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Konstruktionen von Urbanität und Identität in Frankfurt am Main um 1980
Ulrich Martin Stauffacher
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Robert Stalla
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11377
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29474.37161.331255-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Unzufriedenheit mit der architektonischen Moderne hatte in den Siebzigern einen Höhepunkt erreicht, die ‹Grenzen des Wachstums› (Meadows) waren immer stärker sicht- und wahrnehmbar geworden. Die Stadtkritik in den siebziger Jahren beklagte vor allem die Verwechselbarkeit der Bauten aufgrund geographisch-regionaler und geschichtlicher Bezugslosigkeit der Architektur, das Primat des motorisierten Verkehrs in der Planung und die Unmenschlichkeit der Städte aufgrund des Verlusts des menschlichen Maßstabs in der Planung. Daraus folgte die Feststellung eines Ur-banitäts- und Identitätsverlustes der Stadt, oder gar eines Verlusts der Stadt an sich. Als Reaktion auf deren konstatierten Verlust wurde in Frankfurt am Main um 1980 der Versuch unternommen Urbanität und Identität zu schaffen und dadurch die Stadt neu zu beleben und ihr Vorteile in der härter werdenden Städtekonkurrenz zu verschaffen. Einen ersten Schwerpunkt bil-dete dabei der Versuch der Wiederbelebung des öffentlichen Raums durch dessen Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Fußgänger, wurde doch das rege öffentliche Leben in der Stadt Voraussetzung für die Entstehung von Urbanität betrachtet. Eine zweite Strategie bestand in der Inszenierung lo-kaler Geschichte und historischer Stadtformen durch die Rekonstruktion von im Krieg zerstörten Bauten und die Errichtung von die ehemalige Stadtstruktur nachempfindenden Bauten, die im Zu-sammenhang der allgemeinen Tendenz einer verstärkten Zuwendung zur Vergangenheit zu sehen ist. Als dritte Strategie ist die städtische Kulturinitiative zu Beginn der achtziger Jahre zu betrach-ten: Durch die Errichtung einer großen Anzahl von Museen sollten das Image und die Identität der Stadt gewandelt werden, während die «Kultur für alle» zur Bildung der Bürger und damit auch zur Entstehung von Urbanität beitragen sollte. Diese stadtentwicklerischen Konzepte und architektoni-schen Interventionen waren in ihrer Art und Motivation nicht singulär in Deutschland, doch gerade die Kombination der verschiedenen Konzepte und die Konsequenz ihrer Umsetzung machen Frankfurt zu einem interessanten Studienobjekt um die Methoden und Ideen der postmodernen Urbanitäts- und Identitätsstiftung zu untersuchen. Nachdem in den frühen achtziger Jahren die Architektur wiederum das Primat in der Stadtplanung für sich beanspruchte, kann vor dem Hintergrund des Ideenhorizonts der zu betrachtenden Zeit, die Frage nach der Schaffung von Urbanität und urbaner Identität durch architektonische Mittel ge-stellt werden, selbst wenn sich in der seither verstrichenen Zeit verbreitet die Ansicht durchgesetzt hat, dass diese Phänomene nicht alleine durch architektonische Maßnahmen geschaffen werden können. In diesem Sinne ist diese Arbeit eine Untersuchung der beabsichtigten und postulierten Wirkung von städtebaulichen und architektonischen Projekten, weshalb die Fragestellungen und Ambitionen der Planer aufgenommen, betrachtet und kritisch hinterfragt werden sollen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Frankfurt a. M. Städtebau Urbanität Identität Postmoderne Architektur Postmoderner Städtebau
Autor*innen
Ulrich Martin Stauffacher
Haupttitel (Deutsch)
Konstruktionen von Urbanität und Identität in Frankfurt am Main um 1980
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
146 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Robert Stalla
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.89 Kunstgeschichte: Sonstiges ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.73 Stadtbaugeschichte, Geschichte ländlicher Siedlungen ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.75 Denkmalpflege, Stadtbildpflege
AC Nummer
AC08398477
Utheses ID
10264
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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