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Das spätantike Notariat
Kanzleipraxis des 4. - 8. Jh. n. u. Z. am Beispiel Arsinoites (Mittelägypten)
Sophie Kovarik
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Fritz Mitthof
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30133.50854.833963-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Mit Beginn der Spätantike ändert sich die Beurkundungspraxis privater Rechtsgeschäfte. An Stelle der Errichtung und Registrierung durch staatliche Notariate tritt die von einem „Privatnotar“ (tabellio) gezeichnete Urkunde, der mittels dieser notariellen Unterschrift Beweiskraft verliehen wird. Bisher stand in der Forschung für diese Fragestellung vor allem die juristische Thematik im Vordergrund. Weitgehend unbeachtet aber blieb die reale Kanzleipraxis der spätantiken Notare, welche in mehreren tausend Papyrusurkunden dokumentiert ist, die sich des trockenen Klimas wegen nur in Ägypten in hoher Zahl erhalten haben. Aufgrund der Masse des zur Verfügung stehenden Materials wurde die Untersuchung geographisch auf den mittelägyptischen Arsinoites beschränkt. Dabei stehen neben der Frage nach der sozialen wie geographischen Herkunft der Notare und der Organisation des Notariats vor allem die Aspekte der Urkundserrichtung und die daran beteiligten Personen im Vordergrund. Besondere Beachtung erhalten die diplomatischen Elemente dieser einzigartigen Primärquellen, wie Format, Schrift und Formular, sowie die Ausgestaltung der Notarsunterschrift und die Verwendung verschiedener Zeichen und Kürzeln. Die relevanten Dokumente entstammen dem sogenannten „1. Fayumer Fund“ – einer Fundmasse, die zu einem großen Teil aus den seit den späten 1870er-Jahren ausgegrabenen Abfallhaufen der antiken Gauhauptstadt Arsinoiton Polis in Kairo auf den Antiquitätenmarkt gekommen ist – und werden heute zum größten Teil in der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, dem Louvre in Paris und dem ägyptischen Museum in Berlin aufbewahrt, sind aber auch in anderen, zumeist europäischen Sammlungen zu finden. Neben den bereits publizierten Urkunden werden in die Analyse auch die durch eine intensive Bestandsrecherche erschlossenen unpublizierten Bestände der fraglichen Sammlungen miteingeschlossen.
Abstract
(Englisch)
Late antiquity brought a major change of private contractual activity. Instead of being drawn up and registered by the Roman public state notariate a new notarial instrument is established that is validated by the signature of a ‘private’ notary (tabellio) providing it with probative force. Previous treatments of this topic have been of a theoretical nature and have taken a juristic point of view. Primary sources were largely disregarded, especially the thousands of relevant Greek papyri from Egypt. Because of the vast abundance of material that has survived, the present study concentrates on documents from the Fayum oasis in Middle Egypt, the ancient Arsinoite nome. Apart from the background of both notaries and clientele, the focus is, on the one hand, on the actual procedure of drawing up the document and the people involved therein and, on the other, on diplomatics, i.e. the layout and format with an emphasis on the notarial subscriptions, of the deeds. These documents are part of the first major acquisition of papyri from the Fayum found by peasants in its ancient rubbish heaps. They were sold on the Cairo antiquities market from the late 1870s onwards and made their was into various papyrus collections, primarily those in Vienna, Paris and Berlin. The study is based not only on published texts but also on a considerable number of papyri that were identified as being relevant to the present topic.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Notariate Late Antiquity Papyrology Ancient History Egypt Papyri Notaries Arsinoite Nome Fayum Deeds
Schlagwörter
(Deutsch)
Notariat Spätantike Papyrologie Alte Geschichte Ägypten Papyri Notare Arsinoites Fayum Urkunden
Autor*innen
Sophie Kovarik
Haupttitel (Deutsch)
Das spätantike Notariat
Hauptuntertitel (Deutsch)
Kanzleipraxis des 4. - 8. Jh. n. u. Z. am Beispiel Arsinoites (Mittelägypten)
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
XXII, 778 S.: Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Fritz Mitthof ,
Bernhard Palme
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.10 Historische Hilfswissenschaften ,
15 Geschichte > 15.14 Diplomatik, Epigraphik ,
15 Geschichte > 15.25 Alte Geschichte ,
15 Geschichte > 15.27 Griechische Welt ,
15 Geschichte > 15.28 Römisches Reich ,
15 Geschichte > 15.29 Byzantinisches Reich
AC Nummer
AC11751489
Utheses ID
29661
Studienkennzahl
UA | 092 | 310 | |