Detailansicht

Marino Marini
die Pferd- und Reiterdarstellungen der Dreißigerjahre und der Schweizer Zeit
Maren Ramsauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Martina Pippal
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1147
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30069.27982.776966-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Bildhauer Marino Marini und der Entwicklung einer seiner vier Hauptmotive, den Pferd- und Reiterdarstellungen. Der Künstler beschränkte sich in seinem Schaffen auf nur vier Motive, wobei er für jedes Motiv eine eigene plastische Sprache und immer wieder neue stilistische Ausformungen im Rahmen der traditionellen figürlichen Skulptur entwickelte. Im Zentrum der Arbeit stehen die Pferd- und Reiterdarstellungen der Dreißigerjahre und der Schweizer Zeit. In der Zeit zwischen 1923 und 1930 entstanden klassische Werke, welche noch nicht auf die spätere Entwicklung des Künstlers hinwiesen. Erst in den Dreißigerjahren folgten Werke, die den Grundstein für die weitere Entwicklung Marinis bildeten und durch die er auch im nationalen und internationalen Ausstellungsleben immer mehr an Bedeutung gewann. Diese Werke vermitteln mit ihrer noch eher klassischen, leicht stilisierenden, formalen Behandlung, das Gefühl von Ruhe, Anspannung und Machtlosigkeit. Insbesondere stellt meiner Meinung nach die „ungewohnte“ Nacktheit des Reiters einen Bruch zu den traditionellen Darstellungen der klassischen Reiterstandbilder dar. Der Künstler beschäftigte sich, vornehmlich in seiner frühen Schaffensphase, mit archaischen Kunstformen und Werten. Die Werke der Dreißigerjahre Marinis sind stilistisch und formal den klassizistischen und archaisierenden Strömungen in Italien zuzuordnen. Diese Skulpturen sind, wie die vieler italienischer Bildhauer, kompakt modelliert und haben eine geschlossene Gesamtkomposition. Besonders charakteristisch für den Stil dieser Künstler waren das Zusammenziehen der Formen und eine leichte Stilisierung der Figuren. Marini setzte seine Interpretationen von Pferd und Reiter jedoch in einen anderen Kontext und demnach sind seine Werke meines Erachtens eine Ausnahmeerscheinung in der italienischen Kunst dieser Zeit. Der Künstler vermied repräsentative Ausdrucksformen und jeden denkbaren Pathos. 1943 emigrierte Marini in die Schweiz. Die in dieser Zeit entstandene Werkgruppe „Kleine Reiter“ weist stilistisch und inhaltlich sehr große Unterschiede zu den frühen Pferd- und Reiterdarstellungen auf. Der Künstler fand meiner Meinung nach in jenen Jahren zu einer neuen bildhauerischen Auffassung und stellte seine Figuren in einen neuen Kontext. Die in der Schweizer Zeit entwickelte neue bildhauerische Sprache ermöglichte es Marini, in der Nachkriegszeit eine neue Ausdruckskraft in seine Reiterstandbilder zu transkribieren. Der Künstler karikierte nun Mensch und Tier. Pferd und Reiter sind durch gleiche oder ungleiche Aktionen in Bewegung gesetzt. Marini verwendete andere stilistische Mittel wie in der Schweiz, um die Einheit von Mensch und Tier zu thematisieren. Diesen Werken ist allen ein infantiler, triebhaft-primitiver, archaischer Charakter eigen und sie vermitteln verschiedene symbolische Bedeutungen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Marino Marini Skulptur Plastik im 20. Jh. italienische Plastik Reiterstandbild
Autor*innen
Maren Ramsauer
Haupttitel (Deutsch)
Marino Marini
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Pferd- und Reiterdarstellungen der Dreißigerjahre und der Schweizer Zeit
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
194 S. : zahlr. Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martina Pippal
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.31 Bildende Künstler
AC Nummer
AC07037777
Utheses ID
878
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1