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Inklusion als partizipativer Prozess im Kontext einer Theologie der Behinderung
religionspädagogische Einwürfe
Gregor Steininger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Religionspädagogik
Betreuer*in
Andrea Lehner-Hartmann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72742
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21993.80391.148250-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Prinzip Inklusion gilt als der emanzipatorische Schlüsselbegriff der UN- Behindertenrechtskonvention, zu deren Einhaltung und Umsetzung sich Österreich mit der Ratifizierung des Gesetzes 2008 verpflichtet hat. Theologische Prämissen zeigen sich in Bezug auf das Thema (auf kollektiver Ebene) in der Wertebasis eines friedvollen, gerechten und zugleich aus der unbedingten Menschenwürde (Individualebne) entspringendem Prinzip des (gesellschaftlichen) Zusammenlebens, als Konsequenz des freien Schöpfungsaktes Gottes und der daraus resultierenden Gottebenbildlichkeit. (Gen 1,26) Es gilt daher die Frage zu stellen, wie das Prinzip Inklusion in der wissenschaftlichen Theologie (oder enger der Religionspädagogik) gedacht wird. Auf der Makroebene wird Inklusion als Gesamtbegriff in den unterschiedlichen Differenzkategorien (Geschlecht, Alter, Religion, sexuelle Orientierung…) vorausgesetzt. Dieses Begriffsverständnis verweist darauf, dass Inklusion nur gelingen kann, wenn es in der Verschränkung (Intersektionalität) vorhandener Differenzkategorien gedacht wird. Auf der Mikroebene ist es im Kontext dieser Masterarbeit und für die Beantwortung der Forschungsfrage: „Welchen konzeptionellen Beitrag kann die Theologie (oder enger die Religionspädagogik) zur Verwirklichung des Inklusionsprinzips als Schlüsselbegriff der UN-Behindertenrechtskonvention leisten?“ dennoch unabdingbar, den Begriff einzuschränken und ihn vornehmlich auf die Differenzkategorie Ability/ Disability (Behinderung) zu fokussieren. In einem ersten Schritt wird sich der Verfasser dem Begriff Inklusion linguistisch nähern und seiner sprachlichen Bedeutung auf den Grund gehen. So dann gilt es eine Kontextverortung und Begriffsbestimmung in Bezug auf das Thema vorzunehmen. Hier wird vor allem die Gegenüberstellung mit dem Integrationsbegriff (Biewer 2012), eine wertegeleitete Metatheorie zum Prinzip Inklusion aus religionspädagogischer Sicht (Schweiker 2017) sowie die Bezugnahme auf die UN-Behindertenrechtskonvention (BMSGPK 2016) von zentraler Bedeutung sein. Damit ist der wissenschaftliche Diskurs für das Prinzip Inklusion in der Religionspädagogik, die als Standortbestimmung im engeren Sinn zur Beantwortung der oben genannten Forschungsfrage fungiert, eröffnet. Inklusion aus religionspädagogischer Perspektive versteht sich, wie sich später zeigt als multiperspektivisch-mehrdimensionaler Prozess. Ausgehend davon stellt der Verfasser die Frage wie Inklusion im Kontext der wissenschaftlichen Religionspädagogik weitergedacht und profiliert werden kann. Hierzu nimmt der Verfasser auf das Begriffsverständnis von Inklusion als eine mit-einbezogene Partizipation Bezug. Diese lässt sich in der Forderung nach einer Theologie der Behinderung sicherstellen, welche wiederum auf mehreren miteinander korrelierenden Verständnisebenen agiert:Theologie VON Menschen mit Behinderung, Theologie FÜR Menschen mit Behinderung, Theologie MIT Menschen mit Behinderung Die beschriebenen Ebenen müssen in ihrem Wesen zusammenhängend und ineinander verschränkt gedacht werden. Konzepte behinderter Theolog*innen tragen zu einer fundierten Theoriebildung bei, wirken sich aber gleichzeitig auf eine behinderungssensible Theologie aus. Umgekehrt ist eine behinderungssensible Theologie Voraussetzung für eine umfangreiche und nachhaltige wissenschaftliche Theoriebasis. Damit sich die beiden Ebenen für die wissenschaftliche Religionspädagogik als fruchtbar erweisen braucht es entscheidend auch die Ebene des „mit“ die, alle Ebenen durchzieht da gerade auf dieser Ebene Sensibilisierung und Grundlagenarbeit stattfindet, ohne die auch die anderen Ebenen nicht zu denken wären. In dieser Arbeit findet eine theologisch- bzw. religionspädagogische-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Prinzip Inklusion statt, die davon ausgehend auf die gesellschafts-politische Situation in Österreich Bezug nimmt.
