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Die Rezeption der politischen Philosophie Carl Schmitts in autoritär geführten Regierungen des 21. Jahrhunderts
Marco Wenning
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Herlinde Pauer-Studer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71084
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13244.19541.133957-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im 21. Jahrhundert lässt sich ein wahrer Vormarsch von autoritärer Politik rund um den Globus beobachten. Carl Schmitt, der „Kronjurist des Dritten Reiches“, und dessen kontroverse antiliberale, etatistische Ideen — insbesondere sein Plädoyer für einen starken, von einem Führer geleiteten Staat sowie seine Abwertung der parlamentarischen Demokratie — werden in diesem Zusammenhang von Experten immer wieder als großer Einfluss für diese besorgniserregende Entwicklung genannt. Das Ziel meiner Masterarbeit ist die Beantwortung dreier kontroverser philosophischer Fragen, die mit dem oben Genannten zusammenhängen: Was sind die Kernelemente der politischen Philosophie Carl Schmitts? Kann man in autoritär geführten Regierungen des 21. Jahrhunderts von einem starken Einfluss der politischen Philosophie Carl Schmitts sprechen? Und wie sind die politische Philosophie Carl Schmitts und deren Einfluss auf autoritär geführte Regierungen des 21. Jahrhunderts zu beurteilen? Im Rahmen der Behandlung dieser Fragen werden die relevanten Schriften im Gesamtwerk von Carl Schmitt exzerpiert, wobei die umfangreiche Sekundärliteratur, die sich mit der Rezeption seiner Philosophie im 21. Jahrhundert beschäftigt, berücksichtigt wird. Im Laufe meiner Arbeit werde ich zeigen, dass Carl Schmitts Philosophie ein kohärentes, einer inneren Logik folgendes Ganzes darstellt — im Gegensatz zur Meinung einiger Schmitt-Kommentatoren, für die Schmitt ein bloßer Opportunist ohne intellektuelle Tiefe war — und dass Schmitts verwerfliches staatsrechtliches Engagement für den Nationalsozialismus kein Bruch in seinem Denken, sondern durchaus im Sinne seiner Theorie war. Darüber hinaus werde ich zeigen, dass das Denken Carl Schmitts nicht bloß als Heuristik der Politikwissenschaftler und politischen Philosophen gebraucht wird, um moderne autoritäre Staaten zu verstehen, sondern dass man sehr wohl von einem gewissen Einfluss seiner Philosophie auf moderne autoritär geführte Regierungen sprechen kann, was ich anhand dreier zentraler Beispiele aufzeigen werde: der Volksrepublik China, Putins Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika unter Bush und Trump. Zu guter Letzt werde ich die politische Philosophie Schmitts und deren Einfluss auf autoritär geführte Regierungen des 21. Jahrhunderts kritisch beurteilen und bewerten, wobei ich am Ende zu dem Schluss kommen werde, dass der schmittianische Autoritarismus weder eine praktikable noch eine moralisch vertretbare Alternative zu seinem Gegenentwurf, der liberalen Demokratie, darstellt, wobei diese durchaus von Schmitts Schriften profitieren könnte, indem sie seine antiliberale Kritik etwa zur Stärkung demokratischer Institutionen nutzen kann.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Carl Schmitt politische Philosophie
Autor*innen
Marco Wenning
Haupttitel (Deutsch)
Die Rezeption der politischen Philosophie Carl Schmitts in autoritär geführten Regierungen des 21. Jahrhunderts
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
69 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herlinde Pauer-Studer
Klassifikation
08 Philosophie > 08.45 Politische Philosophie
AC Nummer
AC16536374
Utheses ID
61756
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
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