Detailansicht

Spontanwahrnehmung und Spontanbewertung von Kindern mit einer intellektuellen Beeinträchtigung durch Peers
Prädiktoren der Einstellung
Susanne Tanzer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Alfred Schabmann
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1331
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29827.91501.242766-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das erklärte Ziel dieser Untersuchung bestand in der Überprüfung verschiedener Prädiktoren der Spontanbeurteilung von Kindern gegenüber ihren Gleichaltrigen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung. Zusätzlich zu Determinanten der Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderung wie Alter, Geschlecht, oder integrativer Einfluss wurde der Versuch unternommen den Einfluss der Eltern und Peers näher zu beleuchten. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Untersuchung stellte die Kontakthypothese dar. Anhand eines neu entwickelten Verfahrens, dessen Grundlage Videoaufnahmen von Kindern mit Down-Syndrom und Kindern ohne Behinderung bilden, wurden nichtbehinderte Kinder befragt, ob sie mit diesem Kind spielen wollen. Die Schüler wurden zusätzlich mit dem MRAI-DK-NEU getestet. Die Eltern wurden anhand des MRAI-D befragt. Acht Kinder wurden schließlich zu einem Einzelinterview gebeten. Die Stichprobe umfasste insgesamt 662 Untersuchungsteilnehmer, wobei 449 Kinder (224 Mädchen und 225 Buben) und 213 Erwachsene (Eltern der Kinder) untersucht wurden. In Bezug auf das Geschlecht haben die meisten Untersuchungen gezeigt, dass weibliche Probanden meist eine positivere Einstellung haben als männliche. Die vorliegende Untersuchung ist hier jedoch zu einem anderen Ergebnis gekommen, das aber möglicherweise auf das verwendete Untersuchungsmaterial zurückgeführt werden kann. (Vorteilhafteres Aussehen der Buben mit Down-Syndrom als jenes der Mädchen). Das Alter der untersuchten Kinder zeigte ebenfalls einen signifikanten Zusammenhang. Während die jüngeren Kinder einen höheren Anteil an behinderten Spielpartnern wählten war der Anteil bei den Schulkindern niedriger. Bei der Variable „Integration vs. nicht Integration“ konnten keine signifikanten Ergebnisse festgestellt werden. Offensichtlich reicht die Kontakthäufigkeit alleine nicht aus, um zu einer günstigeren Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderung zu gelangen. Signifikante Wechselwirkungen konnten zwischen den Variablen Alter und Geschlecht, sowie zwischen Geschlecht und Kindergarten-/Schultyp (integrativ vs. nicht integrativ) festgestellt werden. Die dreifache Wechselwirkung erwies sich als nicht signifikant. Keinen signifikanten Einfluss zeigten sämtliche mit den Eltern in Zusammenhang stehende Parameter. Weder die Kontakthäufigkeit, noch die Kontaktart, Intensität, Alter, Bildungsstand und erhobene Einstellung der Eltern hatten Einfluss auf den gewählten Anteil an behinderten Spielpartner der befragten Kinder. In Bezug auf die Variable „Peereinfluss“ zeigte sich, dass der Anteil der gewählten Spielpartner der Peergroup als auch der des besten Freundes in der Schule einen Einfluss auf das befragte Kindes haben. Insgesamt zeigten somit nur die Variablen Geschlecht, Alter des Kindes und Anteil der gewählten behinderten Spielpartner seitens der Kindergartengruppe bzw. des besten Freundes in der Schule einen Einfluss auf die Einstellung der untersuchten Kinder. Ähnliche Antworten aus den Einzelinterviews von ablehnenden bzw. akzeptierenden Kindern konnten zum Thema „Soziale Distanz“, ablehnende Kinder wollten mit behinderten Kindern nicht spielen. Auch zum Einfluss der Eltern gaben ablehnende Kinder häufiger an, dass ihre Eltern kein behindertes Kind zu Besuch haben wollen. Antworten auf die Frage, ob behinderte Kinder viele Freunde haben wurden von akzeptierenden Kindern häufiger gegeben. Ablehnende wie akzeptierende Kinder konnten sich vorstellen das behinderte Kind seinen Freunden vorzustellen. Auch bei der Frage, ob der Freund mitspielen würde unterschieden sich „Akzeptierer“ nicht von „Ablehnern“. Ebenso würden „Akzeptierer“ als auch „Ablehner“ ihre Spielsachen einem behinderten Kind borgen. Auch auf die Frage bezogen auf das Thematisieren von Behinderung zu Hause gaben akzeptierende wie ablehnende Kinder ähnliche Antworten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Spontanwahrnehmung Einstellung geistige Behinderung Prädiktoren Kinder Peers
Autor*innen
Susanne Tanzer
Haupttitel (Deutsch)
Spontanwahrnehmung und Spontanbewertung von Kindern mit einer intellektuellen Beeinträchtigung durch Peers
Hauptuntertitel (Deutsch)
Prädiktoren der Einstellung
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
120 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Schabmann
Klassifikation
77 Psychologie > 77.49 Allgemeine Psychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC07057536
Utheses ID
1044
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1