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Die mykenische Welt und Kreta
Wechselwirkungen zwischen dem griechischen Festland und Kreta während der mykenischen Palastzeit aufgrund der Funde
Katrin Bernhardt
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Eva Alram-Stern
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29243.49871.474670-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit analysiert den mykenischen Einfluss auf Kreta von SM IIIA1 bis SM IIIB2 (1400–1200 v. Chr.), wobei sich die Untersuchung vor allem auf Keramik und Figurinen konzentriert. Nur ein geringer Teil der end- und postpalatialen Keramik kann durch naturwissenschaftliche Methoden als mykenisches Importmaterial angesprochen werden, während eine große Anzahl durch stilistische Analysen zugeordnet werden muss. Im Rahmen eines umfangreichen Katalogs wurden diese Einschätzungen überprüft. In der anschließenden Analyse der mykenischen Importe konnten chronologische sowie regionale Schwerpunkte sowohl in Hinblick auf die Anzahl an Gefäßen als auch hinsichtlich der Präferenz gewisser Gefäßformen festgestellt werden. Die Untersuchung der Fundkontexte bezüglich der Frage nach dem Wohlstand der Benutzer der Importgefäße ergab eine relativ heterogene Personengruppe. Die mykenischen Gefäße dürften in den Gräbern von einer „Mittelschicht“ als Prestigeobjekte genutzt worden sein. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der mykenischen Beeinflussung im lokal erzeugten Keramikmaterial, wobei auf Imitationen mykenischer Gefäße, Formübernahmen und hybride Gefäße, die eine Mischung an minoischen und mykenischen Merkmalen aufweisen, eingegangen wird. Insgesamt kann für die mykenischen Importe sowie die mykenisierenden und hybriden Gefäße gezeigt werden, dass der mykenische Einfluss stark mit der Entfernung zur Küste abnimmt und sich speziell auf küstennahe Zentralorte konzentrierte. Das Landesinnere Kretas blieb von diesen Entwicklungen hingegen weitgehend unberührt. Die Frage nach mykenischen Zuwanderern kommt u. a. einerseits in der Besprechung der auf Kreta gefundenen Kochtöpfe sowie der mykenischen und mykenisierenden Figurinen zur Sprache. Die äußerst geringe Anzahl in beiden Fundgattungen lässt auf keine größeren Immigrationsbewegungen schließen. Die historische Interpretation arbeitet die an der Keramik und den Figurinen abzulesenden Handelswege heraus, verortet die Ergebnisse im Forschungsdiskurs und versucht sich an deren Einbettung in den geschichtlichen Kontext. Durch die Arbeit kann gezeigt werden, dass für die SM IIIA–IIIB-Periode auf Kreta nicht von einer homogenen „Mykenisierung“ der ganzen Insel auszugehen ist, sondern der festländische Einfluss sich auf gewisse Regionen beschränkte.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kreta Mykenische Welt Palastzeit Handel kultureller Austausch Keramik Figurinen Importe
Autor*innen
Katrin Bernhardt
Haupttitel (Deutsch)
Die mykenische Welt und Kreta
Hauptuntertitel (Deutsch)
Wechselwirkungen zwischen dem griechischen Festland und Kreta während der mykenischen Palastzeit aufgrund der Funde
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
ca. 634 S. : graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Eva Alram-Stern ,
Reinhard Jung
Klassifikation
15 Geschichte > 15.17 Klassische Archäologie
AC Nummer
AC11134924
Utheses ID
26978
Studienkennzahl
UA | 092 | 314 | |
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