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"Polizist, PolizistIn, oder Polizist*in?"
Analyse des gendergerechten Sprachgebrauchs im Bundesministerium für Inneres
Michael Holzer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Margareth Lanzinger
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13042.31938.290861-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, inwieweit im Bundesministerium für Inneres (BMI) eine gendergerechte Sprache verwendet wird. Aufbauend auf den theoretischen Konzepten der Heteronormativität und Queer Theory werden bestehende Sprachleitfäden und Entwicklungen zur Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache dargelegt. Neben traditionellen Möglichkeiten, welche in der Geschlechterbinarität verhaftet sind, werden neuere Varianten aufgezeigt, die mit selbiger brechen und alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten explizit inkludieren. Auch im BMI gibt es einerseits die Verpflichtung und andererseits eine Empfehlung zur Verwendung geschlechtergerechter Sprache. Die dortigen Regelungen können aufgrund ihrer knappen und unvollständigen Ausführungen jedoch nur als unzureichend angesehen werden. Dabei (re-)produziert der Sprachleitfaden auch klar die vorherrschende Heteronormativität und konstruierten Zweigeschlechtlichkeit. Mit Hilfe der quantitativ-qualitativen Methode der Inhaltsanalyse wurden interne sowie öffentliche Dokumente auf den tatsächlich vorkommenden geschlechtergerechten Sprachgebraucht untersucht. Dabei konnte festgestellt werden, dass diese nach wie vor nicht nur von einer Geschlechterbinarität geprägt ist, sondern insbesondere auch von patriarchalen Strukturen. Das generische Maskulinum wird auch heute noch oft im Sinne einer geschlechtsindifferenten Formulierung verwendet, welche Frauen automatisch mit einbezieht, ohne sie explizit sichtbar zu machen. Dies widerspricht auch den Regelungen des bestehenden Sprachleitfadens des BMI, welcher zumindest davon spricht, dass geschlechtergerechte Formulierungen in jedem Fall zu verwenden sind. Der Sapir-Whorf-Relativitätstheorie folgend, wonach Sprache und die dortigen Strukturen das menschliche Denken und somit auch Handeln beeinflusst, kann darauf geschlossen werden, dass im BMI nach wie vor das Männliche als die Norm angesehen wird, und alles andere als davon abweichend.
Abstract
(Englisch)
This thesis explores to what extent a gender-appropriate language is used in the Federal Ministry of the Interior. Based on the theoretical concepts of heteronormativity and queer theory, existing language guidelines and developments on the use of a gender-appropriate language are presented. In addition to traditional possibilities, which are imprisoned in the gender binary, more recent variants that break with the same and explicitly include all sexes and gender identities are also discussed. In the Federal Ministry of the Interior too, there is the obligation on the one hand and, on the other hand a recommendation on the use of gender-friendly language. However, due to their scarce and incomplete execution, the regulations there can only be regarded as inadequate. The language guideline also (clearly) re-produces the prevailing hegemony of the constructed bisexuality. With the help of the quantitative-qualitative method of content analysis, internal (instructions) as well as public (intranet contributions, magazine essays in the magazine Public Security) documents were examined on the actually occurring gender-appropriate language usage. It was found that this is still characterized not only by a gender bias, but also by patriarchal structures in particular. The generic masculine is still used today in the sense of a gender-neutral formulation, which automatically incorporates women without making them explicitly visible. This is also contrary to the regulations of the existing language guidelines of the Federal Ministry of the Interior, which at least mention the requirement of using gender-appropriate language in any case. According to Sapir-Whorf's theory of relativity, which states that language and its structures influence human thought and action, it can be concluded that in the Federal Ministry of the Interior the “Male” is still regarded as the norm, and everything else as deviating from it.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Sprache Geschlecht Gender Sprachgebrauch Bundesministerium für Inneres
Autor*innen
Michael Holzer
Haupttitel (Deutsch)
"Polizist, PolizistIn, oder Polizist*in?"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Analyse des gendergerechten Sprachgebrauchs im Bundesministerium für Inneres
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
IX, 110 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Margareth Lanzinger
AC Nummer
AC13701404
Utheses ID
41184
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |