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Das "Futuro" von 1968 - Kunststoff und Architektur
Perspektiven eines neuen ästhetischen Spannungsfeldes
Christine Hannesschlaeger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Werner Kitlitschka
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30031.88476.759565-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts erfreute sich das synthetische
Material Kunststoff über einen regen Einsatz in tragenden Architekturen. Die zu
Beginn als Surrogat für traditionelle Werkstoffe entwickelten und seit Mitte der
1950er Jahre in die Architektur drängenden Kunststoffe – hier im Besonderen
glasfaserverstärkte Kunststoffe – ermöglichten Designern und Planern, visionär und
futuristisch anmutende Gebäude und Strukturen mit sphärischen und fließenden
Formen, realisieren zu können. Das geringe Eigengewicht des Materials sowie die
serielle Produktion vorgefertigter, leicht zu transportierender Gebäudesegmente
vermittelten den Bewohnern neben unkonventionellen Architekturformen, einen
hohen Grad an Mobilität und forcierten einen nomadischen, sich von traditionellen
Wohnmodellen abkehrenden Lebensstil. Das im Zentrum dieser Arbeit stehende
Futuro von 1968, ein Kunststoffhaus entworfen vom finnischen Architekten Matti
Suuronen, stellt einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung von Kunststoffarchitekturen
dar, denn wie bei keinem anderen Vertreter wurden hier Formgebung
– ein auf vier Stützen lastender Ellipsoide –, Material – faserverstärkter Polyester
– und Konstruktion – ein monolithisches Schalentragsystem – optimal zueinander
gesetzt. Innerhalb der Entwicklung von Kunststoff-Einfamilienhäusern kann zudem
ein erstarkender Wille zum Monolithischen konstatiert werden, dessen Höhepunkt
unter Anderem beim Futuro vorzufinden ist.
Obgleich dem Architekten zufolge, die elliptische Gestalt des als Skihütte
konzipierten Futuro ein „reines Produkt mathematischer Gegebenheiten“ (Matti
Suuronen) verkörpert, kann in der Verwendung sphäroidischer Gebäudeformen
eine klare Entwicklungs- und Traditionslinie festgestellt werden. Der Beginn dieser
Entwicklungslinie ist in der französischen Revolutionsarchitektur des späten 18.Jhs
zu finden, welche zwar meist in einem Entwurfsstadium verharrte, jedoch starken
Einfluss auf nachfolgenden Architektengenerationen ausübte. Kugelförmigen
respektive kugelähnlichen Baukörpern haftete aufgrund ihrer „antiarchitektonischen“
Gebäudeform stets Utopisch-Visionäres an und sie stellten einen Gegenentwurf zu
bestehenden Architekturtraditionen dar. Meist traten sie in Zeiten des Umbruchs, so
auch 1968 in Form des Futuro, in Erscheinung.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Kunststoffarchitektur 1968
Autor*innen
Christine Hannesschlaeger
Haupttitel (Deutsch)
Das "Futuro" von 1968 - Kunststoff und Architektur
Hauptuntertitel (Deutsch)
Perspektiven eines neuen ästhetischen Spannungsfeldes
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
93 S., [20] Bl. : zahlr. Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Werner Kitlitschka
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.30 Kunstgeschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC10853803
Utheses ID
25747
Studienkennzahl
UA | 315 | | |