfram Manzenreiter
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.03 Methoden, Techniken und Organisation der sozialwissenschaftlichen Forschung ,
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.19 Sozialstruktur: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.38 Soziale Bewegungen ,
71 Soziologie > 71.39 Soziale Gruppen: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.41 Sozialer Wandel ,
71 Soziologie > 71.44 Gruppenprozesse ,
71 Soziologie > 71.49 Soziale Prozesse: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.52 Kulturelle Prozesse ,
71 Soziologie > 71.59 Kultursoziologie: Sonstiges
AC Nummer
AC09432628
Utheses ID
18787
Studienkennzahl
UA | 092 | 378 | |
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