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Ernährungsmonitoring bei stationären Patienten im Zusammenhang mit krankheitsbedingter Mangelernährung und Überprüfung der Aussagekraft von Patientenangaben
Johanna Tripamer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Ibrahim Elmadfa
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30108.02719.141669-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Fragestellung:
Mangelernährung im Spital ist seit den 70er Jahren ein schwer zu lösendes Problem. Ist ein Patient mangelernährt, so kann dies seinen Krankheitsverlauf negativ beeinflussen, den Krankenhausaufenthalt verlängern und zusätzlich die finanzielle Belastung auf das Gesundheitssystem erhöhen. Anhand der Durchführung eines Screenings könnte schon bei der Spitalsaufnahme ein Patient als mangelernährt erkannt und dementsprechend therapiert werden. Damit auch während des Krankenhausaufenthaltes die individuelle Energiezufuhr angepasst bleibt und Diätpläne eingehalten werden, sollte die Ernährung eines Patienten regelmäßig dokumentiert werden. Ziel dieser Studie war es, einen Monitoring – Bogen und eine Fotomethode auf seine Aussagekraft zu überprüfen.
Methoden:
Patienten (n = 100) aus verschiedenen Abteilungen des AKH Wien wurden zu einer Einschätzung ihrer Verzehrsmengen beim Mittagessen über den Monitoring – Bogen gebeten. Die Angaben wurden durch Wiegen der Speisen vor und nach dem Verzehr verglichen. Zusätzlich wurden die Tabletts mit den Speisen vor und nach der Mahlzeit fotografiert. Über die Fotos wurden die Essensmengen der Patienten vom Pflegepersonal (DGKS n = 20; Stationshelfer n = 10) auf dem Fragebogen geschätzt und wiederum mit den Gewichten der Gerichte verglichen.
Ergebnisse:
Bei der Selbsteinschätzung der Patienten durch den Monitoring – Bogen kam es zu starken Korrelationen im Vergleich zu den Gewichten der Speisen
(r = 0,616; p < 0,001). Durch die Bewertung der Verzehrsmengen durch die Pflege anhand der Fotos wurden ähnliche Ergebnisse erzielt (r = 0,682 und r = 0,753; p < 0,0001). Sowohl bei den Patienten als auch bei den DGKS und den Stationshelfern gab es starke Tendenzen zur Über– und Unterschätzung der Essensmengen.
Conclusio:
Beide Methoden können als geeignete Instrumente zur Überwachung der Nahrungszufuhr von stationären Patienten eingesetzt werden. Diverse Änderungen in der Durchführung wären jedoch noch zu überdenken, um die Genauigkeit der Ergebnisse zu erhöhen. Es wäre zu empfehlen, den Monitoring – Bogen in den routinemäßigen Tagesablauf zu integrieren. Dadurch könnte eine Sensibilisierung des Pflegepersonals auf mangelernährte Patienten erreicht werden, wodurch Risikopatienten schneller erkannt und bedarfsgerecht behandelt werden könnten.
Abstract
(Englisch)
Objectives:
Since the 70ies malnutrition in hospitals is a well known problem. Malnutrition can lead to prolonged rehabilitation, extended hospital stays and unnecessary high financial costs for health systems. By regular use of screening – tools at hospital admission patients can be identified as malnourished or at risk of malnutrition at an early stage, and can receive a special treatment from the beginning. Patients’ food intake should be monitored regularly to ensure that the nutritional requirements are met.
This study investigates the validity and accuracy of a food intake monitoring – sheet and a photography method.
Design:
Patients (n=100) in different wards of the Vienna General Hospital (AKH) were asked to estimate their food consumption at lunch, filling out the monitoring – sheet. Data were compared by weighing the meal before and after lunch and calculating the percentage of the amount of food consumed. In addition, digital photographs were taken of each patient’s meal before and after lunch. Nursing staff (nurses n=20; assisting staff n=10) were asked to assess the portions´ sizes of patients’ food intake via the photographs and using the monitoring – sheet.
Results:
Patients’ self – assessment in the monitoring sheet strongly correlated with the actual eaten meal portions assessed by weighing (r = 0,616; p < 0,0001). Similar results were obtained by the nursing staff when assessing the photographs compared to food’s weight (nurses: r = 0,682; p < 0,0001 and assisting staff: r = 0,753; p < 0,0001). The patients as well as the nursing staff tended to under – or overestimate food consumption.
Conclusion:
The findings of this trial underline the validity of the monitoring – sheet used, as well as the digital photography to document eaten portion sizes of patients. Concerning the procedure, various modifications should be considered to achieve best results.
It would make sense to integrate food intake monitoring – sheets in the daily hospital routine to increase nursing staff’s sensibility to detect malnourished patients.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
hospital malnutrition food intake monitoring
Schlagwörter
(Deutsch)
Mangelernährung im Krankenhaus Ernährungsmonitoring
Autor*innen
Johanna Tripamer
Haupttitel (Deutsch)
Ernährungsmonitoring bei stationären Patienten im Zusammenhang mit krankheitsbedingter Mangelernährung und Überprüfung der Aussagekraft von Patientenangaben
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
103 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ibrahim Elmadfa
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.03 Methoden und Techniken in den Naturwissenschaften
AC Nummer
AC07697670
Utheses ID
4222
Studienkennzahl
UA | 474 | | |