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Der Fremdvergleichsgrundsatz im österreichischen Ertragsteuerrecht mit ausgewählten Beispielen
Melanie Tzvetelina Dimitrov
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Eduard Lechner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11199
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30132.92223.454554-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung des Fremdvergleichsgrundsatzes für die Behandlung von Vertragsbeziehungen zwischen nahen Angehörigen. Vertragsbeziehungen zwischen nahen Angehörigen sind - ganz allgemein formuliert – einerseits die Rechtsbeziehungen zwischen Familienmitgliedern und andererseits jene zwischen Körperschaften und deren Anteilsinhabern. Die Problematik dieser Vertragsbeziehungen liegt darin, dass den Vertragspartnern der im Wirtschaftleben herrschende Interessensgegensatz fehlt und sie daher – geleitet durch das Naheverhältnis – unangemessene, fremdunübliche vertragliche Ausgestaltungen eingehen könnten, welchen die ertragsteuerliche Beachtlichkeit zu versagen ist. Eine Vereinbarung ist dann nicht fremdüblich, wenn fremde Dritte sie in der konkreten Form und unter denselben Bedingungen nicht abgeschlossen hätten. Zu Beginn der Arbeit werden die für diesen Themenbereich relevanten gesetzlichen Bestimmungen des Zivil- und Steuerrechts aufgezeigt und ihre Bedeutung für die steuerliche Behandlung von fremdunüblichen Verträgen dargestellt. Im Folgenden wird zunächst der Angehörigenbegriff definiert und sodann die in der „Angehörigenjudikatur“ entwickelten Kriterien für die steuerliche Anerkennung von Rechtsbeziehungen zwischen sich nahestehenden Personen dargelegt und erläutert. Demnach werden Rechtsbeziehungen zwischen sich nahestehenden Personen nur dann anerkannt, wenn sie nach außen hin ausreichend in Erscheinung treten, einen eindeutigen, klaren, jeden Zweifel ausschließenden Inhalt haben sowie einem Fremdvergleich standhalten. Für ausgewählte, häufig zwischen Familienangehörigen bzw Körperschaften und deren Anteilsinhabern abgeschlossene Verträge, wird veranschaulicht, unter welchen Voraussetzungen sie steuerlich anerkannt werden, welche Indizien eher für eine fremdunübliche Ausgestaltung sprechen und darüber hinaus welche ertragsteuerlichen Folgen die Nichtanerkennung der Rechtsbeziehung mit sich führt. Schlussendlich werden Besonderheiten im Konzernverband behandelt. Dazu zählt zB das sog Cash Pooling, einer Maßnahme zur Liquiditätssicherung im Konzern, welche in Hinblick auf den Fremdvergleichsgrundsatz zahlreiche Fragen aufwirft. Zudem wird die Tragweite des „Dealing-at-Arm’s-Lenght-Priciple“ im grenzüberschreitenden Waren- und Leistungsaustausch zwischen Konzerngesellschaften analysiert. Die in diesem Zusammenhang bedeutenden OECD-Verrechnungspreisgrundsätze dienen der Auslegung innerstaatlicher Rechtsvorschriften und enthalten wertvolle Methoden zur Festlegung eines fremdüblichen Verrechnungspreises. An dieser Stelle wird auch die Möglichkeit zum Abschluss sog „Advanced Pricing Agreements“ sowie zur Einleitung eines internationalen Verständigungsverfahrens zum Zweck der Vermeidung einer aus der Anwendung unterschiedlicher Verrechnungspreise in den einzelnen Staaten resultierenden Doppelbesteuerung angeschnitten.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with the significance of the arm’s length principle in respect to contractual relationships between close relatives. Contractual relationships between close relatives are – in general terms – on the one hand legal relationships between family members and between corporations and their stakeholders on the other hand. The problem of such contractual relations is that, due to the lack in one of the ruling principles of economic life – the clash of interests – the parties are rather influenced by the close relationship and could enter into inappropriate contracts that conflict with the arm’s length principle and whose significance for income tax purposes has therefore to be refused. A contract is fulfilling the arm’s length principle if independent third parties would also enter into the given conctractual relation under the same circumstances. In the beginning, the relevant civil and tax law provisions will be identified and their importance for the tax treatment of contracts in conflict with the arm’s length principle will be presented. In the following, the term ‘relative’ will first be defined and thereafter the criteria for the fiscal recognition of contractual relations between close relatives – developed by the ‘relative’s judicature’, will be demonstrated and explained. According to the mentioned judicature, legal relations between related parties are recognized only if their outward appearance is sufficient, if their content is precise, clear and excluding all possibility of doubt, and further if they withstand the arm's length principle. For selected contracts that are often closed between family members or corporations and their stakeholders, it will be shown, on which conditions they are accepted for tax purposes and which indications rather speak against the fiscal recognition and moreover, which income tax consequences the non-recognition of the legal relationship implicates. Finally, special characteristics of contractual arrangements within groups are considered. An example of the latter is the so called Cash Pooling, which is a Cash Management measure taken to safeguard liquidity within a group and which raises many questions with regard to the arm’s length principle. Furthermore, the scope of the ‘dealing-at-arm’s-length-principle’ in the cross-border exchange of goods and services among group companies will be analyzed. In this context, the OECD transfer pricing guidelines serve the interpretation of domestic regulations and contain valuable methods for determining an ‘arm’s length’ transfer price. At this point, the possibility of making ‘Advanced Pricing Agreements’ as well as initiating an international mutual agreement procedure in order to avoid double taxation as a result of varying transfer prices in the relevant countries will be touched upon

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
dealing-at-arm's-length arm's-length-principle transfer pricing
Schlagwörter
(Deutsch)
Fremdvergleich Fremdvergleichsgrundsatz Fremdüblich nahe Angehörige Verrechnungspreise Einlagenrückgewähr
Autor*innen
Melanie Tzvetelina Dimitrov
Haupttitel (Deutsch)
Der Fremdvergleichsgrundsatz im österreichischen Ertragsteuerrecht mit ausgewählten Beispielen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
135 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Eduard Lechner
Klassifikationen
85 Betriebswirtschaft > 85.27 Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Betriebliches Prüfungswesen ,
86 Recht > 86.73 Steuerrecht
AC Nummer
AC08273004
Utheses ID
10103
Studienkennzahl
UA | 157 | | |
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