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Das Gasteiner Forschungsinstitut in der Forschungslandschaft des "Ständestaats" und des "Dritten Reichs"
Wolfgang Knierzinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Carola Sachse
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30492.29334.419370-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frühgeschichte des primär zur Erforschung des radonhaltigen Gasteiner Thermalwassers gegründeten Forschungsinstitutes Gastein. Die vom vermögenden Großindustriellen Emerich Granichstädten gestiftete Forschungseinrichtung wurde nach kurzer Vorbereitungszeit im Juni 1936 in Anwesenheit hoher politischer Würdenträger für eröffnet erklärt. Als rechtmäßiger Eigentümer des Institutes fungierte ein unter dem Vorsitz von Karl Drexel stehender Verein namens Gesellschaft der Freunde Gasteins. Nachdem die operativen Arbeiten in den ersten Monaten Granichstädten selbst unterstanden, wurde gegen Ende des Jahres 1936 mit dem Physiologen Ferdinand Scheminzky ein regulärer Institutsleiter eingesetzt. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde die Gesellschaft der Freunde Gasteins auf Druck des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände aufgelöst. Die Forschungseinrichtung ging in den Besitz der beiden Gemeinden Badgastein und Badhofgastein über. Ferdinand Scheminzky musste seinen Sessel zugunsten des Physikers Gerhard Kirsch räumen, welcher diese Funktion daraufhin bis zur Einstellung der Institutstätigkeiten im Jahr 1942 ausübte. Eine breit angelegte Analyse des institutionellen Aufbaus der Forschungseinrichtung, der Finanzplanung und der Finanzierungsstrategien sowie der Kooperationsverhältnisse offenbart stark ausgeprägte Interdependenzen zwischen dem Gasteiner Institut und dem von Stefan Meyer geleiteten Wiener Institut für Radiumforschung und dessen Trägerorganisation, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Zwischen den außeruniversitären, von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erhaltenen Forschungseinrichtungen (Biologische Station Lunz, Institut für Radiumforschung, Biologische Versuchsanstalt) dem von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geophysik erhaltenen Höhenobservatorium Sonnblick und dem Gasteiner Forschungsinstitut lag in dieser Zeit ein institutionelles Geflecht vor, welches neben faktenbezogenem Wissenschaftstransfer auch ein erhebliches Maß an personellen Überschneidungen erkennen lässt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Forschungsinstitut Gastein Balneologie Emerich Granichstädten Österreichische Akademie der Wissenschaften Institut für Radiumforschung Stefan Meyer Karl Drexel Ferdinand Scheminzky Gerhard Kirsch Radon
Autor*innen
Wolfgang Knierzinger
Haupttitel (Deutsch)
Das Gasteiner Forschungsinstitut in der Forschungslandschaft des "Ständestaats" und des "Dritten Reichs"
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
145 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Carola Sachse
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC07568768
Utheses ID
3901
Studienkennzahl
UA | 312 | | |