Detailansicht
Ziggy Stardust
Kunstfigur. Superstar. Musikermythos
Manuela Wurm
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Brigitte Marschall
DOI
10.25365/thesis.10159
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29889.15687.520470-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ziggy Stardust, der androgyne, außerirdische Rockstar, den Bowie im Zuge seines Albums The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders From Mars (1972) verkörperte, ist eines der faszinierendsten Musikerimages in der Geschichte der Populärmusik. Während dem Glam-Rock – jenem musikalischen Subgenre, dem das Album zuzuordnen ist – heute kaum noch Bedeutung beigemessen wird, avancierte Ziggy Stardust zu einer wahren Kultfigur. In seiner Rolle als Rockmessias vom Mars, der sexuellen und drogeninduzierten Exzessen nicht abgeneigt war, erlangte David Bowie weltweite Aufmerksamkeit. Er sorgte mit seiner Kunstfigur, die er als eine Erweiterung seiner eigenen Persönlichkeit betrachtete, für Tabubrüche und Kontroversen: Schrilles Make-Up, extravagante Bühnenkostümierung und sexuell zweideutige Posen waren nur einige Elemente seiner übersteigerten Selbstinszenierung. Ziggy Stardust stellte gesellschaftlich vordefinierte Kategorien wie „Mann“ und „Frau“, „homosexuell“ und „heterosexuell“ in Frage und brach mit festgefahrenen Geschlechterrollen. Die Entwicklung der Kunstkreation ist im Kontext der gesellschaftspolitischen Umwälzungen der frühen 1970er Jahre zu sehen. Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich einführend mit den politischen Hintergründen und kulturellen Rahmenbedingungen, die wesentlich für die Entwicklung und Etablierung von Ziggy Stardust waren. In der Konzeption seiner Kunstfigur vereinte Bowie viele verschiedene Kunst- und Kulturströmungen. Ob amerikanische Beat-Literatur, Pop-Art oder Schwulenkultur – Bowie bediente sich einer Vielzahl an Vorbildern und Inspirationsquellen. Ziggy Stardust ist ein hochkomplexes Wesen, das diverse Zitate aufgreift und zahlreiche Erscheinungsformen aufweist. Ganz im Sinne des postmodernen Theorems einer „radikalen Pluralität“ werden in der vorliegenden Arbeit der Facettenreichtum und die Vielgestaltigkeit von Bowies Alter Ego aufgezeigt. Sukzessive wird sich den verschiedenen Körperbildern angenähert, die Ziggy Stardust vereint – dem Androgyn, dem Transvestiten und dem postmodernen Dandy.
Mit seiner Kunstfigur ebnete sich David Bowie einen Karriereweg, der ihn in Folge zu einem der größten Popstars des 20. Jahrhunderts machte. Sein Starimage war in seinen Anfängen aber ein künstlich generiertes: Obwohl sein Bekanntheitsgrad und seine Plattenverkäufe noch nicht dafür sprachen, inszenierte er sich – nicht ohne Selbstironie - als Superstar. Er agierte dabei in einem Spannungsfeld aus Kunst und Kommerz und wusste die Mechanismen der Musik- und Medienindustrie für seine Zwecke zu nutzen. Er inszenierte sich als leidendes Genie, als „Antiheld“ und kokettierte mit seinem Status als Ikone der Andersartigkeit. Bei Ziggy Stardust handelt es sich um einen höchst erfolgreichen Versuch mit Hilfe einer Kunstfigur einen Mythos zu weben und den Status eines Unsterblichen zu erlangen. Den verschiedenen Komponenten dieses Musikermythos wird in vorliegender Arbeit auf den Grund gegangen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
rock culture androgyny crossdressing postmodernism parody performance dandyism superstar myth
Schlagwörter
(Deutsch)
Rockkultur Androgynie Crossdressing Postmoderne Parodie Performance Dandytum Superstar Mythos
Autor*innen
Manuela Wurm
Haupttitel (Deutsch)
Ziggy Stardust
Hauptuntertitel (Deutsch)
Kunstfigur. Superstar. Musikermythos
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
103, XI S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Marschall
Klassifikationen
24 Theater > 24.01 Darstellende Künstler ,
24 Theater > 24.65 Jazzmusik, Popmusik, Rockmusik
AC Nummer
AC08189252
Utheses ID
9178
Studienkennzahl
UA | 317 | | |