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Lebendige Mehrsprachigkeit
vier Fallbeispiele zur Veränderung des Sprachengebrauchs Mehrsprachiger im Migrationskontext
Nikolaus Valentin Fennes
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Betreuer*in
Karen Schramm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.42766
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28693.76861.549961-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Durch die Prozesse der Globalisierung und der weltweiten Wanderung von Menschen ge-winnt auch Mehrsprachigkeit zunehmend an Bedeutung. Menschen bewegen sich von einem sozialen und kulturellen Kontext in einen anderen. Sprache spielt eine wichtige Rolle dafür, ob sie sich in der neuen Umgebung behaupten können. Diese Studie betrachtet einerseits die Flexibilität und Wandelbarkeit individueller Mehrsprachigkeit und fragt andererseits nach den Gründen für diese Veränderungen des Sprachengebrauchs. Dabei wird (1) ein theoretischer Zugang zu einem dynamischen Konzept von Mehrsprachigkeit und Sprachpraxis entwickelt, der u.a. auf Modellen von Jessner und Herdina, Aronin und Ó Laoire, MacIntyre und Dörnyei aufbaut. (2) Anhand von vier Fallbeispielen in Wien lebender Personen wird empirisch unter-sucht, wie und wodurch es dazu kommt, dass Menschen mehr und mehr beginnen, Deutsch zu sprechen. Gemeinsam ist den vier untersuchten Fällen, dass alle Englisch vor Deutsch gelernt haben. Die Beherrschung der Weltsprache Englisch schaltet großteils den strukturellen Zwang aus, die Landessprache zu erwerben. Die empirischen Ergebnisse zeigen aber, dass persönli-che und zwischenmenschliche Faktoren besonders nach längerem Aufenthalt in Österreich durch die fortschreitende Integration in die lokale Gesellschaft und durch die Entwicklung von Zukunftsperspektiven in diesem Land wichtige Motivationen für das Erlernen der Deut-schen Sprache bieten. In Anbetracht der engen Verknüpfung von Integration und Spracher-werb im politischen Diskurs in Österreich stellen diese Ergebnisse infrage, ob ein Zwang, die Sprache vor der Zuwanderung lernen zu müssen, zielführend für die Integration der österrei-chischen Gesellschaft ist. Im Gegensatz dazu scheint eine integrierende Gesellschaft, die Neuankömmlingen individuelle Anknüpfungspunkte und Möglichkeiten der Zukunftsgestal-tung bietet, ein wichtiger Motor für eine gemeinsame Sprache zu sein.
Abstract
(Englisch)
Through the processes of globalisation and the worldwide movement of people multilinguality increasingly gains importance. People move from one socio-cultural context to another. Language plays a key role in whether they can succeed in their new surroundings or not. This case study looks upon flexibility and changeability of individual multilinguality und poses the question for the reasons of changes in language use. (1) Drawing on theoretical models of Jessner and Herdina, Aronini and Ó Laoire, MacIntyre and Dörnyei, a theoretical approach to a dynamic concept of multilinguality and language use is developed. (2) Four case studies of migrants living in Vienna are discussed to explain, which changes in language Use take place and which reasons these people perceive at the roots of this change. Common to all case studies is that they learned English before their arrival in Austria. Being capable of an international language they were thus structurally not forced to acquire the local tongue. But the empirical evidence shows that personal and interpersonal factors yield central moments of motivation to acquire German after a longer stay in the country due to increasing social integration in the local society and the development of personal perspectives for the future. Looking at the current policy in Austria which tightly connects immigration with language acquisition the results of this paper question, whether the obligation to learn German before migrating to Austria really achieves the goal of integrating society. It rather seems that an integrative society who offers opportunities for Migrants to connect with the locals and develop long-term perspectives is an important driving force for a common language.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
dynamic multilinguality migration language use L2 self willingness to communicate integration language acquisition German as second language
Schlagwörter
(Deutsch)
dynamische Mehrsprachigkeit Migration Sprachengebrauch L2 self willingness to communicate Integration Spracherwerb Deutsch als Zweitsprache
Autor*innen
Nikolaus Valentin Fennes
Haupttitel (Deutsch)
Lebendige Mehrsprachigkeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
vier Fallbeispiele zur Veränderung des Sprachengebrauchs Mehrsprachiger im Migrationskontext
Paralleltitel (Englisch)
Living Multilinguality
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
118 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karen Schramm
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit
AC Nummer
AC13261362
Utheses ID
37857
Studienkennzahl
UA | 066 | 814 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1