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Von Schneewittchen bis zum Sohn des Pilzkönigs
Märchen- und Mythenstrukturen in den Werken Marie Hermansons
Katrin Alas
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Sven Rossel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.7640
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29263.05225.220970-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die schwedische Gegenwartsautorin Marie Hermanson weist in ihren Arbeiten einen expliziten Bezug zu Märchen auf und wird als moderne Märchenerzählerin geschätzt. Selbst ihre späteren, realistischeren Romane zeichnen sich stets durch Einbrüche des Außergewöhnlichen in den Alltag aus. Die Autorin stellt damit keinen Einzelfall dar: das moderne lyrische Prosagenre rückt in Schweden gerade seit den 1980er Jahren mit Motiven und Figuren aus Märchen und Mythen wieder verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses. Diese Abhandlung, die sich vor allem auf die stilistischen Untersuchungen Max Lüthis und Vladimir Propps Zaubermärchen-Morphologie stützt, gewinnt als strukturelle Märchen-Merkmale die Stadien von Mangel, Suchwanderung, Prüfungen, Initiation und Happy End. Der Vergleich mit dem in den Mythen erkannten Grundablauf von Trennung, Initiation, Rückkehr ermöglicht die Formulierung einer beiden Erzählformen zugrunde liegende Struktur: die Abfolge von Mangel (Isolation) – Aufbruch – Prüfung – Initiation – Happy End. Eine Analyse Hermansons Romane zeigt, dass diese Struktur zum Tragen kommt, sofern eine weibliche Hauptfigur vorhanden ist. Die Romane mit männlichen Hauptfiguren – ausgenommen Svampkungens Son, der dem „weiblichen“ Schema folgt – fügen diesem Muster noch die Sequenz „Verlust des erlangten Glücks“ hinzu. Die Protagonistinnen können also einem Happy End in Form von (innerem) Reichtum, Zufriedenheit und der Aussicht auf einen Märchenprinzen entgegensehen, während die Helden ihr Glück stückweise wieder verlieren. Nicht nur lässt sich damit in den Romanen Marie Hermansons eindeutig eine Struktur nachweisen, wie sie dem Schema aus Märchen und Mythen entspricht; zugleich wird deutlich, dass Märchen und Mythen in der Gegenwartsliteratur noch immer stark präsent sind und großen Einfluss auf diese besitzen.
Abstract
(Englisch)
Marie Hermanson’s writings have an explicit reference to fairy tales and she has won credit as a modern fairy tale teller. Even while she has moved towards a more realistic prose, her works are still characterized by the appearance of extraordinary and magical elements. Hermanson is not an exception – the genre of modern lyric prose with characters and motives from fairy tales and myths has been of growing interest in Sweden since the 1980s. The concept for structural features of fairy tales based on the works of Max Lüthi and the fairy tale morphology of Vladimir Propp comprises the phases of deprivation, quest, trials, initiation und happy ending. The comparison with the sequence of departure, initiation, return underlying the structure of myth enables to formulate a basic structure for both narration forms: deprivation (isolation) – departure – trial – initiation – happy ending. An analysis of Hermanson’s novels reveals that this structure is found in cases when the protagonist is a female. In contrast, except for Svamkungens Son which is also built upon the „female scheme“, in novels with a male protagonist, an additional sequence is added: the loss of happiness. While the heroines can look forward towards a happy ending marked by (inner) richness, contentment and the appearance of a fairy tale prince the heroes start loosing their happiness piecemeal. Not only correspond the novels of Marie Hermansons to the structure found in fairy tales and myths; they also show that fairy tales and myths still have an important impact on contemporary literature.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Swedish contemporary literature oral narration fairytale folkloristic morphology myth Marie Hermanson
Schlagwörter
(Deutsch)
schwedische Gegenwartsliteratur orale Erzählformen Märchen Märchenforschung Märchenstilistik Märchenphänomenologie Mythen Marie Hermanson
Autor*innen
Katrin Alas
Haupttitel (Deutsch)
Von Schneewittchen bis zum Sohn des Pilzkönigs
Hauptuntertitel (Deutsch)
Märchen- und Mythenstrukturen in den Werken Marie Hermansons
Paralleltitel (Englisch)
From Snowhite to the Mushroom King’s Son ; structures of fairytale and myth in the works of Marie Hermanson
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
280 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Sven Rossel ,
Wynfrid Kriegleder
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC07945402
Utheses ID
6931
Studienkennzahl
UA | 092 | 394 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1