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Das Prozessrecht des voreuklidischen Athen unter besonderer Berücksichtigung der epigraphischen Quellen
Claudia Macho
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Alte Geschichte und Altertumskunde)
Betreuer*in
Hans Taeuber
Mitbetreuer*in
Gerhard Thür
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25800.29338.106768-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bei der Bearbeitung von Gesetzen des antiken Athen sticht unmittelbar ihre divergierende Ausführlichkeit ins Auge. Während manche Gesetzestexte nur das nötige Minimum an rechtlichen Angaben liefern, führen andere in detailreicher Form materiell- und prozessrechtliche Vorschriften aus. Die Bandbreite erstreckt sich dabei von reinen Strafbestimmungen, die kaum mehr als die Angabe einer Sanktion liefern, zu ausführlichen Beschreibungen prozessualer Kompetenzen und Abläufe. Im Kontext der Zuständigkeiten von Behörden und Magistraten wird jene variierende Ausführlichkeit besonders deutlich. So können in einem Gesetzestext in unterschiedlicher Präzision prozessrechtliche Zuständigkeiten spezifiziert werden oder über Amtsträger unterschiedliche Sanktionen bei Vernachlässigung ihrer Zuständigkeiten ausgesprochen werden. Mit dem Versuch, Auffälligkeiten wie diese zu erklären, eröffnet sich jedoch ein größerer Themenkomplex: die Frage nach der grundlegenden Zielsetzung, welche die Verschriftlichung und öffentliche Publikation von Gesetzestexten in der Antike regelte. Die vorliegende Dissertation untersucht daher den Inhalt ausgewählter Gesetzestexte des voreuklidischen Athen und fragt gezielt nach dem demokratisch bedingten epigraphic habit, der die Veröffentlichung jener Gesetzestexten motivierte. Fragen nach der Kontextualisierung von inschriftlichen Texten mit dem sie umgebenden Raum und ihren Funktionen wurden bereits für andere Bereiche des öffentlichen Lebens gestellt, bisher jedoch kaum auf die rechtliche Sphäre übertragen. Hier ist besonders relevant, wer die publizierten Gesetzestexte konsultieren sollte und würde und wie es um ihre Zugänglichkeit bestellt war. Damit lässt sich ein klareres Bild darüber gewinnen, wie die Wahrnehmung und öffentliche Nutzung von Gesetzespublikationen beurteilt werden kann. So kann in der vorliegenden Arbeit zuletzt nicht nur die Konsultierung von Gesetzestexten im frühklassischen Athen beleuchtet, sondern auch eine Erklärung für deren variierende inhaltliche Ausgestaltung gefunden werden.
Abstract
(Englisch)
When working on law and legal texts in ancient Athens one thing that soon becomes apparent is the broad range of detail that law texts can be found to offer. While some inscriptions reduce legal information to an absolute minimum, others will deliver surprisingly precise procedural means for a possible case. The range stretches from basic sanctions that will just mention the height of a fine that is to be imposed for an offense to a detailed depiction of legal actions that might become relevant in a certain case. One field of public life where the varying precision in legal regulations seems to be especially noticeable is the responsibility that is ascribed to magistrates in different domains of public life. How precisely are their responsibilities specified in written laws and what are the sanctions for neglect? Answering these questions, however, is just the starting point for examining a significantly more extensive idea: the question of initial motivation that must have been the basis for setting up legal inscriptions in ancient Athens. Who are they addressing, how are they perceived in public space and in what way and by whom are they thought to be consulted? Similar questions have been raised for other fields of ancient epigraphy but have not been extended to the sphere of legal publications. The dissertation at hand therefore aims to shed light on the particularly democratic “epigraphic habit” that supported the publication of laws and other legal texts in 5th century Athens and tries to explain both their use in daily life as their very differentiated elaboratedness.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Athens Ancient Classics Procedural Law History of Law Epigraphic Studies
Schlagwörter
(Deutsch)
Athen Antike Prozessrecht Rechtsgeschichte Epigraphik
Autor*innen
Claudia Macho
Haupttitel (Deutsch)
Das Prozessrecht des voreuklidischen Athen unter besonderer Berücksichtigung der epigraphischen Quellen
Paralleltitel (Englisch)
Procedural Law of Pre-Euclidian Athens based on the epigraphical evidence
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
XI, 13-289, 4 ungezählte Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Philipp Scheibelreiter ,
Kaja Harter-Uibopuu
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.25 Alte Geschichte ,
86 Recht > 86.09 Rechtsgeschichte
AC Nummer
AC13709011
Utheses ID
40779
Studienkennzahl
UA | 792 | 310 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1