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Zum zweiten Mal die erste Frau
Diskursanalytische Aufarbeitung von politischen Weiblichkeitskonstruktionen in österreichischen Printmedien im Fokus der Gender Studies
Melanie Kashofer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Eva Flicker
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26131.69892.126963-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der vorliegenden Arbeit liegt eine Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex politische Inszenierung und mediale Darstellung von Weiblichkeit in der österreichischen Spitzenpolitik zugrunde. Die Arbeit will zeigen, wie Medien Konzepte von Weiblichkeit in der Politik konstruieren und verstärken und einen Einfluss auf eine eventuell stereotype Darstellung von Weiblichkeit im politischen Feld haben. Die Arbeit stützt sich auf Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung, der (feministischen) Politikwissenschaft und der (feministischen) Medien- und Kommunikationsforschung und möchte aus diesen Perspektiven ihrerseits einen Beitrag zu einem in Österreich weniger erforschten Thema leisten. Folgende Forschungsfrage steht im Zentrum der Arbeit: Wie werden österreichische Politikerinnen in ausgewählten österreichischen Qualitätsmedien dargestellt und welche Rückschlüsse lassen sich daraus für die politische Inszenierung von Weiblichkeit in der österreichischen Spitzenpolitik ziehen? Zur Beantwortung dieser Frage werden sieben repräsentative Artikel aus drei ausgewählten österreichischen Qualitätsmedien – „Der Standard“, „Falter“ und „Die Presse“ – einer Diskursanalyse nach Siegfried Jäger unterzogen und die Ergebnisse der Arbeit miteinander verglichen. Die Analyse der Artikel kam zu dem Ergebnis, dass einige der theoretischen Annahmen über die klischeehaften Rollen von Frauen in politischen Spitzenpositionen immer wieder bestätigt werden. Politikerinnen werden oft als die erste Frau in einer gewissen Position präsentiert, ihnen wird die Rolle der Aufräumerin zugeordnet und sie nehmen vielfach einen Outsider-Status ein. In den gewählten Artikeln wird, wenn auch eher subtil, das Männliche als die Norm in der Politik präsentiert, Frauen haben es demnach schwerer, in der Politik Fuß zu fassen und nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Es bestätigt sich in der Analyse auch eine gewisse double-bind Situation, in der sich Politikerinnen befinden. Präsentieren sie sich als zu weiblich, werden ihnen Kompetenzen abgesprochen, aber auch die Fokussierung männlich konnotierter Eigenschaften, wie Kompromisslosigkeit oder Kampfbereitschaft, stößt auf Skepsis. Die Annahme einer eventuell stereotypen Darstellung von Weiblichkeit im politischen Feld kann somit bestätigt werden, wenn dies auch subtiler geschieht als vermutet. Es kann bestätigt werden, dass die ausgewählten Qualitätsmedien wesentlich zur Konstruktion und Verstärkung von gewissen Weiblichkeitsbildern in der österreichischen Spitzenpolitik beitragen und somit den Diskurs rund um Spitzenpolitikerinnen nachhaltig prägen.
Abstract
(Englisch)
The thesis at hand is based on an examination of the issues of political staging and media representation of femininity in Austrian politics. The paper seeks to show how the media construct and reinforce concepts of femininity in politics and how they influence a potentially stereotypical representation of femininity in the political field. The paper draws upon findings of Women’s and Gender Studies, (feminist) Political Science and (feminist) Media Studies. From these perspectives, it wants to make a contribution to a poorly researched topic in Austria. The core question of the thesis is: how are Austrian female politicians portrayed in selected Austrian quality print media outlets, and which conclusions can be drawn from this portrayal with regards to the political staging of femininity in Austrian politics? To answer this question, seven representative articles from three chosen Austrian quality print media outlets – “Der Standard”, “Falter” and “Die Presse” – are subjected to a discourse analysis following the method of Siegfried Jäger. The results of this discourse analysis are subsequently compared to each other and evaluated. The analysis of the chosen articles comes to the conclusion that some of the theoretical assumptions concerning the stereotypical roles of women in high political positions are consistently confirmed. Female politicians are often portrayed as the first woman in a certain position, they are ascribed the role of somebody who cleans up politics and they often take on an outsider status in politics. The chosen articles subtly present the male as the norm in politics. For women it is therefore harder to occupy important positions in politics and effect change. Moreover, the analysis confirms a certain double-bind situation that female politicians find themselves in. If they present themselves as too feminine, they are denied certain competencies. However, if they focus on characteristics with a more male connotation, like intransigence or combativeness, they are also met with skepticism. The assumptions of a potentially stereotypical representation of femininity in the political field can hereby be confirmed, even if it presents itself more subtly than suspected. It can be confirmed that the chosen quality media outlets contribute considerably to the construction and reinforcement of certain femininity images in Austrian politics. Therefore, they have a lasting impact on the discourse around leading female politicians in Austria.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
female politicians media images discourse analysis Austria print media outlets gender studies femininity
Schlagwörter
(Deutsch)
Politikerinnen Medienbilder Diskursanalyse Österreich Printmedien Gender Studies Weiblichkeit
Autor*innen
Melanie Kashofer
Haupttitel (Deutsch)
Zum zweiten Mal die erste Frau
Hauptuntertitel (Deutsch)
Diskursanalytische Aufarbeitung von politischen Weiblichkeitskonstruktionen in österreichischen Printmedien im Fokus der Gender Studies
Paralleltitel (Englisch)
For the second time the first woman – Discourse analytical processing of political constructions of femininity in Austrian print media outlets from a Gender Studies perspective
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
136 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Eva Flicker
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
89 Politologie > 89.99 Politologie: Sonstiges
AC Nummer
AC15639477
Utheses ID
50890
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1