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Kommerzielle Leihmutterschaft
Altruismus, Kommerzialisierung und Selbstbestimmung in US-amerikanischen Leihmutterschaftsblogs
Laura Zwinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Birgit Sauer
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22752.22135.540961-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit kommerzieller Leihmutterschaft in den USA. Dafür werden drei Leihmutterschaftsblogs von Leihmüttern in den USA, die für homosexuelle Paare Kinder geboren haben, mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse analysiert. Dabei soll die Frage untersucht werden, wie die Leihmütter sich im Rahmen ihrer Blogs gegenüber einer Gesellschaft positionieren, die dieser neuen Reproduktionstechnologie kritisch gegenübersteht. Zu diesem Zweck wird Leihmutterschaft anhand von vorwiegend feministischen KritikerInnen problematisiert, um in der Folge daraus die Strukturdimensionen zu bilden, die im nächsten Schritt die Grundlage der Analysekategorien bilden. Die Auswirkungen von Vertragsschwangerschaft auf Mutterschaft und Familie, die Selbstbestimmung der Leihmutter über ihren Körper und ihre Emotionen sowie die Bedeutung der Kommerzialisierung weiblicher Reproduktionsarbeit und die Rolle des Altruismus für Leihmutterschaft stellen zentrale Konfliktfelder dar. Gay Rights sind für die Diskussion ebenfalls sehr wichtig, da Vertragsschwangerschaft die Selbstbestimmung von homosexuellen Männern erweitert, aber gleichzeitig die Handlungsmöglichkeiten der Leihmutter einschränkt. Die feministische Perspektive auf Leihmutterschaft ist gespalten, es ist fraglich ob Leihmutterschaft die Selbstbestimmung von Frauen einengt oder ob eben diese Entscheidung für Vertragsschwangerschaft Ausdruck ihrer Selbstbestimmung ist. Der Altruismus der Leihmütter kann als Schritt in Richtung Selbstaufgabe zu Gunsten der intendierten Eltern und der Leihmutterschaftsagenturen angesehen werden oder als ein vorbildhaftes Ideal. Die Kommerzialisierung der Reproduktionsarbeit von Frauen kann als Ausbeutung durch den Markt interpretiert werden oder als Chance für Frauen, Geld mit ihrer Reproduktionsarbeit zu verdienen. Wie rechtfertigen die Leihmütter in ihren Blogs die Entscheidung für Leihmutterschaft angesichts dieser Vorwürfe und Konfliktfelder? Die Analyse zeigt, dass sie die finanzielle Entschädigung mit der Anstrengung, die sie auf sich nehmen, rechtfertigen. Ihr altruistisches Handeln verteidigen sie mit der Begründung, dass dieses Handeln sie erfüllt und auch für sie persönlich einen Gewinn darstellt. Sie präsentieren sich online als selbstbestimmt und glücklich mit ihrer Entscheidung für Leihmutterschaft. Sie verteidigen das Risiko und den Aufwand, die sie mit Vertragsschwangerschaft eingehen, mit dem hohen Wert von Familie und Kindern.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kommerzielle Leihmutterschaft Tragemutterschaft in den USA Leihmutterschaftsblogs
Autor*innen
Laura Zwinger
Haupttitel (Deutsch)
Kommerzielle Leihmutterschaft
Hauptuntertitel (Deutsch)
Altruismus, Kommerzialisierung und Selbstbestimmung in US-amerikanischen Leihmutterschaftsblogs
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
105 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Sauer
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC14460990
Utheses ID
41489
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1