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Debarment as an Anti-Corruption Tool in the projects funded by Multilateral Development Banks
Elvira Baghir-Zada
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Frank Höpfel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11365
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29281.00523.643253-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Auch wenn wohl kein Land immun gegen Korruption ist, wirkt sich dieses negative Phänomen besonders schädlich auf die arme Bevölkerung von Entwicklungsländern aus. Die großen Summen, die alljährlich von den Multinationalen Entwicklungs¬banken („MDBs“, nämlich der Weltbank, der Asiatischen, der Afrikanischen, der Inter-Amerikanischen Entwicklungsbank sowie der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) an Krediten für die Förderung der Entwicklung und den Abbau der Armut diesen Ländern zur Verfügung stellen, bilden jedoch einen sinnlosen Aufwand, wenn sie der Korruption zum Opfer fallen. Bis in die frühen 90er Jahre war das Problem Korruption in der öffentlichen Diskussion sowohl auf der nationalen als auch auf der internationalen Ebene wenig präsent, obwohl man sich seiner Existenz bewusst war. 1996 hat das mittlerweile historische Wort von James Wolfenson, dem damaligen Präsident der Weltbank, vom „Krebsgeschwür der Korruption“, dem sich die internationale Gemeinschaft widmen müsse, das verbreitete Schweigen durchbrochen. Die Bewusstseinsänderung, die dadurch bewirkt wurde, mündete in die Entwicklung einer progressiven Antikorruptionspolitik. Zu den Mechanismen, die dabei geschaffen wurden, gehört der Ausschluss juristischer oder physischer Personen, deren Handlungen im Widerspruch zu geltenden Regeln stehen, von der Möglichkeit, dass ein Staat Aufträge an sie vergibt. Ein solcher Ausschluss von einer zukünftigen Vergabe – der über die Ingerenz der Bank gegenüber den Staaten wirkt – kann auf Dauer oder für eine bestimmte Zeit verfügt werden. Die vorliegende Dissertation untersucht die Erscheinungen von Korruption in Projekten, die von den MDBs gefördert werden, ihre Auswirkungen und die Bedeutung ihrer Bekämpfung unter besonderer Berücksichtigung des Ausschlusses vom Vergabeverfahren („debarment“), die Merkmale und Erfordernisse eines solchen Ausschlusses, die Bedingungen, Kriterien und Verfahren zu seinem Einsatz sowie die praktische Implementation dieses Instruments. Die Untersuchung basiert auf der veröffentlichten Literatur, auf Informationen, die im Internet verfügbar sind, sowie auf persönlicher Kommunikation mit Angehörigen der MDBs während der Arbeit an der Dissertation. Auf eine genaue Beschreibung der Ausschlussverfahren bei jeder MDB folgt eine vergleichende Analyse und Bewertung ihrer Vor- und Nachteile. Auch wenn die Arbeit nicht statistisch oder sonst quantifizierend den Einfluss des „debarment“ im Sinne einer erfolgreichen Bekämpfung der Korruption nachzuweisen vermag, erscheint die Annahme gerechtfertigt, dass seine schlichte Existenz im Zusammenhalt mit der Beachtung rechtsstaatlicher Grundsätze gegenüber Individuen und Unternehmen einen starken generalpräventiven Effekt hat, der korrupten Handlungsweisen entgegenwirkt.
Abstract
(Englisch)
No country is immune to corruption. However, those who suffer the most from this evil phenomenon are poor people in developing countries. Each year Multilateral Development Banks (MDBs) including the World Bank, the Asian Development Bank, the African Development Bank, the European Bank for Reconstruction and Development and the Inter-American Development Bank are spending billions of dollars on loans intended for development and reduction of poverty in poor countries. Nevertheless, their efforts are in vain as long as these funds are being lost to corruption. Until the early 1990s, the problem of corruption was barely addressed either at national or international level, although everyone knew about its existence. In 1996, a speech of James Wolfenson, the then president of the World Bank, urging the international community to deal with the “cancer of corruption”, has put an end to a “don’t ask, don’t tell” policy regarding corruption. As a result, the problem of corruption has been brought to light leading to establishment of new anti-corruption policies. One of the mechanisms introduced was debarment, that is preclusion of the companies or individuals, the activities of which are in contradiction with the valid rules, from engaging in future contracts funded by the debarring institution permanently or for a certain period of time. This dissertation examines corruption in the MDB-funded projects, the mechanism of its occurrence, its consequences and importance of combating it with the main focus on debarment as one of the anti-corruption mechanisms, its features and requirements, conditions, criteria and the procedure of its usage, as well as its implementation by the MDBs. The research was based on the published literature, information available on the Internet and personal communication with MDB representatives at the time of writing this dissertation. A thorough description of debarment proceedings in all five MDBs is followed by a comparative analysis thereof, showing their advantages and disadvantages. Although the research was unable to establish the efficiency level of debarment in reducing corruption, its existence as such while respecting the due process rights was proved to have a strong deterrent effect to prevent the individuals and companies from engaging in corrupt activities.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
corruption Multilateral Development Banks debarment
Schlagwörter
(Deutsch)
Korruption Multinationale Entwicklungsbanken
Autor*innen
Elvira Baghir-Zada
Haupttitel (Englisch)
Debarment as an Anti-Corruption Tool in the projects funded by Multilateral Development Banks
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
228 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Frank Höpfel ,
Irmgard Marboe
Klassifikation
86 Recht > 86.33 Strafrecht: Allgemeines
AC Nummer
AC08465625
Utheses ID
10253
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |
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