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Die zentrale Rolle des Staates in der nachholenden Industrialisierung
der Staat als Koordinator und Förderer langfristiger, ökonomischer Entwicklung in Taiwan und Südkorea
Elisabeth Reither
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Silvia Michal-Misak
DOI
10.25365/thesis.11575
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30127.62379.495165-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die beeindruckende sozioökonomische Entwicklung in Taiwan und Südkorea zählt zu den wenigen Fällen des 20. Jahrhunderts, in denen eine nachholende Industrialisierung realisiert werden konnte. Die hohen ökonomischen Wachstumsraten warfen schnell die Frage nach den Erfolgsfaktoren dieser Entwicklung auf. Von vielen Seiten interpretiert, stellt sich immer wieder die Frage nach der Rolle des Staates im ostasiatischen Wirtschaftswunder. Aufgrund der Dominanz der neoliberalen Interpretationen entstand das Konzept des „Entwicklungsstaates“, das die zentrale Rolle des Staates im ostasiatischen Entwicklungsprozess anerkennt und die spezielle Art des Staates als Erfolgsfaktor identifiziert. Dabei stehen zwei Bereiche im Vordergrund, nämlich die Beziehung zwischen Staat und gesellschaftlichen Interessengruppen und die institutionell-politischen Voraussetzung für eine erfolgreiche Intervention in den Markt. Mithilfe dieser Kriterien wird der politökonomische Entwicklungsprozess in Taiwan und Südkorea in dieser Diplomarbeit analysiert. Diese zwei genannten Bereiche geben Aufschluss über die staatliche Kapazität der Durchführung der nachholenden Industrialisierung, die der Staat braucht um in den Markt zugunsten wirtschaftlicher Entwicklung intervenieren zu können. Der Industrialisierungsprozess in Taiwan und Südkorea hat gezeigt, dass ein autoritärer Staat mit einer relativen Autonomie von einflussreichen Interessengruppen in Verbindung mit einem weit reichenden, leistungsorientierten bürokratischen Apparat, der enge Beziehungen zu der kapitalistischen Klasse hält, sehr erfolgreich hinsichtlich ökonomischer Entwicklung sein kann, wenn er den Markt im Sinne der nationalen Entwicklung steuert.
Abstract
(Englisch)
Taiwan and South Korea are two countries that realized an impressive socio-economic development in the context of late development in the 20th century. High economic growth rates caused scrutiny of the reasons of this success story, whereas the state always was an important actor. Due to the domination of neoliberal interpretations of the East Asian success story the concept of the Developmental State was created. With the concept of the Developmental State the dominant role of the state in the development process received new attention, in addition it was an attempt to interpret the East Asian development experience as a state guided process. These statist authors identify a special kind of state, the developmental state, as the reason for achieving high growth and stability. Central in this concept are the relationship between state and social interest groups and the institutional basis for governing the market. With these components the development process in Taiwan and South Korea is analyzed in this thesis. The result shows how much capacity the states in East Asia feature to initiate an industrialization process. Institutionally speaking the industrialization process in Taiwan and South Korea demonstrates that an authoritarian state with relative autonomy of interest groups in combination with an effective meritocratic bureaucratic apparatus, which holds close connections with the capitalist class, can be very successful concerning economic development. The state’s responsibility is to guide the market and control private agents in order to initiate the industrialization process and obtain rapid and sustained economic growth.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Developmental State Taiwan South Korea industrialisation economic development
Schlagwörter
(Deutsch)
Entwicklungsstaat Taiwan Südkorea Industrialisierung ökonomische Entwicklung
Autor*innen
Elisabeth Reither
Haupttitel (Deutsch)
Die zentrale Rolle des Staates in der nachholenden Industrialisierung
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Staat als Koordinator und Förderer langfristiger, ökonomischer Entwicklung in Taiwan und Südkorea
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
115 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Silvia Michal-Misak
AC Nummer
AC08364288
Utheses ID
10445
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |