Detailansicht
Phänomen Castingshow
Untersuchungen zu Produktion und Rezeption eines TV-Formates
Judith Weiß
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christian Schulte
DOI
10.25365/thesis.11482
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29449.89627.796566-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zehn Jahre ist es her, dass Popstars im Jahr 2000 als erste Castingshow im deutschsprachigen Fernsehen, erstmals über die Bildschirme flackerte - ein derart langfristiger Erfolg war damals noch nicht abzusehen. Seitdem folgten zahlreiche Nachfolgeformate, welche allesamt zum Ziel hatten, einen neuen Star zu entdecken, der direkt von seinem Publikum und/oder einer Jury gewählt wird.
Als Subgenre des Reality TV sind Castingshows Unterhaltungsprogramme, welche sich auf die Suche nach Talenten begeben. Nichtsdestrotz werden in ihrer Umsetzung immer öfter auch Vermittlungsstrategien serieller, fiktiver Formate, wie zum Beispiel Erzählformen von Soaps, angewendet. Durch das geballte Auftreten unterschiedlicher Castingformate in den letzten Jahren wurden die dramaturgischen Mittel der Personalisierung, der Intimisierung, der Emotionalisierung und der Stereotypisierung immer wichtiger, um sich von der Konkurrenz abzuheben und sich gegen diese im Kampf um die Quote durchzusetzen.
Mittlerweile gibt es kaum noch eine Sendestation, welche noch kein Castingformat in seinem Programm hatte. Durch die meist crossmedialen und interaktiven Konzepte dieser Sendungen, sind sie vor allem auch ein wesentlicher ökonomischer Faktor für die Fernsehsender.
Castingshows leben von Spannung, von Hierarchiestrukturen und Machtspielen zwischen Teilnehmenden, Juroren und dem Publikum. Für die Kandidaten verheißen sie Chance, Erlebnis, Abwechslung und Erfahrung, für die Rezipienten bergen sie Entspannung, Unterhaltung, Gesprächsstoff, Orientierung bei der Identitätssuche und Anlass zur Entstehung von Gemeinschaften, was sich in einer ausgeprägten Fankultur äußert.
Als populärkulturelles Phänomen unserer Zeit spiegeln Castingshows aktuelle gesellschaftliche Werte, wie Konkurrenzdenken, Leistungsdruck, Selektion und Selbstdarstellung, aber auch die Sehnsucht nach Veränderung und Selbstverwirklichung, sowie nach der Erfüllung eines Traumes.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Castingshow Fernsehwissenschaft Fernsehanalyse Populärkultur Genreanalyse Rezeption
Autor*innen
Judith Weiß
Haupttitel (Deutsch)
Phänomen Castingshow
Hauptuntertitel (Deutsch)
Untersuchungen zu Produktion und Rezeption eines TV-Formates
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
161 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Schulte
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.36 Fernsehen ,
24 Theater > 24.38 Fernsehen, Hörfunk
AC Nummer
AC08324291
Utheses ID
10362
Studienkennzahl
UA | 317 | | |