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Weiterentwicklung eines Beobachtungsinventars zur Mutter-Kind-Interaktion und Analyse der Testgütekriterien
Tanja Svecz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ursula Kastner-Koller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11475
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30274.60736.454362-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Aigner (2004, 2005) entwickelte das Video-Beobachtungsinstrument INTAKT zur Beurteilung der Beziehungsqualität zwischen weiblichen Bezugspersonen in Pflegschaftsverhältnissen und deren Kindern, die mit Hilfe der Ratingskala „Mütterliche Feinfühligkeit“ sowie den Kategorien „Rückmeldung“ und „Joint Attention“ erfasst werden kann. Ziel der aktuellen Untersuchung war, dieses Video-Beobachtungsinstrument weiterzuentwickeln, an einer erweiterten Stichprobe – die nicht nur leibliche Mütter in Jugendamtsbetreuung und Pflegemütter, sondern auch unauffällige, leibliche Mütter beinhaltete – anzuwenden und die Testgütekriterien des adaptierten Beobachtungsinstruments zu analysieren. Im Zuge der Weiterentwicklung wurden die ursprünglichen Beschreibungen der drei genannten Verhaltensaspekte präzisiert. Der theoretische Teil der vorliegenden Arbeit befasste sich mit Themenbereichen, die für die nachfolgende Untersuchung relevant erschienen. Unter anderem wurden Erkenntnisse und Studien der Eltern-Kind-Bindung, der Feinfühligkeit, der Rückmeldung, der Joint Attention und der Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen beschrieben. Ein weiterer wesentlicher Bereich im theoretischen Abschnitt befasste sich mit der systematischen Verhaltensbeobachtung. Die Stichprobe der aktuellen Untersuchung umfasste 37 Videoaufzeichnungen, bei denen weibliche Bezugspersonen bzw. Eltern mit ihren Kindern zwischen 1;4 und 8;4 Jahren in freien Spielinteraktionen oder strukturierten Bastelsituationen beobachtet wurden. Die Auswertung der kodierten Videoaufnahmen mit Hilfe der Kappa-Koeffizienten (κw und κ) zeigte, dass die Einschätzung der drei Verhaltensaspekte mit moderaten bis hin zu beachtlichen Beobachterübereinstimmungen sowohl objektive als auch reliable Daten liefert. In Hinblick auf die Testgütekriterien berichtete Aigner (2004) in ihrer Untersuchung zudem, dass mit diesem Beobachtungsinstrument auch valide Einschätzungen der Beziehungsqualität in Pflegschaftsverhältnissen möglich sind. Signifikante Unterschiede der Bezugspersonen waren zwischen leiblichen Müttern in Jugendamtsbetreuung und unauffälligen, leiblichen Müttern ersichtlich. Diese unterschieden sich sowohl hinsichtlich der mütterlichen Feinfühligkeit als auch bezüglich der Rückmeldung und Joint Attention voneinander, wobei unauffällige, leibliche Mütter in allen genannten Verhaltensbereichen wünschenswerteres Verhalten im Umgang mit ihren Kindern zeigten. Pflegemütter und unauffällige, leibliche Mütter unterschieden sich lediglich in Hinblick auf Joint Attention-Episoden mit ihren (Pflege-) Kindern signifikant voneinander. Pflegemütter hatten bei dieser Variable niedrigere Mittelwerte als unauffällige, leibliche Mütter. Zwischen leiblichen Müttern in Jugendamtsbetreuung und Pflegemüttern konnten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der drei genannten Verhaltensweisen ermittelt werden. Für weiterführende Untersuchungen zu diesem Thema sind insbesondere eine einheitliche Aufgabenstellung sowie die Aufzeichnung von Interaktionen zwischen einer Bezugsperson und einem Kind ratsam, um die Vergleichbarkeit gewährleisten zu können.
Abstract
(Englisch)
Aigner (2004, 2005) developed the video-observation instrument INTAKT to evaluate the quality of relationships between female caregivers and their children in foster care. INTAKT uses the rating scale “maternal sensitivity” and the categories “feedback” and “joint attention” to collect the respective data. The objective of this thesis was to enhance the video-observation instrument INTAKT, to use it with a larger sample – biological mothers in foster care, foster mothers and inconspicuous, biological mothers – and to analyze the psychometric properties used by the improved observation instrument. The initial descriptions of the three behavioral aspects were rendered more precisely in the course of this work. The theoretical part covered areas that identify themselves as relevant for the adjacent analysis. Key chapters dealed with findings and studies in the area of parent-child attachment, sensitivity, feedback, joint attention and foster care. An essential section focused on the systematic observation of behavior. A sample with 37 video recordings containing observations of female caregivers and their children between the age of 1;4 and 8;4 during play interactions or structured craft activities was analyzed. Evaluation of the coded video recordings using cappa coefficients (κw und κ) showed moderate up to substantial observer agreements proving that the enhanced methodology delivers objective as well as reliable results. Aigner (2004) reported in her study that valid appraisals of the quality of relationships can be made. Significant differences of female caregivers were existing between biological mothers in foster care and inconspicuous, biological mothers. Those two groups differed in the variables sensitivity and feedback as well as in the variable joint attention. Inconspicuous, biological mothers showed a more preferable behavior in interaction with their children in all behavioral areas mentioned above. Foster mothers and inconspicuous, biological mothers differed significantly merely in regard to joint attention-episodes with their (foster-) children. In comparison to inconspicuous, biological mothers the mean of foster mothers was lower. No significant differences were found between biological mothers in foster care and foster mothers. For further research focus should be put on standardized video recordings in clearly defined situations with only one caregiver and one child to ensure reproducibility.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Mutter-Kind-Interaktion Beobachtungsverfahren Verhaltensbeobachtung
Autor*innen
Tanja Svecz
Haupttitel (Deutsch)
Weiterentwicklung eines Beobachtungsinventars zur Mutter-Kind-Interaktion und Analyse der Testgütekriterien
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
IV, 162 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ursula Kastner-Koller
Klassifikation
77 Psychologie > 77.59 Entwicklungspsychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08310294
Utheses ID
10357
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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