Detailansicht

Die populären Rezeption des Vivekacudamani unter besonderer berücksichtigung des Jnana-Yoga im Osten und Westen
eine kritische Betrachtung
Beate Boga
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Franz Wimmer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11536
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29580.60286.785263-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Titel der Arbeit lautet: Zur populären Rezeption des Vivekacudamanini unter besonderer Berücksichtigung des Jñana-Yoga im Osten und Westen. In diesem Werk des Shankara wird der Jñana-Yoga in Form eines Lehrgespräches zwischen Lehrer und Schüler dargestellt. Der Schüler soll damit zur geistigen Freiheit und zum inneren Frieden gelangen. Der philosophische Hintergrund des Werkes sowie Hauptideen, Besonderheiten und die Methode des Shankara werden so herausgearbeitet, dass der Kern des Werkes hervortritt, nämlich Viveka (die Unterscheidungsfähigkeit, Urteilsfähigkeit). Viveka soll mit Hilfe der Konzentrationsfähigkeit und der Gedankenkontrolle zur Meditation und zur Selbsterkenntnis führen. Kritische Betrachtungen zu Übertreibungen in der Wortwahl, fehlerhaften Übersetzungen und Ungenauigkeiten im Text fordern die zu entwickelnde Haupteigenschaft Viveka heraus. Außerdem geht es um eine klare Trennung zwischen Religion und Philosophie. Als Wegbereiter des Jñana-Yoga kann das Dhammapada betrachtet werden, denn der Ur-Buddhismus bietet mit dem Dhammapada einen Befreiungsweg für alle interessierten Menschen. Die beiden anderen Werke lehren jeweils einen Emanzipationsweg, der nicht für jeden geeignet ist, der mehr Disziplin verlangt oder der an eine bestimmte Kaste gebunden ist. Der Vivekacudamani richtet sich an wenige Menschen, an Brahmanen, und aus dieser Kaste nur an solche, die starke intellektuelle und rationale Neigungen zeigen. Auf diese pyramidenartige Zuspitzung der Auswahl weise ich als Besonderheit hin. Einer kritischen Analyse in Bezug auf die Unterscheidung zwischen Philosophie und Religion wurde bei populären westlichen und östlichen Autoren unternommen. Nur wenige Autoren konnten in ihren Schriften die philosophischen Kriterien des Denkens, Urteilens und Begründens von religiösen Kriterien eines persönlichen Gottes und der Atmosphäre des Sakralen auseinander halten. Viveka, die Unterscheidungsfähigkeit, erweist sich auch hier als eine notwendige rationale Fähigkeit. Bei dem Vergleich der europäischen Aufklärung mit dem Vivekacudamani zeigen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Forderungen nach Wissen, unabhängigem Urteilen und selbständigem Denken. Ich habe Viveka als wichtigste Voraussetzung für eine emanzipierte Denkweise herausgestellt. Vorteile und Auswirkungen der Meditation wurden nicht hervorgehoben, sondern die Kontrolle der Gedankenbewegungen (mind) und ihr wohltuender Einfluss auf das innere Wohlbefinden. Östliche und westliche Kulturkreise können daraus gleichermaßen Nutzen ziehen.
Abstract
(Englisch)
In the Vivekacudamani of Shankara the Jñana-Yoga is explained and taught in form of a discussion between the student and his teacher (guru). The philosophical background in this work, the main ideas, peculiarities and the method of Shankara are presented and then followed by a critique of exaggerations in the meaning of certain words, mistaken translations and misunderstandings due to the translated text. This is often the result of the lack of background-knowledge in present-day readers. Viveka (discrimination, discernment, correct jugdment) is the most important quality or virtue of character to be obtained through Jñana-Yoga. It should lead a person to an intellectual emotional and spiritual freedom or emancipation, accompanied by inner peace. This inner quality of Viveka is encountered throughout this work. The Dhammapada, the Yoga-Sutras of Patañjali and the Bhagavad-Gita could be considered as possible predecessors of the Vivekacudamani, if one accepts the appeal of the Dhammapada to all members of the society on the one hand and the Vivekacudamani on the other hand, which is addressed to a very restricted number of people, namely the Brahman-caste and in this selected circle to the highly intellectual, rational thinkers. The European age of Enlightenment with its desire for knowledge, freedom of expression and judgment can be compared in many ways to the Vivekacudamani. But an important difference is shown in the Jñana-Yoga, which is practiced only by a few interested, strong-willed and intellectually inclined people, whereas the 18th century philosophers tried to spread independent thinking to all people. Resemblances and differences are shown for comparison in a listed juxtaposition. Finally I demonstrate and show why I prefer Viveka to the meditation practice. Viveka is of a greater benefit to the modern public than meditation, although there is a lot more of medical, neuro-physical and theological research available on meditation than on the observation and control of one's mind, which enables a person to true discernment and correct judgment in everyday life. Viveka (discrimination, discernment) is connected to the control of mind. With the development and control of mind, that means the control of thought-movements (mind), not only specialists but people all over the world and with a varied intellectual background can reach intellectual, emotional and spiritual freedom and peace of mind.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Vivekacudamani Shankara Indian philosophy Western philosophy enlightenment Philosophy and Religion
Schlagwörter
(Deutsch)
Vivekacudamani Shankara indische Philosophie und westliche Philosophie Aufklärung Philosophie und Religion
Autor*innen
Beate Boga
Haupttitel (Deutsch)
Die populären Rezeption des Vivekacudamani unter besonderer berücksichtigung des Jnana-Yoga im Osten und Westen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine kritische Betrachtung
Paralleltitel (Englisch)
On the popular reception of the Vivekacudamani with special consideration of the Jnana-Yoga in the Easte and West ; a critical examination
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
271 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Franz Wimmer ,
Arno Böhler
Klassifikation
08 Philosophie > 08.10 Nichtwestliche Philosophie: Allgemeines
AC Nummer
AC08470800
Utheses ID
10412
Studienkennzahl
UA | 092 | 296 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1