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Tabu Menstruation
Kiki Smiths Diskursivierung eines abjekten Themas in "Untitled (Train)"
Petra Springer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Daniela Hammer-Tugendhat
DOI
10.25365/thesis.11529
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29627.30517.642360-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Plastik „Untitled (Train)” aus dem Jahr 1993 von Kiki Smith. Es handelt sich dabei um eine ganzfigurige Plastik aus Bienenwachs und sechs Glasperlensträngen. In diesem Werk bricht die Künstlerin mit mehreren Tabus: Mit der klassisch stehenden Figur, die im Falle der Wachsplastik männlichen Protagonisten vorbehalten war, die in diesem Fall nicht aufrecht steht. Im Weiteren mit dem Material der Low Art, wobei das Wachs gegossen ist und das Gießen der High Art zugerechnet werden kann. Außerdem mit einer Plastik, die traditionell unversehrt ist und in diesem Fall leckt, aber doch nicht ausfließt und dadurch, dass es sich bei den Glasperlen um ein festes Material handelt. Darüber hinaus auch aufgrund der Darstellung der Menstruation.
Es wird auf eine Auseinandersetzung von Künstlern, feministischen und postfeministischen Künstlerinnen eingegangen, wobei Kiki Smith zu den letzteren zählt. In der Werkanalyse werden die Arbeiten von Kiki Smith vorgestellt und „Untitled (Train)” eingeordnet. Weiters wird das Kunstwerk detailliert beschrieben und auf Rezeptionsprobleme eingegangen, da beispielsweise die Plastik in manchen Publikationen verkehrt abgebildet ist. Es wird die Entstehung der Arbeit erläutert und das Material Wachs im historischen Kontext behandelt. Da das Werk das Abjekt (nach der Psychoanalytikerin Julia Kristeva) thematisiert, wird darauf näher eingegangen und gezeigt, dass Smith zwar eine abjekte Thematik präsentiert, aber als Objekt darstellt. In diesem Zusammenhang wird auf eine Figurengruppe, die Anfang der 1990er Jahre entstand, näher eingegangen, da es sich bei dieser ebenfalls um ganzfigurige Plastiken handelt und das Abjekt in Form von Urin, Tränen und Exkremente dargestellt wird. Im Kapitel „Tabu Menstruation” wird der gesellschaftliche Umgang mit dieser Körperflüssigkeit näher behandelt, um zu zeigen, weshalb Frauen in patriarchalen Gesellschaften aufgrund der Menstruation diskriminiert werden. Im Kontext dessen werden Arbeiten von Kiki Smith vorgestellt, die sich mit Blut und Menstruation auseinander setzen, wobei gezeigt wird, dass dies im Kontext des Auftauchens der Immunschwäche AIDS geschah. Die Flüssigkeit, die aus dem Körper ausdringt ist gesellschaftlich konnotiert (Elizabeth Grosz). Sie überschreitet eine Grenze zwischen Innen und Außen. Es geht dabei um Reinheit und Unreinheit (Mary Douglas), wobei der Körper als ein Symbol für die Gesellschaft gelesen werden kann, die diese Grenzen erst schafft.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Kunstwissenschaften Bildende Künstler
Autor*innen
Petra Springer
Haupttitel (Deutsch)
Tabu Menstruation
Hauptuntertitel (Deutsch)
Kiki Smiths Diskursivierung eines abjekten Themas in "Untitled (Train)"
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
100, VI S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Daniela Hammer-Tugendhat
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.31 Bildende Künstler
AC Nummer
AC08701517
Utheses ID
10406
Studienkennzahl
UA | 315 | | |