Detailansicht
Transsexualität und Rollenbilder bei Grayson Perry
Daniela Del Fabbro
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gabriele Werner
DOI
10.25365/thesis.11547
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29784.86922.408153-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
2003 gewinnt Grayson Perry, ein transvestitischer Töpfer, den begehrten Turner Prize und steigt somit in den höchsten Rang der zeitgenössischen Kunst auf. Sein Gewinn wirft viele Zweifel und Fragen auf was das Kunstumfeld betrifft und führt zu heller Aufregung in der Medienwelt. Wie schafft es ein Künstler, ein altbackenes Handwerk wie die Keramik in die renommiertesten Galerien und Museen dieser Welt zu bringen?
Diese Arbeit behandelt die Methoden Perrys. In einem ersten Teil soll sein Transvestismus und seine Sexualität behandelt werden, wobei hier Parallelen zu Camp und Aubrey Beardsley sowie zu Fetisch besonders beachtet werden. In einem zweiten Teil soll dann der humoristische Aspekt seiner Arbeiten analysiert werden.
Perrys künstlerisches Schaffen ist geprägt von harscher Gesellschaftskritik, vor allem was die Klassengesellschaft Englands betrifft. Durch parodierte Rollenbilder in seinen Arbeiten und in seinen Kostümierungen, wie die des Essex-man oder der biederen Essex-woman, macht er auf die Problematik sozialer Bedingungen aufmerksam, kritisiert sie und bricht Normen.
Die Verbindung zur Queer-Culture, vor allem der Bezug zu Camp und Aubrey Beardsley, sowie der Einfluss Henry Dargers und den Schriftstellern Hans Christian Andersen und Lewis Carroll sind ausschlaggebend. Allen gemeinsam ist ein sexuell gestörter Hintergrund und ein Leben geprägt von gesellschaftlichem Ausschluss und Missverständnis. Neben den formalen Gemeinsamkeiten, was Darger und Beardsley betreffen, findet sich die Idee der Zuflucht, die Suche nach Erleichterung und die Flucht vor der Realität. Die Begabung Gefühle des Unterbewusstseins in metaphorische Bilder umzuwandeln hebt sich hervor.
Perry versucht ein bestimmtes Umfeld zu schaffen, in der sich der Besucher gewillt fühlt, sich den dargestellten Themen, wie Kindesmissbrauch und sadomasochistischer Pornographie anzunähern ohne Gefühl der Abschreckung. Dies gelingt ihm einerseits durch die Verwendung von einem trivialen Material als Medium, der Keramik, sowie das Einbeziehen des Alltäglichen, andererseits über das Vehikel des Humors.
Stets mit Albernheit und etwas ironischem, schelmischem Beigeschmack, konfrontiert Grayson Perry den Betrachter in seinen Arbeiten mit schockierendem Inhalt. So kontrastiert in seinem Schaffen schmückende Ornamentik oftmals mit grotesker, explizit sexuell konnotierter Symbolik.
Durch seine oftmals kindlichen, spielerischen Methoden sowie das Anlehnen an bekannte Figuren der Kinderwelt und stereotypen Rollenbilder, gelingt es Grayson Perry, dass trotz Gewalt- und Pornographieszenerie, Wohlgefühl und Vertrautheit entstehen und so über Schock und Entsetzen dominieren.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Grayson Perry Transsexualität Rollenbilder Camp Fetisch Transvestismus Aubrey Beardsley Humor
Autor*innen
Daniela Del Fabbro
Haupttitel (Deutsch)
Transsexualität und Rollenbilder bei Grayson Perry
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
112 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gabriele Werner
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.07 Kunstkritik, Kunstinterpretation ,
20 Kunstwissenschaften > 20.08 Kunstpsychologie ,
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft ,
20 Kunstwissenschaften > 20.24 Gesellschaft, Kultur ,
20 Kunstwissenschaften > 20.31 Bildende Künstler ,
20 Kunstwissenschaften > 20.70 Europäische Kunst: Allgemeines
AC Nummer
AC08313499
Utheses ID
10423
Studienkennzahl
UA | 315 | | |