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Habitat selection in foraging European Rollers (Coracias garrulus L.) in Eastern Austria
Michael Tiefenbach
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Christian Schulze
DOI
10.25365/thesis.4271
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29965.75816.763662-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Bestände der Blauracke in Nord- und Mitteleuropa erlitten im Laufe des späten 20. Jahrhunderts einen drastischen Einbruch. Dieser Rückgang wird im Wesentlichen schwerwiegenden Veränderungen in der Landnutzung zugeschrieben, welche sich maßgeblich durch eine Verschlechterungen der Jagdhabitate negativ auf den Bruterfolg auswirkten. Jedoch existierten bislang keine empirischen Studien, die eine quantitative Bewertung der Habitatqualität im Zusammenhang mit dem Furagierverhalten der Blauracke ermöglichen. Diese Studie untersuchte die Habitatwahl jagender Blauracken in Ostösterreich in den Jahren 2002 und 2004 anhand der Nutzungshäufigkeiten der zwei meistgenutzten Ansitzwartentypen, Niederspannungsleitungen (beide Jahre) und Sitzkrücken (nur 2002). Dabei wurden nur potentielle Ansitzwarten berücksichtigt, die nicht weiter als 1,2 km vom nächstgelegenen Brutplatz entfernt waren. Für alle Ansitzwarten (50 m lange Abschnitte der Niederspannungsleitungen und Sitzkrücken) wurden als wichtig für die Habitatselektion der Blauracke beschriebene Habitatparameter für einen Aktionsradius von 25 m quantifiziert. Innerhalb dieses Aktionsradius konnten ca. 85 % aller von Ansitzwarten durchgeführten Jagdflüge beobachtet werden. Vor allem während der Brutzeit stieg die Nutzungshäufigkeit von Niederspannungsleitungen und Sitzkrücken zur Ansitzjagd mit zunehmender Nähe zum nächstgelegenen Brutplatz signifikant an. Unabhängig von Sitzwartentyp und Jahreszeit (Brutzeit vs. Nachbrutzeit) nahm die Anzahl der von Warten aus jagenden Blauracken mit zunehmender Siedlungsnähe deutlich ab. Während der Brutzeit wurden Abschnitte von Niederspannungsleitungen mit einem hohen Anteil an Wiesenflächen deutlich häufiger zur Ansitzjagd genutzt als Bereiche mit anderer Vegetationsbedeckung. Dies lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf die relativ hohen Abundanzen geeigneter Beutetiere (mit Körpergröße >10 mm) in diesem Vegetationstyp zurückführen. Für die Nachbrutzeit zeigte sich, dass sich die Habitatqualität für jagende Blauracken durch einen zunehmenden Anteil an Maisflächen deutlich verschlechterte. Eine zunehmende Habitatdiversität und/oder Habitatrandliniendichte erhöhte die Attraktivität von Ansitzwarten für Blauracken während der Brutzeit (Sitzkrücken) und Nachbrutzeit (Niederspannungsleitungen: 2002+2004; Sitzkrücken). Zukünftige Schutzkonzepte zur Sicherung der letzten Populationen der Blauracke in Mitteleuropa müssen versuchen, den fortschreitenden Rückgang von Grünlandflächen und die Abnahme der Habitatheterogenität durch Flurneuordnung und Intensivierung der Landwirtschaft zu bremsen, sowie mögliche negative Auswirkungen einer unkontrollierten ländlichen Entwicklung (z.B. durch Zersiedlung) zu minimieren. Nur durch die Berücksichtigung solcher wichtiger Gefährdungsursachen wird ein langfristiger Schutz dieser hochgradig gefährdeten Vogelart möglich sein.
Abstract
(Englisch)
The population of the European Roller in northern and central Europe has suffered a dramatic decline during the late 20th century. This decline has often been attributed to changes in land use negatively affecting breeding success, mainly due to degrading quality of foraging habitats. However, so far empirical studies determining the habitat quality for Rollers in the context of foraging are missing. We studied the selection of foraging habitats by Rollers in eastern Austria. Habitat preferences were quantified by data on the use of two important artificial perch types, power lines and wooden poles, by hunting Rollers in the years 2002+2004 and 2002, respectively. All perches included in our analyses were located within a distance of less than 1.2 km to nearest breeding sites. Structural parameters, reported to play an important role for habitat choice in the Roller, were measured within a predetermined range of 25 m around all perches. Within this distance range, ca. 85 % of all hunting strikes from perches could be observed. The use of 50 m power line sections and wooden poles for perching was negatively related to the distance to nearest breeding sites, particularly during breeding season. Furthermore, the number of hunting Rollers was negatively affected by decreasing distance to settlements during breeding and post-breeding seasons in both artificial perch types. During breeding season, the attractiveness of power line sections as perches for hunting Rollers significantly increased with increasing meadow area, most likely caused by the high abundance of suitable prey (with body size >10 mm) in this habitat type. In contradiction, the proportion of maize area proved to be an important explanatory variable for perch use in the post-breeding season by negatively affecting foraging habitat quality. An increasing habitat diversity and/or habitat edge density improved perch attractiveness for hunting Rollers during breeding season (wooden poles) and post-breeding season (power line sections: 2002+2004; wooden poles). Future conservation plans aiming to protect remaining Roller populations in Central Europe should consider that ongoing loss of meadows, the decline of habitat heterogeneity due to land consolidation and agricultural intensification, in combination with an uncontrolled rural development, represent crucial threats for this highly endangered species.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
artificial perches conservation foraging habitat habitat preferences land use meadows prey availability rural development
Schlagwörter
(Deutsch)
Ansitzwarten Schutz Jagdhabitat Habitatpräferenzen Landnutzung Mähwiesen Nahrungsangebot ländliche Entwicklung
Autor*innen
Michael Tiefenbach
Haupttitel (Englisch)
Habitat selection in foraging European Rollers (Coracias garrulus L.) in Eastern Austria
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
28 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Christian Schulze
AC Nummer
AC08166791
Utheses ID
3780
Studienkennzahl
UA | 439 | | |