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Motivwanderungen - Überlegungen zu Übernahme und Verbreitung von Münzmotiven der Westgriechen in der Klassik
Marc Philipp Wahl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Alte Geschichte und Altertumskunde)
Betreuer*in
Reinhard Wolters
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22748.61199.906463-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Mit der Wanderung der Motive auf westgriechischen Münzen des 5. Jahrhunderts bespricht die vorliegende Arbeit ein in der Forschung bislang kaum umfassend behandeltes Problem: Gesetzt den Fall, dass die poleis in der Klassik um die Einzigartigkeit ihrer Motive bemüht waren, so stellen Übernahmen der Motive fremder oder teilweise sogar feindlicher Städte einen Bruch dieser Norm
dar. Die Frage, warum solche Wanderungen vorkommen, beschäftigte NumismatikerInnen seit jeher, doch beschränkten sich die Erörterungen zumeist auf Einzelfälle und ermangelten einer
hinreichenden systematischen Dichte. Die Münzprägung Siziliens und Unteritaliens im 5. Jahrhundert bietet für einen breit angelegte Blick auf das häufige Phänomen besonders gute Voraussetzungen:
Die Münzprägung zu dieser Zeit ist reich und von der numismatischen Forschung mit zahlreichen Materialarbeiten und Detailstudien erschlossen.
Zur Näherung an das Phänomen sind drei Schritte nötig. Der erste widmet sich der begrifflichen Einfassung von Motivwanderungen, also der Terminologie, mit der operiert werden soll. Hierfür werden verschiedene Aspekte unterschieden, die bei Motivübernahmen wirksam werden. Im zweiten Schritt stehen einzelne Übernahmen im Zentrum der Betrachtung, bei denen auch der Prägekontext miteinbezogen wird. Die gewählten „Tiefenbohrungen” im regionalen wie überregionalen Rahmen erlauben es, einige Prinzipien abzuleiten, die für den dritten Schritt von entscheidender Wichtigkeit sind: Für den Aufbau einer Typologie. In diesem letzten Teil ist der reiche Schatz an Motivwanderungen gebündelt und gegliedert. Es hat sich herausgestellt, dass das Phänomen drei Sphären besitzt: Die politische, die ökonomische und die artistische/ästhetische
Sphäre. Die gewonnene Systematik stellt auch eine Folie dar, mit der Motivwanderungen aus anderen Gebieten oder Zeitstellungen besser angesprochen werden können.
Abstract
(Englisch)
The aim of the present thesis is to investigate the phenomenon of imitation and adoption of coin types among the Western Greeks in the 5th century BCE. By the Classical period, it is clear that each polis was minting a characteristic coin type, which both symbolically connected the coins to their city and ensured that they were accepted as currency. However, the adoption of coin types from distant or even hostile cities appears to contradict this rule, a phenomenon which requires explanation. In this respect, the coinage of Sicily and Italy provides the ideal conditions for this type of study because the numismatic evidence is very rich for the period. There are many published corpora as well as documented hoards available for research.
In order to answer the questions raised by this thesis, the subject matter is analyzed in three major steps. In the first part, a specific terminology about this phenomenon is developed and the adoption
of coinage is differentiated according to specific categories. The second part offers several detailed case studies about imitations and adoptions in both regional and trans-regional contexts. These
studies provide a number of basic principles that are important for the final step, developing a typology. In this third part, the reasons for adoption are compared and divided into the following three classes: a) adoption due to political reasons, b) due to economic reasons and c) artistic grounds.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Numismatics Adoption Imitation Sicily Magna Graecia
Schlagwörter
(Deutsch)
Numismatik Motivwanderung Imitation Sizilien Magna Graecia
Autor*innen
Marc Philipp Wahl
Haupttitel (Deutsch)
Motivwanderungen - Überlegungen zu Übernahme und Verbreitung von Münzmotiven der Westgriechen in der Klassik
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
292 Seiten, 24 Tafeln : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Wolfgang Szaivert ,
Bernhard Weisser
Klassifikationen
AC Nummer
AC13795547
Utheses ID
42442
Studienkennzahl
UA | 792 | 310 | |