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Die Gemma Augustea
Überlegungen zu Datierung und Bildkontext anhand des Augustusporträts
Johannes Reiter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Franz Glaser
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29266.81625.172053-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Gemma Augustea-
Überlegungen zu Datierung und Bildkontext anhand des Augustusporträts
Die Gemma Augustea, ein Kameo in der Antikensammlumg des Kunsthistorischen Museums in Wien, gilt zu Recht als eines der bedeutendsten Zeugnisse antiken Kunstschaffens und gibt nach wie vor Rätsel zu ihrer Chronologie und ihrem Bildkontext auf. Da das Abbild des Augustus auf dem Wiener Kameo durch das Symbol des Capricorn als einzige Person eindeutig identifiziert ist, bildete es eine ideale Ausgangslage, unterschiedliche methodische Ansätze zu Typologie, Stil und Ikonographie zu überprüfen. Es wurden die Augustusporträts der Skulptur und der
Kameen auf ihre verbindenden Merkmale hin verglichen, um den Wiener Kameo innerhalb der frühkaiserzeitlichen Glyptik einzuordnen. Die Analyse der einzelnen Porträts ergab, dass die bisherigen Annahmen, es handle sich um ein Werk augusteischer Zeit, in Zweifel zu ziehen sind. Neben der handwerklichen Ausführung des Kameos wurde versucht zu klären, ob eine Darstellung des Augustus als Jupiter zu seinen Lebzeiten bereits möglich war, da dies den Prinzipien der unter dem ersten
Princeps wiederhergestellten Republik widersprechen würde. Dabei konnte ermittelt werden, dass gerade in der Epoche des Kaisers Caligula und seines Nachfolgers Claudius die Darstellungen des Kaisers im „Kostüm des Jupiter“ sprunghaft anstiegen, während sie vor allem in augusteischer Zeit, mit Ausnahme der höfischen Dichtung, nicht vorkommen. Neben Fragen nach dem Aufstellungsort, der Verwendung und
Funktion von Kaiserkameen, werden die auf dem Wiener Kameo dargestellten Figuren ausführlich beschrieben und ihr Zusammenwirken gedeutet. Im Zuge der Diplomarbeit
wird letztlich überprüft, wie sich die Darstellungen auf der Gemma Augustea mit historischen Überlegungen verknüpfen lassen. Dabei wurden Problemstellungen zur Legitimation römischer Kaiser und deren betriebene Sukzessionspolitik näher
beleuchtet. Diese Ergebnisse wurden mit jenen der Porträtstudien des Augustusporträts verglichen und die Gemma Augustea in ihrer Gesamtheit neu beurteilt.
Abstract
(Englisch)
The Gemma Augustea-
Conclusions to the chronology and iconography of the Augustan portraiture
The following thesis explores the Gemma Augustea which is housed at the Kunsthistorisches Museum in Vienna. The cameo is considered to be one of the most important testimonies of creative artwork in ancient history and to this day questions
remain regarding its chronology and iconography. Because of the symbol of the Capricorn, Augustus can be nonambiguously identified on the Viennese Cameo. It therefore is a perfect starting point to analyze different methodological approaches
regarding typology, style and iconography. The common features of the Augustus portraits in the medium of sculpture and cameos were identified to classify the Viennese Cameo within the iulio-claudian period. The analysis of the individual historical portraits showed that the previous assumptions that the work belongs to the Augustan period has to be called into question. In addition to the artistic detailing of the cameos it
was attempted to clarify whether a representation of Augustus as Jupiter in his lifetime had been possible to begin with, since this would contradict the principles of the first princeps under the restored Republic. It was determined that especially in the era of the emperor Caligula and his successor Claudius, the representation of the emperor in the "Costume of Jupiter" dramatically increased, while they do not occur during the
Augustan period (with the exception of courtly poetry). Apart from questions about the chosen location, the use and function of imperial cameos, the characters of the Gemma Augustea and their interactions are described in detail. During part of this thesis it has been examined how the representations on the Gemma Augustea can be linked to historical interpretations. In doing so the issues surrounding the legitimization of the Roman emperors and their policy-driven succession were analyzed. These results were compared with those of the Augustus portraiture studies and the Gemma Augustea was
newly reevaluated.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Gemma Augustea Kameen Kameo Gemmen Augustus Porträts Capricorn iulisch-claudisch KHM
Autor*innen
Johannes Reiter
Haupttitel (Deutsch)
Die Gemma Augustea
Hauptuntertitel (Deutsch)
Überlegungen zu Datierung und Bildkontext anhand des Augustusporträts
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
215 S., 50 Bl. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Glaser
Klassifikation
15 Geschichte > 15.17 Klassische Archäologie
AC Nummer
AC09601474
Utheses ID
19829
Studienkennzahl
UA | 314 | | |