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Alli punzha "homo turisticus"!
Formen interkultureller Begegnung zwischen Touristen und "población indígena" am Beispiel Ecuador ; Fallstudie aus "nördlicher" Sicht
Dorothea Egger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Cichon
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11551
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29511.78708.930062-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit wird das Phänomen 'Ethnotourismus' untersucht. Diese Art von Tourismus sieht eine spezifische Begegnung zwischen Touristen und einheimischer Bevölkerung vor. Ein solches Aufeinandertreffen erfolgt meistens zwischen 'nördlichen' Touristen und 'südlichen' Bereisten. Die Zielsetzung der Arbeit ist die Untersuchung über das Wesen, die Voraussetzungen, die Möglichkeiten und Grenzen des Ethnotourismus und spricht seine sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Folgen an. Der theoretische Teil enthält eine grundsätzliche Einführung in die Thematik des Fern- und Ethnotourismus, sowie einige Angaben zur nativen Bevölkerung Lateinamerikas bzw. Ecuadors. Darunter finden sich Definitionen und zentrale Begriffe, die mit Hilfe von deutscher, spanischer und englischer Fachliteratur erläutert werden. Der praxisorientierte, empirische Teil besteht aus einer qualitativen Analyse von Reisekatalogen verschiedener Reiseanbieter und Interviews mit Reiseleitern im Hinblick auf ihre Tätigkeit in Ecuador. Die Ergebnisse der theoretischen Arbeit zeigen, dass Ethnotourismus oft nicht zu einer vertieften Begegnung mit der authentischen indigenen Kultur führt. Die Gründe dafür sind v.a. die Kommerzialisierung, das klischeeartige Folklore, die persönliche Wahrnehmung der Fremde – die immer im Bezug steht zum Eigenen – und die eurozentristische Sichtweise der Reisenden. Als zentrale positive Folge des Tourismus in Entwicklungsländern erweist sich seine Funktion als bedeutsamer Devisenbringer. Gleichzeitig kann er aber durch das Eindringen der Touristen in bestimmte Rückzugsgebiete zu negativen Folgen führen. Auch kann sich eine ganze Reihe von sozialen Folgen ergeben, die hauptsächlich auf den 'unsensiblen' Kontakt zwischen Reisenden und Bereisten zurückzuführen sind. Die empirische Analyse zeigt zunächst, dass es schwierig ist ein spezifisches ethnotouristisches Angebot zu finden. Im 'konventionellen' Sortiment verschiedener Reiseanbieter finden sich nur einige wenige ethnotouristische Angebote. Zudem sind die Kataloge teilweise so ausgelegt, dass bestimmte Klischees und Stereotype von indigener Bevölkerung noch verstärkt werden. Die Interviews mit verschiedenen Reiseleitern weisen eine unterschiedliche Schwerpunktsetzung bei den Reisen hin. Sowohl die Authentizität der indigenen Kultur als auch der Ethnotourismus selbst werden großteils kritisiert. Was die interkulturelle Begegnung und den Austausch betrifft ist im Allgemeinen eine positive Sicht vorherrschend. Aus den Untersuchungen ergeben sich folgende Perspektiven: Der Ethnotourismus könnte ein wertvolles Mittel sein, um durch den direkten Kontakt mit den indígenas den interkulturellen Dialog zu fördern. Die Voraussetzungen dafür wären in erster Linie die Berücksichtigung des jeweiligen lokalen Kontexts, sowie eine umfassende Sensibilisierung der Touristen und Gastgeber. Die Bewusstseinsbildung sollte dazu dienen, dass sich die Beteiligten gegenseitig besser kennenlernen. Weiter sollten, durch die erteilten Informationen, die negativen Folgen ethnotouristischer Begegnungen minimiert werden. Eine spezielle Form von Ethnotourismus, der 'Indigene Tourismus', welcher die Einheimischen in dem Mittelpunkt setzt, sollte grundsätzlich gefördert werden. Diese Form kann man als eine kultursensible Alternative werten. Zur Realisierung eines solchen Tourismus ist eine effiziente Kooperation und Kommunikation zwischen Nord und Süd erforderlich. 'Indigener Tourismus' kann z.T. auch zu einer Verringerung der Abhängigkeit des Südens gegenüber dem Norden führen, zumindest was die regionale Organisation anbelangt. Indigener Tourismus kann somit einen Beitrag leisten zu einer sinnvollen interkulturellen Begegnung.
Abstract
(Englisch)
This thesis analyses the phenomenon of 'Ethnic Tourism'. This kind of tourism provides a chance for tourists to meet local inhabitants. Tourists involved in this kind of activity are typically coming from the northern hemisphere to visit a southern hemisphere destination. The aim of this work is a study of the substance, requirements, prospects and bounds of Ethnic Tourism. Furthermore, social, cultural, economic and environmental consequences are discussed. The theoretical part comprises a general introduction to the subject of long-haul tourism and Ethnic Tourism and also information about the native population from Latin America and Ecuador. Definitions and central concepts are introduced through German, Spanish and English literature. The practical and empirical parts are composed of a qualitative analysis of travel catalogues of different traveling offerers and interviews with guides with regard to their acitivities in Ecuador. The outcomes of the theoretical reflection reveal that often Ethnic Tourism does not lead to a deeper encounter with authentic indigenous culture. Reason being particularly commercialization, the stereotyped folklore, the individual perception of the unknown – that is always related to the known – and the eurocentric viewpoint of the travelers. A central positive consequence of tourism in developing countries is its function as important foreign-exchange-earner. At the same time it may have negative effects caused by the invasion of tourists into special retreat areas or reserves. Careless contact between tourists and local inhabitants may also have some negative social consequences. The empirical analysis shows first of all the lack of specific ethnic-touristic supply. In the conventional offers by different travel agencies only very few offers with reference to Ethnic Tourism can be found. Additionally they may be designed in a way that enhances stereotypes of indigenous people. The interviews with the guides show contrasting opinions on this phenomenon. The authenticity of these experiences as well as Ethnic Tourism itself are criticized. On the other hand, intercultural meetings and exchanges are commonly viewed as a positive aspect. The realized research yield following perspectives: Ethnic Tourism may be a valuable medium to reinforce the intercultural dialogue between cultures, provided that the following requirements are fulfilled: the consideration of the local context and a comprehensive consciousness raising of tourists and hosts. This consciouness raising should afford a mutual, real acquaintance and the minimization of negative aspects of Ethnic Tourism. One special type of Ethnic Tourism is 'Indigenous Tourism' with an emphasis on local people. This tourism should particulary be promoted at it is sensible to the local culture and people. This can be achieved by efficent communication and cooperation between north and south. Moreover it could lead to a reduced dependency of the south towards the north, as far as regional organization of tourism is concerned. Hence, 'Indigenous Tourism' can contribute to a meaningful intercultural encounter.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ethnotourismus Kultur interkulturelle Kommunikation Fremde Reiseveranstalter Touristen Nord/Süd Indigene indígenas Ecuador CBT PPT ST EP TC Indigener Tourismus
Autor*innen
Dorothea Egger
Haupttitel (Spanisch)
Alli punzha "homo turisticus"!
Hauptuntertitel (Spanisch)
Formen interkultureller Begegnung zwischen Touristen und "población indígena" am Beispiel Ecuador ; Fallstudie aus "nördlicher" Sicht
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
148 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Spanisch
Beurteiler*in
Peter Cichon
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08318835
Utheses ID
10427
Studienkennzahl
UA | 236 | 352 | |
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