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"Und ein Schwert wird vom Himmel fallen"
Eschatologie, Prophetie und Gewalt in Laktanz "Divinae Institutiones"
Alexander Marx
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Alte Geschichte und Altertumskunde
Betreuer*in
Fritz Mitthof
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29545.01583.318666-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit diskutiert Eschatologie und Gewalt im siebten Buch der Divinae Institutiones von Laktanz. Das dort geschilderte Endzeitnarrativ weist zahlreiche interessante Anspielungen zu gegenwärtigen Ereignissen und Personen auf, die jedoch noch nicht erschöpfend untersucht wurden. Theologen und Linguisten haben sich mit dieser Quelle befasst, aber kaum Historiker. Dieser Forschungslücke widmet sich diese Arbeit, indem sie Laktanz Endzeitnarrativ unter Einbezug der jüngeren Forschungen zur christlichen Eschatologie analysiert und seine verschiedenen Elemente zusammenschauend untersucht. Im Zuge einer genauen Analyse wird klar, dass Laktanz für ein paganes Publikum schrieb, das er vom Christentum zu überzeugen gedachte, denn er zitiert kaum aus Bibel, aber umfassend aus diversen paganen Quellen. Dennoch bildet die Bibel und deren frühe Exegese den Subtext für dieses Narrativ. Außerdem diskutiere ich die Rolle von Feuer; dieses erscheint als omnipräsentes und göttliches Element, das der Reinigung und Bestrafung dient. In diesem Zusammenhang ist insbesondere jenes eschatologische Ritual von Interesse, das er am Ende seines Narrativs schildert. Im Zuge dessen würden sich die Gerechten reinigen, indem sie die Verbrennung der Ungläubigen beobachten. Während die Offenbarung des Johannes in Hinblick auf menschliche Aktivität unklar bleibt, verschiebt Laktanz die Akzente, um menschliche Aktivität im Endzeitszenario zu erlauben. Schließlich wurde eine enge Verbindung zwischen Laktanz und Konstantin dem Großen deutlich. Laktanz hielt sich wohl spätestens ab 310 in Trier auf und Konstantins Hof war wahrscheinlich das Zielpublikum der Divinae Institutiones. Er bestärkte vermutlich Konstantins christliche Überzeugung und brachte ihn dazu, über seine heilsgeschichtliche Rolle als Kaiser des Römischen Reiches nachzudenken. Es zeigt sich also, dass Laktanz mit diesem Werk darauf bedacht war, potentielle Christen in Konstantins Umgebung zu mobilisieren, um sie auf den eschatologischen Kampf gegen das Böse vorzubereiten; als die militia Dei, die munter auf die Apokalypse zusteuert.
Abstract
(Englisch)
This thesis discusses eschatology and violence in Lactantius’ Divine Institutes. In this work, he outlines a dense and complex eschatological scenario, which consists of manifold allusions to contemporary events and persons as well as to biblical stories and figures. Theologians and linguists have dealt with this text, but hardly any historians. This thesis catches up on this by means of including recent research about eschatology as well as by discussing and bringing together several elements of Lactantius’ narrative, which lack any explanation and combined perspective yet. In the course of a close reading of the source, it becomes clear that Lactantius addresses a pagan audience, since he hardly cites from the bible, but refers extensively to pagan authors and ideas. Nevertheless, the bible is the authoritative subtext underlying this narrative. Furthermore, fire plays a crucial role in this narrative as divine element used to purify and to punish. In this regard, an eschatological ritual, with which Lactantius ends his narrative, is of particular interest. In its course, the just will be purified by watching the burning of the wicked. While the Revelation of John remains unclear about human activity, Lactantius clearly shifts the emphasis in order to allow human activity in the eschatological scenario. Finally, a close connection between Lactantius and Constantine the Great is visible. Lactantius had perhaps been in Trier not later than 310, while Constantine’s court is probably the audience of the Divine Institutes. One may assert that Lactantius had a certain influence on the emperor, augmenting his conviction about Christianity, and probably making him think about his role in Salvation History. Accordingly, with this work, Lactantius intends to mobilize potential Christians in Constantine’s vicinity in order to engage them in the eschatological struggle against evil as the militia Dei.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Lactantius Constantine the Great Eschatology Apocalypticism Notions of History Religious Violence Tetrarchy Constantinian Turn
Schlagwörter
(Deutsch)
Laktanz Konstantin der Große Eschatologie Apokalypse Ideen von Geschichte religiöse Gewalt Tetrarchie konstantinische Wende
Autor*innen
Alexander Marx
Haupttitel (Deutsch)
"Und ein Schwert wird vom Himmel fallen"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Eschatologie, Prophetie und Gewalt in Laktanz "Divinae Institutiones"
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
198 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Fritz Mitthof
Klassifikationen
11 Theologie > 11.17 Römische Religion ,
11 Theologie > 11.34 Exegese, Hermeneutik ,
11 Theologie > 11.51 Frühes Christentum ,
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.25 Alte Geschichte ,
15 Geschichte > 15.28 Römisches Reich
AC Nummer
AC13045865
Utheses ID
36201
Studienkennzahl
UA | 066 | 807 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1