Detailansicht
"Feministische Netzwerke im Werden"
eine Analyse Feministischer Netzwerke als neu-materialistische Phänomene
Stefanie Freitag
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Cornelia Schadler
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19976.22090.569068-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Kollektive Arbeitsweisen in Form von Feministischen Netzwerken haben in Österreich seit Beginn der institutionellen Integration und Ausdifferenzierung feministischer Praxis in den 1970er bis 1990er Jahren einen wichtigen Stellenwert in der außerparlamentarischen Geschlechterpolitik eingenommen. Die vorliegende Masterarbeit setzt sich mit Feministischen Netzwerken als politischen und mitgliederbasierten Zusammenschlüssen auseinander. Diese stellen einen Teil des institutionalisierten, zivilgesellschaftlichen Rahmens feministischer Arbeitsweisen in Österreich dar. Innerhalb der Forschungslandschaft werden sie vielfach als Politiknetzwerke oder berufsorientierte Netzwerke mit einer spezifischen, feministischen oder geschlechterpolitischen Agenda charakterisiert. Hierbei werden einerseits individuelle Unterstützung und andererseits gesellschaftspolitische Ziele als Bestreben feministischer Vernetzungen beschrieben. Diese Arbeit versucht an eine Forschungslücke anzuschließen: Anstatt nach Zielen oder Erfolgen von Netzwerkstrukturen zu fragen, liegt das Interesse auf der Analyse unterschiedlicher Komponenten und Tätigkeiten, die Netzwerkstrukturen hervorbringen, manifestieren und konstituieren. Netzwerke sind eingebettet in eine komplexe und sich stetig ausdifferenzierende Welt- und Gesellschaftsordnung. In Anschluss an eine neu-materialistische Denkpraxis wird untersucht, inwiefern Feministische Netzwerke als neu-materialistische Phänomene gedacht und beschrieben werden können. Posthumanistische Perspektiven, allen voran von Karan Barad, Rosi Braidotti und Donna Haraway, bilden die Grundlage für die empirische Betrachtung. Die Durchführung von problemzentrieren Interviews mit Vertreter*innen von vier bundesweit agierenden Feministischen Netzwerken sowie die Analyse von weiterem Datenmaterial zeigt, dass vielfältige materielle und diskursive Komponenten aktiv am gemeinsamen Werden der Netzwerke beteiligt sind. Die Neubildung und Gründung der Netzwerke, ihre vereinsrechtliche und mitgliederbasierte Organisierung und die kontinuierliche Netzwerkarbeit werden als Hauptprozesse identifiziert, die eine Rekonstruktion von materiell-diskursiven Partizipierenden und Praktiken möglich machen.
Abstract
(Englisch)
Collective working methods in the form of feminist networks have played an important role in extra-parliamentary gender policy in Austria, especially since the beginning of institutional integration and differentiation of feminist practices from the 1970s to the 1990s. The present master thesis therefore deals with feminist networks as political and member-based associations, as part of the institutionalized and civil society frameworks of feminist working methods in Austria. Within the research landscape, they are often characterised as political or career-oriented networks with a specific feminist or gender-political agenda. Individual support on the one hand and socio-political goals, on the other, are described as the main goals of feminist networks. My work intends to fill a research gap and, whilst not questioning neither the goals nor the success of network structures, I will carry out an analysis of different components and activities which specifically constitute network structures. Networks are embedded in a complex and ever-changing world and social frame. Following from this new-materialistic approach, I will question to what extent feminist networks can be thought of, and described as, new-materialistic phenomena. Post-humanist perspectives, especially approaches by Karen Barad, Rosi Braidotti and Donna Haraway, frame the theoretical background for empirical observations. Problem-centred interviews with representatives of four national feminist networks, and the analysis of further data material, show that diverse material and discursive components are actively involved in the development of the networks. The creation and establishment of new networks, the organization as a member-based, legal and institutionalized association, as well as the ongoing networking, were identified as main processes that make possible a reconstruction of material-discursive participants and practices.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
feminist networks political networks posthumanism new materialism agential realism becoming-with material-discursive phenomenon new materialist ethnography
Schlagwörter
(Deutsch)
Feministisches Netzwerk Politiknetzwerk Posthumanismus Neuer Materialismus Agentieller Realismus Becoming-With Materiell-diskursives Phänomen Neu-materialistische Ethnographie
Autor*innen
Stefanie Freitag
Haupttitel (Deutsch)
"Feministische Netzwerke im Werden"
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse Feministischer Netzwerke als neu-materialistische Phänomene
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
118 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Cornelia Schadler
AC Nummer
AC15766161
Utheses ID
56343
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |