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Historizität des Begehrens
sexualitätshistorische Perspektivierung nach Focault bei David M. Halperin, Philipp Weber und Eve Kosofsky Sedgwick
Thiemo Strutzenberger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Eva Laquièze-Waniek
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29741.27417.371160-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit geht vier generalisierten Forschungsfragen nach: Aufgrund welcher diskursiven Bedingungen war es möglich, dass der männliche Homosexuelle als Subjekt am Horizont der Geschichte erscheint? Wie gestaltet sich ihre diskursive (Re)Präsentation, wenn die Sexualpathologie die männliche Homosexualität ins Feld ihrer Problematisierungen führen? Auf welchen wissensspezifischen Grundlagen beruhen die Annahmen dieser neuen, unbedingt zu bestimmenden und dabei umstrittenen kulturellen Identität im Rahmen der sexualtheoretischen Ausverhandlung? Kann es sich dabei überhaupt um eine einheitlich bestimmbare Identität handeln?
Diese Arbeit geht von der These der Erfindung der Sexualität im Spiegel der männlichen Homosexualität in wissenschaftlichen Vernunftsettings des ausgehenden 19. aus. Sexualität wird hierbei als ein von Wissen und Macht abhängiges Diskursfeld erachtet und historisiert. Betont wird die Abhängigkeit der Vorstellungen der Sexualpathologie, die die männliche Homosexualität als besonders erklärungsbedürftige Perversion im ausgehenden 19. Jahrhundert diskursivieren, sowie von der historischen Definition der Sexualität. (Foucault, 1983. Halperin, 1990, 2002. Weber, 2008.) Die moderne Deutung männlicher Homosexualität wird von ihren historischen Vorläufern (Sodomie und Inversion) unterschieden und als widersprüchliche Diskursformation aufgefasst (Sedgwick, 1990). Die historischen Definitionen der männlichen Homosexualität im Rahmen der Sexualpathologie sind nicht als per se homophob einzuschätzen, sondern ermöglichen den männlichen Homosexuellen auch emanzipative Signaturen.
Zudem ist ein historisches Verständnis der Sexualität ausschlaggebend, um ihre Machthaltigkeit perspektivieren zu können. Die historische Definition der Sexualität ist prägend und grundlegend für die Verständnisse gleich- und gegengeschlechtlichen Begehrens, die im 20. und 21. Jahrhundert virulieren und dominieren. Ihre wissensspezifischen Urszenen finden sie in den Zeit- und Diskursräumen, die in dieser Arbeit behandelt werden. Die historische Definition bestimmt als Herrschaftsdiskurs, der den Subjekten ihre sexuellen Signaturen einprägt, nicht zuletzt Alltags- und populäres Wissen über die (Homo-)Sexualität. Sexualität verfügt hierbei über eine konservative und eine progressive Definition, die beide auf bestimmten wissenspezifischen Grundlagen beruhen, die den Sexualtrieb, als Subjekt und Biographie determinierende Kraft verstanden, betreffen. In der konservativen Definition wird die Sexualität mit natürlicher Finalität ausgestattet, sie dient der Reproduktion der menschlichen Art. In ihrer progressiven Definition wird die reproduktive Funktion der Sexualität entpriorisiert.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Historizität des Begehrens
Autor*innen
Thiemo Strutzenberger
Haupttitel (Deutsch)
Historizität des Begehrens
Hauptuntertitel (Deutsch)
sexualitätshistorische Perspektivierung nach Focault bei David M. Halperin, Philipp Weber und Eve Kosofsky Sedgwick
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
92 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Eva Laquièze-Waniek
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.14 Organisation von Wissenschaft und Kultur ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.15 Wissenschaftspolitik, Kulturpolitik ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC12002865
Utheses ID
29123
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |