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Wenn der Wandel von Familie und Ehe als Zeichen der Zeit gedeutet wird
die Umfrageergebnisse der Pro-Pope-Francis-Initiative im Vergleich mit der Exhortation Amoris Laetitia
Lisa Huber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Katholische Fachtheologie
Betreuer*in
Johann Pock
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69795
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11125.62974.724570-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mit der Bitte Unsicherheiten auszuräumen, wandten sich im September 2016 fünf Kardinäle an Papst Franziskus: Unter der Federführung von Kardinal Carlo Caffarra wurde eine Dubia verfasst. Es ist eine öffentliche Kritik am Kapitel 8 von Amoris Laetitia, dem apostolischen Schreiben („Exhortation“), welches am 8. April 2016, ein halbes Jahr nach Abschluss der Beratungen der Bischöfe bei der sogenannten Familiensynode in Rom, von Papst Franziskus veröffentlicht wurde. Im Oktober 2017 formulierten Paul Zulehner und Tomas Halik einen öffentlichen Brief und forderten Theolog/innen, Politiker/innen, Gläubige und Interessierte auf, ihn zu unterzeichnen, um den Papst ihr Einverständnis mit dem eingeschlagenen Weg zu versichern. Insgesamt haben 74.611 Menschen den Brief unterzeichnet und somit ihre Unterstützung für Papst Franziskus ausgesprochen. Für die vorliegende Diplomarbeit wurden die offenen Fragen, welche im Anschluss an alle Unterzeichner/innen gesendet wurden, ausgewertet. Die Antworten auf die Fragen nach den Zeichen der Zeit und der Notwendigkeit der Kirche zu reagieren, rund um die Schlagworte Ehe und Familie, wurden untersucht und mit den Äußerungen des Papstes in Amoris Laetitia verglichen. Folgende Forschungsfrage wurde entwickelt: Wie werden von den Teilnehmenden der Pro-Pope-Initiative Ehe und Familie als Zeichen der Zeit betrachtet, in welchem Zusammenhang stehen sie zur Theologie von Papst Franziskus in Amoris Laetitia und welche Konsequenzen können daraus für die (Praktische) Theologie und die römisch-katholische Kirche gezogen werden? Die Umfrageteilnehmenden bezeichnen, grob zusammengefasst, scheiternden Ehen, wiederverheiratete Eheleute, die neuen Rollen in und von Familien (Emanzipation der Frau, Patchwork-Familien...), sowie den Verlust religiöser Praxis als Zeichen der Zeit. Doch diese gesellschaftlichen Entwicklungen werden weder in der einschlägigen Literatur noch von Papst Franziskus als Zeichen der Zeit bezeichnet. Phänomene, wie Migration, die Emanzipation der Frau, die Digitalisierung und Globalisierung werden vom Papst als solche bezeichnet. Und diese haben Auswirkungen auf die Ehen und Familien dieser Zeit. Wenn die fehlenden Kinder im Gottesdienst nicht als theologisches Zeichen der Zeit bezeichnet werden können, dann besteht doch eine Verbindung zu bedeutsamen gesellschaftlichen Entwicklungen: Die Bearbeitung der Frage nach der Religiosität säkularer Gesellschaften könnte eine Antwort auf ein Zeichen der Zeit geben. Es muss als Ergebnis dieser Arbeit offen bleiben, was nun konkret als Zeichen der Zeit bezeichnet werden kann und was nicht. Die Definition und das umkreisende Verstehen dessen, was als Zeichen der Zeit gilt (Ereignisse, welche herausfordernd sind und starken Einfluss auf die Gesellschaft nehmen, also unumgänglich sind) und an welche Kriterien diese Deutung gebunden ist (die Geistwirkung beispielsweise) werden in dieser Diplomarbeit erarbeitet. Was die Umfrageteilnehmenden und Papst Franziskus verbindet, ist die Wertschätzung der Praxis von Familien: Der Institution Familie wird funktional und emotional eine hohe Bedeutung zugemessen. Aus dem Vergleich wurden pastorale, theologische und strukturelle Konkretionen entwickelt. Die Bedeutung einer eigenen Familientheologie wird dabei hervorgehoben. Zwei weitere theologische Zukunftsbilder werden gemalt: Der Wunsch nach einem veränderten Umgang mit geschiedenen und wiederverheirateten Katholik/innen wird konkretisiert; und die Bedeutung der Suche nach der rechten Deutung der gesellschaftlichen Entwicklungen wird als Methode für alle Gläubigen erschlossen. Wie strukturelle Probleme (das Problem des männlichen, alleinstehenden Priesters und eine Tendenz zum Familialismus von Kirchengemeinden) umgangen werden können und wie die Aufträge aus Amoris Laetitia beherzt umgesetzt werden könnten, davon handeln die weiteren Konkretionen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Amoris Laetitia Zeichen der Zeit Familientheologie
Autor*innen
Lisa Huber
Haupttitel (Deutsch)
Wenn der Wandel von Familie und Ehe als Zeichen der Zeit gedeutet wird
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Umfrageergebnisse der Pro-Pope-Francis-Initiative im Vergleich mit der Exhortation Amoris Laetitia
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
116 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Pock
Klassifikationen
11 Theologie > 11.71 Seelsorge ,
11 Theologie > 11.73 Kirchenorganisation
AC Nummer
AC16263546
Utheses ID
59432
Studienkennzahl
UA | 011 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1