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Die Zisterzienserinnen von St. Niklas im 14. Jahrhundert
soziales Beziehungsnetz, Stiftungspraxis und Klosterökonomie
Herbert Krammer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft
Betreuer*in
Christina Lutter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.50570
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23063.33537.433869-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Studie untersucht die Geschichte des Wiener Zisterzienserinnenkloster St. Maria bei St. Niklas vom Herrschaftsantritt der Habsburger Herzöge 1276 bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen die verwandtschaftlichen, ökonomischen und geistlichen Beziehungen zum weltlichen Umfeld der Nonnen, d.h. zu deren Stiftern und Stifterinnen, sowie die klösterliche Ökonomie. Das St. Niklas betreffende Quellenmaterial, das hauptsächlich Urkunden umfasst, verdeutlicht, dass eine große Mehrheit der belegbaren Konventualinnen aus den bürgerlichen Eliten Wiens, also Kaufleute- und Handwerkerfamilien, kam, die als Träger- und Rekrutierungsgruppen fungierten. Vertreter dieser Gruppen richteten in St. Niklas Stiftungen ein, welche ihr Seelenheil sowie die Versorgung ihrer als Nonnen im Kloster lebenden Verwandten sicherstellen sollten. Überdies unterhielten auch wichtige lokale Adelsfamilien Beziehungen zu St. Niklas, die schon Teil des Gefolges der späten Babenberger Herzöge und auch Förderer von Heiligenkreuz, des Mutterklosters von St. Niklas waren. Hingegen lassen sich nur wenige Kontakte des Klosters zur Habsburgerfamilie und deren wichtigsten Unterstützern belegen, die sich in erster Linie der Förderung von Bettelsordenskonventen – wie etwa der Klarissen und Minoriten – zuwandten. Außerdem baute die Zisterze St. Niklas weniger durch Stiftungsgüter als vielmehr durch eine gezielte Erwerbsstrategie von Gütern und Zinsleistungen eine ausgedehnte Grundherrschaft und Wirtschaft auf, für die eine kleinteilig und komplex organisierte Verwaltung zuständig war. Die Besitzungen konzentrierten sich vor allem auf das städtische Umland, das Wiener Becken und den nordöstlichen Teil des Herzogtums. Durch die Involvierung in den städtischen Renten- und Immobilienmarkt und die Partizipation am Fleisch- und Salzhandel eröffneten sich den Nonnen wiederum zahlreiche Kontakte zu städtischen Gruppen und Institutionen. Die Mikrostudie will durch die Verbindung traditioneller Ansätze der Landesgeschichte mit neueren der vergleichenden Ordensgeschichte zur Re-Lektüre mittelalterlicher Quellen anregen, um die vielfältigen Überlappungen von und Interaktionen in monastischen, höfischen und städtischen Räume erfassen zu können.
Abstract
(Englisch)
This MA thesis investigates the history of the Cistercian nunnery St. Niklas in Vienna. My research questions address kinship, economic and spiritual relations between secular and monastic spaces, practices of endowments and monastic economy between the beginning of Habsburgs’ rule in 1276 and the end of the fourteenth century. Based on an in-depth analysis of the relevant sources, particularly charters, I was able to show that a vast majority of the nuns’ families belonged to urban elites, such as house owners, members of the town council merchants, and also wealthy craftspeople. St. Niklas also 152 maintained contacts to local noble families, which were mostly Babenberg followers and also served as benefactors of St. Nikals ́ mother-abbey Heiligenkreuz. ese groups both supported the nunnery by means of endowments, donations and other benefactions and by the same token to support individual members of the community, who they were related with by kin or friendship. erefore endowments often connected the purposes of the donators’ salvation, their need for display of social prestige, and material provisions for specific nuns. By contrast, the ducal court and its often high-ranking supporters mainly turned their attention to houses of the Mendicant orders, e.g. the Poor Clares and Minorites. by means of its spiritual economy the nunnery of St. Niklas was over the centuries able to built up a profitable domestic economy run by an elaborate administration. It was fuelled not merely by donations, but rather by careful land and revenue purchases. As a consequence the nuns gained widespread landed property which was located in the Vienna Basin and the north eastern parts of Lower Austria. Due to their involvement on the urban real east market and the regional meat and salt trade St. Niklas established contacts to a wide range of groups and institutions. e results of this microstudy aimed at re-reading medieval documentary sources by combing a regional history approach with more recent perspectives of comparative monastic history in order to better understand how medieval urban and monastic networks depended on each other and overlapped on a variety of levels.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Frauenkloster Städtische Sakraltopographie Stiftungswesen Mittelalterliche Landesgeschichte Wien im Mittelalter Klosterwirtschaft
Autor*innen
Herbert Krammer
Haupttitel (Deutsch)
Die Zisterzienserinnen von St. Niklas im 14. Jahrhundert
Hauptuntertitel (Deutsch)
soziales Beziehungsnetz, Stiftungspraxis und Klosterökonomie
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
153 Seiten : Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christina Lutter
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
15 Geschichte > 15.10 Historische Hilfswissenschaften ,
15 Geschichte > 15.33 Hoch- und Spätmittelalter
AC Nummer
AC14528851
Utheses ID
44700
Studienkennzahl
UA | 066 | 804 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1