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Erprobung und Validierung eines kurzzeitigen, onlinebasierten Achtsamkeitstrainings
ein mögliches Adjunkt für bestehende internetbasierte Therapieangebote?
Tobias Maximilian Glück
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11267
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30103.53785.763769-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Achtsamkeit, ein seit Jahrtausenden durch den Buddhismus bekanntes Konzept, bedeutet im Wesentlichen auf eine bestimmte Art und Weise aufmerksam zu sein und bewusst seine Erfahrungen im Hier und Jetzt wahrzunehmen (Kabat-Zinn, 1992). Nach dem Verständnis von Bishop et al. (2004) sind zwei Komponenten von besonderer Bedeutung: die Selbstregulation der Aufmerksamkeit auf den Moment hin und eine Haltung von Offenheit, Neugier und Akzeptanz gegenüber seinen Erfahrung, dies beinhaltet ein Nicht-Beurteilen der Gedanken und Empfindungen (Baer, 2003). Durch das von Jon Kabat-Zinn (1992) entwickelte MBSR-Training (Mindfulness Based Stress Reduction), welches in den letzten Jahren ein hohes wissenschaftliches Interesse erfahren hat, konnte gezeigt werden, dass durch achtsamkeitsbasierte Techniken, Stress sowie einer Vielzahl klinischer und nicht-klinischer Probleme wirksam begegnet werden kann (Grossman et. al, 2004), ebenso konnte die angenommene Wirksamkeit von Achtsamkeit integrierenden Therapien und Interventionen für Angst- und affektive Erkrankungen (genauer Depressionen) von Hofman (2010) metaanalystisch gefestigt werden. Auf der anderen Seite stehen internetbasierte Interventionen, die bereits seit über 10 Jahren für verschiedeneste Leidenszustände wirksame Behandlungen anbieten. Aus diesen nur sehr unvollständig wiedergegebenen Befunden ergab sich die Frage, ob es möglich sei, ein solches achtsamkeitsbasiertes Training auch online durchzuführen. Zu diesem Zweck wurde mit der Unterstützung eines Programmierers auf den Servern der Universitäten Wien und Zürich ein zweiwöchiges Programm installiert, welches den Teil-nehmenden grundlegende Techniken der Achtsamkeit an zwei mal sechs Tagen für je 20 Minuten vermittelte. Die Messung der Wirksamkeit erfolgte über die Faktoren Achtsamkeit, subjektives Stresserleben, Wohlbefinden und Symptombelastung sowie Emotionsregulation und –wahrnehmung, welche mittels vier online-integrierter Fragebögen erhoben wurden. Dabei wurde für diese Parameter eine Verbesserung prä-post erwartet. Nach Auswertung der Ergebnisse der randomisiert zugewiesenen Versuchs- und Kontrollgruppe (Warteliste), konnte gezeigt werden, dass außer für die Symptombelastung und dem Wohlbefinden, bei denen sich aufgrund der Stichprobengröße ein nichtsignifikanter Trend abzeichnete, für alle Parameter eine signifikante Verbesserung nach Absolvierung des Trainings einstellte. Die statistische Überprüfung erfolgte mittels ANOVAs, t-Tests, Mann-Whitney-Tests und Wilcoxon-Tests. Explorativ ausgewertete Korrelationen zwischen den verschiedenen Parametern, die den Ergebnissen aus anderen Forschungsarbeiten entsprechen, wiesen darauf hin, dass eine Übertragung eines Achtsamkeitstrainings auf neue Medien gut möglich zu sein scheint. Die Auswertung der Daten erfolgte sowohl nach dem Intention-to-Treat als auch nach dem As-Treated-Prinzip. Die Ergebnisse lassen hoffen, ein solches Training zukünftig als Adjunkt anderer onlinebasierter Interventionen anzubieten oder für Personen auf Wartelisten zu stationären Behandlungen, bzw. in der Nachbetreuung eingesetzt zu werden.
Abstract
(Englisch)
Mindfulness, a state of open, non-judgmental awareness and attention towards ones experiences in the present moment; for millennia used by Buddhist traditions to calm and cultivate the mind, has experienced a fast rising interest in the past years by scientific psychology. Promising effects on mental and physical health have been reported in a growing number of studies. Also an increasing number of studies has presented the internet as a way of delivering various health interventions in a cost efficient, flexible and yet efficacious manner. It seems until today that no studies have been published combining these two approaches. In this pilot study a 12 sessions (two modules with 6 days, 20 minutes per session), structured, self-guided web-based mindfulness intervention, incorporating audio and interactive visual material, was used to evaluate effects on well-being, perceived stress, mindfulness and mood. A randomized-controlled two group design using a wait-list included healthy adults (N = 50), aged 20-73, who were recruited over the internet with a snowball e-mail. Pre-post changes were compared with multi- and univariate statistical analyses, reporting significant changes for mindfulness, distress and negative affect following the training. Exploratory findings, reliable change as well as intent-to-treat and as-treated analysis are being reported. This study contributes to the growing body of research on mindfulness and web-based interventions alike, showing that a combination of both produces a feasible and promising intervention which could be used for reducing distress in a wider population as well as an adjunct for existing face-to-face and web-based interventions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
mindfulness web-based brief training distress mood
Schlagwörter
(Deutsch)
Achtsamkeit webbasiert Training kurzzeitig Stresserleben Emotionsregulation
Autor*innen
Tobias Maximilian Glück
Haupttitel (Deutsch)
Erprobung und Validierung eines kurzzeitigen, onlinebasierten Achtsamkeitstrainings
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein mögliches Adjunkt für bestehende internetbasierte Therapieangebote?
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
158 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC08332538
Utheses ID
10162
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1