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Roma in Ungarn
Dynamiken und Relationen zwischen zwei Bevölkerungsgruppen aus entwicklungstheoretischer Perspektive
Maria-Beate Landl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gerald Faschingeder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11335
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29488.20690.863053-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Situation der Roma-Minderheit in Ungarn. Ausgehend von der Überlegung, dass gesellschaftliche Realitäten vielschichtig und komplex sind, wurde ein multiperspektivischer, interdisziplinärer Zugang gewählt. Unterschiedliche theoretische Strömungen dienen als Werkzeugkästen für die anschließenden Analysen. Geschöpft wird vor allem aus dem Repertoire von politischer Ökonomie und interpretativer Sozialforschung, Antiziganismusforschung, Systemtheorie, Postkolonialismus, Postsozialismus und Dekonstruktion. Es folgen Annäherungen an die Bedingungen des (Über-)Lebens der Roma in Ungarn aus unterschiedlichen Perspektiven. Thematisiert werden historische Kontinuitäten und Brüche des Neben-, Mit- und Gegeneinander von Magyaren und Roma, das spezielle Machtfeld Kultur und im Zusammenhang damit mediale Präsenz beziehungsweise mediale Repräsentation und Beispiele der Kunstproduktion von Roma als subversive Strategien, und schließlich Fragen der Identität und Definitionsmacht. Auf dem Hintergrund dieser Ausführungen findet die anschließende Analyse ausgewählter Themenfelder statt. Hierbei werden gesellschaftliche Dynamiken von Inklusion und Exklusion herausgearbeitet, unterschiedliche Interessen definiert und Machtstrukturen offengelegt. Die sozialistische Vergangenheit Ungarns und die Transformation der Gesellschaft nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus weisen Brüche aber auch Kontinuitäten auf, die einen tieferen Kontext für den sozialen Abstieg eines großen Teils der Roma- Bevölkerung im postsozialistischen Ungarn liefert. Entwicklungen auf supranationaler Ebene haben indes Auswirkungen auf konkrete politische Agenden, die wiederum die Situation der Minderheiten im Land maßgeblich beeinflussen. Die Genese der ungarischen Minderheitenpolitik wird in diesem Zusammenhang thematisiert. Ein Blick auf die Praktiken in den Büros der staatlichen Wohlfahrt schließlich zeigt, wie sich globale Diskurse bis auf die Ebene der Sozialarbeit und letztlich der Alltagskommunikation zwischen Roma und Magyaren auswirken.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with the situation of the Roma minority in Hungary. The initial standpoint hereby is the consideration that societal realities are complex and multilayered, therefor a multi-perspective approach seems accurate. Several different theoretical currents provide the tools for the following analyses. Especially the theoretical considerations and instruments of Interpretative Social Science, Antigypsyism-research, Systems Theory, Postcolonialism, Postsocialism and Deconstruction are being consulted. Such equipped, the text approaches the terms and means of the survival of the Roma in Hungarian mainstream society from different perspectives. It looks into historical continuities as well as disjunctions of interaction between Roma and non-Roma in Hungary, before turning to the arena of culture and media, examining forms of representation and production as well as subversive strategies, which leads to questions of identity and the discursive power of definition. To the background of this initial approaches, in-depth analyses of selected thematic fields take place, showing the dynamics of inclusion and exclusion, the variety of different interests and the existence of underlying structures of power. The socialist past of the country and the transformation of its society after the collapse of European state socialism shows disruptions as well as continuities, which provide for a distinctive context for the social decline of great parts of the Roma population in postsocialist Hungary. Meanwhile, supranational developments materialise into specific policies, which again influence the situation of the minorities on a national level. In this respect, the development of Hungarian minority policies is discussed. Finally, a (imaginary) visit to Hungarian state welfareoffices provides an understanding of the impact of global discourses on a local level, the changing working conditions of social workers and really the daily communication between Roma and Magyars.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Roma Gypsies Minority Hungary Postsocialism Development Research
Schlagwörter
(Deutsch)
Roma Zigeuner Minderheit Ungarn Postsozialismus Entwicklungsforschung
Autor*innen
Maria-Beate Landl
Haupttitel (Deutsch)
Roma in Ungarn
Hauptuntertitel (Deutsch)
Dynamiken und Relationen zwischen zwei Bevölkerungsgruppen aus entwicklungstheoretischer Perspektive
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
127 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gerald Faschingeder
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.03 Methoden und Techniken der geisteswissenschaftlichen Forschung ,
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
15 Geschichte > 15.49 Ostmitteleuropa ,
71 Soziologie > 71.63 Minderheitenproblem ,
73 Ethnologie > 73.45 Einzelne soziale Gruppen, Außenseiter, Randgruppen ,
89 Politologie > 89.92 Ost-West-Verhältnis
AC Nummer
AC08364282
Utheses ID
10227
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1