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Das Heilige im profanen Leben
ein Kommentar zu Giogio Agambens Profanierungen
David Novakovits
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Kurt Appel
DOI
10.25365/thesis.28705
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30388.30725.841062-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit nimmt seinen Ausgangspunkt von Giorgio Agambens Werk Profanierungen. Die Frage nach dem Profanen, so wie Agamben es versteht, evoziert auch eine Annäherung an ein Verständnis des Heiligen, das jenseits des religiösen und sakralen Raums steht. Der Akt des Profanierens birgt ein Potential, das auch für eine zeitgemäße christliche Rede von immanenter Bedeutung ist. Das Ziel der Arbeit ist es, Agambens Verständnis des Profanen und des Profanierens klar verständlich zu machen. Es wird geklärt, welchen Begriff von Religion Agamben in Profanierungen zu Grunde legt und in welcher Art und Weise ein christliches Verständnis des Heiligen vor diesem Hintergrund des Profanierens zur Sprache gebracht werden kann. Methodisch nimmt die Arbeit den Ausgangspunkt bei Agambens Werk Profanierungen, jedoch wird durch zahlreiche Bezüge auf andere Bücher Agambens, in denen schon wesentliche Gedanken der Profanierungen vorbereitet sind, das Kompendium erweitert. Neben Agamben-interner Ausweitungen greift die Arbeit in umfangreichen Sinne auch Texte Walter Benjamins auf, da er als ein zentraler Bezugspunkt von Agamben gesehen werden kann. Die Arbeit versucht, dem Begriff des Profanen mit seinen Implikationen bei Benjamin nachzugehen und so eine gute Grundlage für ein Verständnis der Texte Agambens zu schaffen. In der Untersuchung des Religionsverständnisses Agambens konnte die Struktur der Absonderung als ein wesentliches Merkmal ausgemacht werden, das Agambens Zugang zur und Kritik an der Religion prägt. Diese Absonderungen, die sich von archaischen Religionen über säkulare Figuren bis tief hinein in den Kapitalismus transformiert haben, versuchen immer, das Wesentliche in einem eigens dafür abgegrenzten, abgesonderten Bereich zu sichern und zu verwalten. Dadurch wird allerdings das alltägliche Dasein und Leben entwertet, insofern ihm sein eigener Grund und seine eigene Begründung genommen und erst von diesem sakralen bzw. kapitalistischen Raum aus zugesprochen wird. Die Gestalten der Profanierung, die Agamben anführt, unterwandern diese Strukturen der Absonderung. Sie sind Phänomene, die auf Zeit, Geschichte, Vergänglichkeit, Verletzlichkeit, Wünsche und Vertrauen hinweisen und zerbrechen in einer Besinnung auf diese Elemente die starken Strukturen einer möglichen Absonderung, weil in diesen Annäherungen, die sie in den Diskurs einbringen, stets ein offener Rest mitgedacht werden muss, der nicht einfach abgeschlossen und so verfügbar gemacht werden kann. Dieser offene Rest, den der Kapitalismus in seiner restlosen Bedürfnisbefriedigung zu stillen versucht, ermöglicht jedoch erst eine Rede von Heiligem und Profanen, die von dessen Lebendigkeit Zeugnis geben kann, anstatt es bloß als eine statische, sakrale Wahrheit zu verwalten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Giorgio Agamben Profanisierungen Kritik der Säkularisierung profanes Leben das Heilige Kapitalismus als Religion
Autor*innen
David Novakovits
Haupttitel (Deutsch)
Das Heilige im profanen Leben
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Kommentar zu Giogio Agambens Profanierungen
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
177 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kurt Appel
AC Nummer
AC11010029
Utheses ID
25631
Studienkennzahl
UA | 066 | 793 | |