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Women's resistance in the anti-nuclear movement of the Wendland region
the Gorleben Frauen, 1979-1984
Imke Horstmannshoff
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Individuelles Masterstudium Globalgeschichte
Betreuer*in
Martin Schmid
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26863.52141.696465-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die westdeutsche Anti-Atomkraft-Bewegung der 1970er und -80er Jahre war repräsentativ für die wachsende Beteiligung von Frauen in der politischen Sphäre der Bundesrepublik. Im Kontext der regionalen Bewegung gegen Atomkraft im niedersächsischen Wendland wurden die Gorleben Frauen – eine lose Gruppierung, bestehend aus ortsansässigen, ausschließlich weiblichen Protestierenden – aktiv und organisierten vielfältige Protestaktionen. Wie haben sich diese Aktivistinnen zwischen 1979 und 1984 gegen Atomkraft engagiert, und wie verstanden sie ihr eigenes Engagement? Auf Grundlage von Archivquellen und Oral-History-Interviews wird die Gruppe im Rahmen eines multi-disziplinären Ansatzes im Hinblick auf Biographien einzelner Mitglieder, Verhältnisse zu Feminismus und Frausein, räumliche Ebenen sowie Natur- sowie Risikowahrnehmungen untersucht. Über die besondere Betroffenheit von Frauen durch Nuklearenergie hinaus stellten auch soziale Bindungen, ein Gefühl von 'Ownership' gegenüber der Region sowie vorherige Politisierungen mit anderen sozialen Bewegungen wichtige Motivationsfaktoren für den Aktivismus der Mitglieder dar - zusammen mit der Möglichkeit, in einer Frauengruppe eigene Formen des Protests zu entwickeln. Da intern eine Balance zwischen verschiedenen Perspektiven gesucht wurde, verstanden die Gorleben Frauen sich selbst nie als feministisch, jedoch knüpften sie an differenz- und ökofeministische Argumentationslininen an, suchten Austausch mit der Frauenbewegung und konfrontierten geschlechterspezifische und räumliche Hierarchien und Grenzlinien. Obwohl ihr Aktivismus entschieden lokal ausgerichtet war, äußerten sie vielfach Forderungen nach übergreifenden politischen Alternativen zur Atomkraft und kritisierten das zugrundeliegende Mensch-Natur-Verhältnis. Indem sie sich strategisch auf ihre eigene Weiblichkeit, ihre lokale Verankerung in der Region und ihre Sorge um den Umweltschutz beriefen, zielten sie darauf ab, im Wendland und darüber hinaus Unterstützung zu mobilisieren und Aufmerksamkeit für die Wahrnehmung von nuklearer Energiegewinnung als risikoreiches Unterfangen zu generieren.
Abstract
(Englisch)
The West-German anti-nuclear movement of the 1970s and -80s was representative of a growing participation of women in the country's political sphere. In the context of the regional movement against nuclear power of the Lower-Saxon Wendland, the Gorleben Frauen, a loose grouping of local, exclusively female protesters, became active and organised manifold protest actions. How did these activists engage against nuclear energy between 1979 and 1984, and how did they understand their own engagement? On the basis of archival sources as well as oral history interviews, the Gorleben Frauen are examined in a multi-disciplinary approach with regard to members' biographies, their relations to feminism and womanhood, spatial scales and perceptions of nature and risk. Apart from women's particular affectedness by nuclear power, community ties, senses of ownership towards the region, and previous politicisations with other social movements represented major motivating factors for the members to become active, along with the opportunity to develop own forms of protest in an exclusively female group. Balancing a diversity of perspectives internally, the group never identified as feminist, but drew on difference-based and eco-feminist argumentations, sought exchange with the women's movement and confronted gendered and spatial hierarchies and boundaries. Although their activism was decisively local, they frequently called for overall political alternatives to nuclear power and criticised the underlying human-nature relation. Strategically referring to their own womanhood, local groundedness and concern for environmental protection, they aimed to create awareness for a perception of nuclear power generation as a risky endeavour in and beyond the Wendland.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Anti-Nuclear Movement Environmental Movement Gorleben Women History of Feminism Nuclear Energy Spatial Scales Risk Perception Activism
Schlagwörter
(Deutsch)
Anti-Atomkraft-Bewegung Umweltbewegung Gorleben Frauen Frauengeschichte Feminismus Nuklearenergie Risikowahrnehmung Aktivismus
Autor*innen
Imke Horstmannshoff
Haupttitel (Englisch)
Women's resistance in the anti-nuclear movement of the Wendland region
Hauptuntertitel (Englisch)
the Gorleben Frauen, 1979-1984
Paralleltitel (Deutsch)
Der Widerstand von Frauen in der wendländischen Anti-Atomkraft-Bewegung : die Gorleben Frauen, 1979-84
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
92 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Martin Schmid
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.43 Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ,
15 Geschichte > 15.51 Niedersachsen, Bremen ,
15 Geschichte > 15.99 Geschichte: Sonstiges ,
43 Umweltforschung > 43.01 Geschichte der Umweltforschung und des Umweltschutzes ,
43 Umweltforschung > 43.48 Regionale Umweltprobleme ,
43 Umweltforschung > 43.68 Umweltbelastung durch Strahlung ,
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
71 Soziologie > 71.38 Soziale Bewegungen ,
73 Ethnologie > 73.84 Umwelt und Kultur ,
89 Politologie > 89.62 Politische Bewegungen ,
89 Politologie > 89.78 Friedensbewegung
AC Nummer
AC15730390
Utheses ID
56585
Studienkennzahl
UA | 067 | 805 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1