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Authentizität durch Improvisation
Ulrich Seidls filmische Gratwanderung zwischen Wirklichkeit und Fiktion
Manuel Seirafi
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Manfred Öhner
DOI
10.25365/thesis.35858
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29297.59999.449760-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ulrich Seidl zählt längst zu einem der international anerkanntesten Filmemacher Österreichs. Sein Spielfilmdebut Hundstage aus dem Jahr 2001 wurde bei den 58. Filmfestspielen von Venedig mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Es sind die etwas anderen Filme die der suchende Dokumentarist Seidl in einem langwierigen Prozess herstellt. Sein Ziel besteht nicht darin die Welt schockierend und unerträglich dazustellen, sondern sie so realistisch wie möglich zu zeigen. Die Geschichten basieren auf seinen alltäglichen Beobachtungen und aus Dingen die so passieren könnten. Das seine Arbeit freie Sicht auf Dinge bietet, die der eine oder andere als verstörend bezeichnen würde, zeichnet Seidls Stil aus. Ein wichtiger Bestandteil seiner Filme ist die künstlerische Bildgestaltung. Neben der oftmaligen Anwendung der Handkamera sind seine Filme geprägt von millimetergenau meist zentralperspektivisch eingerichteten Bildausschnitten und des von ihm eingeführten Seidl-Tableaus. Seine Arbeitsweise besteht im Prinzip darin Spielfilmszenen in einem dokumentarischen Umfeld zu drehen, damit sich Momente aus der Wirklichkeit mit fiktiven Szenen verbinden können. Ein Drehbuch existiert für Seidl einerseits aus Finanzierungsgründen und andererseits als Grundgerüst des Films. Seine Drehbücher beinhalten weder geschriebene Dialoge noch werden diese den DarstellerInnen vorgelegt. Das heißt die Dialoge müssen von seinen Akteuren, einer Mischung von Laien und SchauspielerInnen, improvisiert werden. Das wichtigste Kriterium für Seidl ist die glaubhafte Darbietung seiner DarstellerInnen. Die Authentizität gelingt Seidl folglich auf Grund der improvisatorisch getätigten Handlungen seiner DarstellerInnen. Das bestehende Problem hierbei ist jedoch die Tatsache, dass filmische Authentizität als entstehender Effekt, der erst im Moment durch die Betrachtung des Rezipienten zustande kommt, zu verstehen ist. Daher stellt sich die Frage ob es überhaupt möglich ist, Authentizität herzustellen.
Abstract
(Englisch)
Ulrich Seidl has long been considered one of Austria‘s most popular filmmakers. His feature film debut, Dog Days (2001), won the Grand Jury Prize at the 58th Venice Film Festival. Seidl claims that his goal is not to show how unbearable and shocking the world is, but rather he tries to show life as realistically as possible. Seidl calls himself a searching documentarist, therefore his stories are based on his everyday observations and from things that might happen. Seidl tries to show the world from his point of view, which can cause an effect of unsettledness. One of the most characteristic aspects is Seidl’s artificial creation of images. He uses hand-held camera sequences to achieve a documentary style and also creates precisely arranged images which are better known as the Seidl tableaux. Seidl’s working process is the creation of feature film scenes with a documentary background to achieve a mixture between real life moments and re-enacted scenes. The existence of screenplays in Seidl’s work are mainly based on financial reasons, but also used as a layout for his films without written dialogue. Seidl’s expectations for every cast member (a mixture of actors and non-actors) is the use of ad-libbing in an authentic way.
However, Seidl’s authenticity exists because of the extemporized representations of his actors leading to the problem that this authenticity has an illusive quality; it is an effect caused by the viewer while watching a film or scene. This then raises the question, is it possible to create authenticity?
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Ulrich Seidl Authentizität Improvisation
Autor*innen
Manuel Seirafi
Haupttitel (Deutsch)
Authentizität durch Improvisation
Hauptuntertitel (Deutsch)
Ulrich Seidls filmische Gratwanderung zwischen Wirklichkeit und Fiktion
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
80, 48 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Manfred Öhner
AC Nummer
AC12229235
Utheses ID
31783
Studienkennzahl
UA | 317 | | |