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Komplexe C°-phobe Verben des Deutschen
Timo Ahlers
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Martin Prinzhorn
DOI
10.25365/thesis.11440
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30390.39268.891761-9
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit geht es um das von Höhle (1991) beobachtete Phänomen komplexer C°-phober Verben des Deutschen, welche weder finit als Ganzes, noch unter Abtrennung an der C°-Position gebraucht werden können. In Endstellung (V°) sind sie jedoch von vielen Sprechern finit verwendbar.
In Abgrenzung zu komplexen mobilen Verben (Konversionsverben), die als Ganzes finit in C° stehen können, und teilweise C°-fähigen Verben (syntaktisch gebildete Partikelverben (vgl. Zeller 2001), bilden komplexe immobile Verben eine eigene Klasse.
Dies wird in der vorliegenden Arbeit systematisch anhand der Kriterien Komplexität, syntaktische Trennbarkeit und innere Kopfflexion gezeigt.
Aus den Beobachtungen, dass komplexe C°-phobe Verben syntaktisch untrennbar sind und bei starkem korrespondierendem Simplexverbum starke Flexion aufweisen, wird als Analyse eine Kompositumsstruktur angenommen.
Die Analyse in wird von den Beobachtungen getragen, dass komplexe C°-phobe Verben typische Eigenschaften von Komposita aufweisen: Nichttrennbarkeit, Kopf-Komplement-Struktur und das Vorkommen von Kompositionsfugen.
Immobilität wird in diesem Zusammenhang wie folgt erklärt: Unter der Annahme, dass aus X°-Strukturen keine Töchterknoten herausbewegt werden dürfen (vgl. lexical integrity hypothesis, Di Sciullo & Williams 1987), aber zugleich die Anforderung der C°-Position besteht, nur den flektierfähigen Kopf zu attrahieren, kann dieser nicht aus der äußeren V°-Klammer bewegt werden; einem finiten Gebrauch in situ (V°) steht jedoch nichts im Wege.
Aufgrund verschiedener Widersprüche, die bei Versuchen entstehen, immobile Verben durch synchrone Wortbildungsprozessen herzustellen (vgl. dazu Sternefeld 2006), wird die These vertreten, dass immobile komplexe Verben in einem Analogieverhältnis ihren korrespondierenden Nominalkomposita nachgebildet werden. Dieser Prozess ist durch einen Benennungsbedarf im Verbalbereich lizensiert.
Abstract
(Englisch)
This diploma treatment is about the phenomenon of complex immobile verbs in German. It was at first observed and handled by Höhle (1991). C°-phobic verbs cannot occur as finite forms in C°; neither as a whole nor separated; but they can appear finite in end position (V°).
In contrast to complex mobile verbs, which can be used finite as a whole in C°, and particle verbs, which have to be separated when used in C°, complex immobile verbs represent a distinct class.
This view is developed by using the following criteria: complexity, syntactic separability and inflection of the internal head. According to the properties of syntactic inseparability and strong inflection (if the corresponding simplex verb is also inflected strong) a compound structure of immobile verbs is assumed.
This analysis is supported by the observation that complex immobile verbs show typical properties of nominal compounds: inseparability, a head-complement-relation and phonological epenthesis which is restricted to compounds in German.
Immobility is the result of a mismatch between the C°-requirement attracting only the inflected head and the lexical integrity hypothesis (Di Sciullo & Williams 1987), which does not allow a component to escape its X°-mother; the finite use in situ (V°) is however allowed.
The attempt of synchronic formation of immobile verbs bears several severe problems (cf. Sternefeld 2006). Hence in this analysis it is argued that a formation based on diachronical analogy is established in correspondence to a nominal compound.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
immobility backformation syntax morphology complex verb compounding verbal compound word formation composition
Schlagwörter
(Deutsch)
Immobilität C°-Phobie Rückbildung komplexe Verben Syntax Morphologie Wortbildung Verbalkompositum Komposition Pseudokomposita
Autor*innen
Timo Ahlers
Haupttitel (Deutsch)
Komplexe C°-phobe Verben des Deutschen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
122 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Prinzhorn
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.13 Sprachtypologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.14 Vergleichende Sprachwissenschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.15 Historische Linguistik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.50 Allgemeine Grammatik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.51 Einzelne Theorien der Grammatik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.52 Syntax ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.54 Orthographie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.55 Morphologie, Wortbildung ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.69 Sprachwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC08378857
Utheses ID
10325
Studienkennzahl
UA | 328 | | |