Abstract
(Englisch)
The principle of inclusion is considered an emancipatory key term of the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities, and to its observance and implementation Austria has been obligated since the ratification of the law in 2008. Theological premises in regards to this topic (on a collective level) show the guiding principles of peace, fairness, as well as the necessary, from human dignity (individual level) emerging principle of community (societal level), as a consequence of god's creation and the thereby resulting creation in the image of God (Gen 1,26). This begs the question howf the principle of inclusion is addressed in academic theology (or on a smaller scale in religious pedagogy). On a macro level inclusion is an umbrella term needed for various differentiating categories (gender, age, religion and sexual orientation). This understanding of terminology indicates that inclusion can only be successful, if it includes the overlap (intersectionality) of available differentiating categories. On a micro level, in the context of this master's thesis, and to answer the research question "Which conceptual contribution can theology (or on a smaller scale religious pedagogy) make towards the implementation of the principle of inclusion based on the key concept of the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities?" it is necessary to narrow down the term and primarily focus on the differentiating category of ability and disability. Initially, the author will explore the linguistic meaning of the term inclusion. Subsequently, context and terminology of the subject matter will be determined. Primarily, the comparison of the term integration (Biewer 2012), value-based meta-theory based on the principle of inclusion from a theological-pedagogical perspective (Schweiker 2017) as well as reference to the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities (BMSGPK 2016) will be of central importance. This introduces the academic discourse on the topic of inclusion which positions and, on a smaller scale, answers the above mentioned research question. As subsequently discussed, inclusion from a theological-pedagogical perspective has to be viewed as a multi-perspective, multidimensional process. Based on this premise, the author will expand on the topic of inclusion in the context of academic religious pedagogy. For the purpose of this thesis the author will interpret inclusion as an active participant. Inclusion demands the discussion of disability in the area of theology which in turn is based on multiple, correlating levels of understanding:Theology of people with disabilities, Theology for people with disabilities, Theology with people with disabilities The aforementioned areas must be considered intersectional and correlational. Concepts developed by theologists with disabilities contribute to foundational theory formation, but also make the field of theology more sensitive to disabilities. Reversely, theology sensitive to disabilities is a prerequisite for expansive and sustainable academic theory formation. In order for both areas of academic religious pedagogy to be fruitful, the level of “with” is essential for all other areas. This paper provides a theological as well as religious-pedagogical discussion on the principle of inclusion in the context of the socio-political situation in Austria.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Inklusion Partizipation UN-Behindertenrechtskonvention Theologie der Behinderung Behinderung Friedensforschung Konfliktforschung Sexualpädagogik
Schlagwörter
(Englisch)
Inclusion UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities participation accessible theology Theology of people with disabilities
Autor*innen
Gregor Steininger
Haupttitel (Deutsch)
Inklusion als partizipativer Prozess im Kontext einer Theologie der Behinderung
Hauptuntertitel (Deutsch)
religionspädagogische Einwürfe
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
78 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Lehner-Hartmann
Klassifikation
11 Theologie > 11.77 Religionspädagogik
AC Nummer
AC16700983
Utheses ID
65067
Studienkennzahl
UA | 066 | 796 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1