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Der Deutsch als Zweitsprache-Erwerb von Nigerianerinnen und Nigerianern in Wien
eine empirische Untersuchung
Christine Maria Krennmayr
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Klaus-Börge Boeckmann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3828
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30352.31679.524253-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der theoretische Teil der Arbeit bietet einen Überblick über die Rolle der verschiedenen in Nigeria verbreiteten Sprachen in Schule und Gesellschaft. Im ersten Kapitel werden die indigenen Sprachen, Englisch und Nigerian Pidgin zueinander in Verhältnis gesetzt und in ihren jeweiligen kommunikativen Funktionen charakterisiert. Der zweite Abschnitt beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen dem Versuch, eine gemeinsame nationale Identität (inklusive einer Nationalsprache) für alle NigerianerInnen zu schaffen, gegenüber der Haltung der einzelnen Volksgruppen, die sich dadurch in ihrer kulturellen Identität bedroht fühlen. Schließlich folgt ein Kapitel zum Stellenwert der einzelnen Sprachen im Schulsystem. Für den empirischen Teil habe ich mit neun in Wien lebenden NigerianerInnen über ihre Sprachen und Sprachlernerfahrungen gesprochen. Die Gespräche fanden in einem informellen Rahmen statt und waren von meiner Seite nur durch einige offene Fragen strukturiert, um möglichst viel Raum für die Ideen der GesprächspartnerInnen zu lassen. Auch die Wahl der Sprache (Deutsch oder Englisch) überließ ich den Befragten. Im Anschluss an die Gespräche wurden die Audioaufnahmen von mir transkribiert und anonymisiert. Diese Transkriptionen bilden die Grundlage der Arbeit. In der Auswertung sind die Ergebnisse in die Bereiche „Sprachliche Sozialisation“, „Mehrsprachigkeit“, „Deutsch und die Aufnahmegesellschaft“ und „Deutschunterricht“ untergliedert. Im Kapitel zur sprachlichen Sozialisation geht es um das Verhältnis von „Muttersprache(n)“ im wörtlichen Sinn, Erstsprache(n), in der Alltagsumgebung gesprochenen Sprache(n) und den in der Schule gebräuchlichen und erlernten Sprachen. Daraus ergibt sich ein Einblick in eine Gesellschaft, in der mehrere Sprachen, die mit unterschiedlich viel Prestige ausgestattet sind, praktiziert und in verschiedenen Kommunikationszusammenhängen gebraucht werden. Es folgt der Abschnitt zur Mehrsprachigkeit in Österreich mit einer Selbsteinschätzung der Kompetenz in den einzelnen Sprachen und der Frage, mit wem und in welchen Situationen welche Sprache gewählt wird. Der dritte Teil, „Deutsch und die 160 Aufnahmegesellschaft“ stellt zuerst die Frage nach den Erfahrungen, die die Interviewten bei der Kommunikation mit Einheimischen machen, auf welche Hindernisse sie dabei stoßen und/oder in welchen Situationen die Kommunikation funktioniert. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Frage, welche Vorstellung von Nigeria und NigerianerInnen meine GesprächspartnerInnen bei den ÖsterreicherInnen vermuten und welche Rolle sie dabei den Medien zuschreiben. Der letzte Teil schließlich ist dem „Deutschunterricht“ gewidmet. Neben Erinnerungen an besuchte Deutschkurse geht es um in Österreich gebräuchliche Methoden, Sozialformen und Medien, die Frage nach den Erwartungen an Lehrende, die Rolle von Landes- und Kulturkunde im Unterricht, die Gewichtung der einzelnen Fertigkeiten, sowie die persönlichen Lernstrategien und zeitlichen Ressourcen.
Abstract
(Englisch)
The theoretical part of this work gives an overview of the role of the different spoken languages in Nigerian schools and society. The first chapter discusses how the indigenous languages, English, and Nigerian Pidgin are related to each other and characterized in their communicative functions. The second part shows the difficult relationship between the attempt to create a common national identity (inclusive national language) for all Nigerians and the particular peoples, which feel threatened in their cultural identity. The last part is dedicated to the significance of the different languages in the school system. For the research, I have spoken to nine Nigerians who live in Vienna about their languages and experiences in language learning. The interviews took place in an informal setting and were structured only by some open questions to leave as much space as possible to the ideas of the respondents. Also the choice of the interview-language (German or English) was left to the interviewees. After the interviews the audio-records were transcribed and made anonymous. These transcripts form the basis of this work. For the analysis the results were structured under the headings “language socialisation”, “multilingualism”, “German and the receiving society” and “German language instruction”. The chapter about language socialisation is about the relationship between the “mother tongue” (in the literal sense of the word), first language(s), language(s) of the everyday surrounding and languages used and learned in school settings. It shows a picture of a society in which several languages with different levels of prestige are used in different communicative situations. In the second part, about multilingualism, the interviewees give a self-estimation about their competence in the different languages and with whom and in which situations they chose which language. The third part, about the receiving society first asks about the experiences the respondents had in communication with Austrians, which obstacles they faced and/or in which situations the communication works well. The second part of this chapter is dedicated to the question, which picture of Nigeria and Nigerians they suppose Austrians have and which role they give to the Austrian media. 162 Finally the last chapter focuses on German courses in Vienna. It starts generally with their memories of German courses and continues with their opinion about common language teaching methods, social forms and media, the expectations about language-teachers, the role of cultural topics in the language class, the emphasis of the single skills, and the personal learning strategies and time resources.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Zweitspracherwerb Migration Nigeria Wien Sprachenpolitik
Autor*innen
Christine Maria Krennmayr
Haupttitel (Deutsch)
Der Deutsch als Zweitsprache-Erwerb von Nigerianerinnen und Nigerianern in Wien
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine empirische Untersuchung
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
163 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klaus-Börge Boeckmann
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.22 Sprachlenkung, Sprachpolitik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.43 Zweitsprachenerwerb
AC Nummer
AC07993612
Utheses ID
3369
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1