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EU - NATO
Status Quo und Ausblick einer Beziehung mit Hürden
Emanuel Riccabona
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Paul Luif
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11620
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30072.77756.281165-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Seit der Entwicklung einer Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik legte nicht nur die weitreichend übereinstimmende Mitgliedschaft, sondern auch die ähnlichen Interessen und die mögliche Vermeidung von Duplizierungen eine Kooperation der EU mit der NATO nahe. Jedoch erwiesen sich die zahlreichen Bemühungen, funktionierende Beziehungen zwischen der EU und der NATO zu knüpfen, um einiges weniger einfach als sie offensichtlich sinnvoll sind. Auf neorealistischer Basis und anhand einer Kombination aus aktueller Literatur und hochkarätigster Experteninterviews wird der Status Quo beleuchtet und auf Funktionalität hin geprüft. Nach einem kontextschaffenden geschichtlichen Überblick werden die Faktoren Kommunikation und Zusammenarbeit, in ihre Ebenen zerlegt, analysiert. Die Kommunikation zwischen den beiden Organisationen wird auf politischer Ebene, Organisationsebene und Operationsebene erörtert, während die Zusammenarbeit im Hinblick auf Operationen sowie Ressourcen und Kapazitäten ergründet wird. Besondere Beachtung wird der Dynamik zwischen den beiden treibenden Kräften, EU und USA, sowie der Türkei-Zypern-Problematik geschenkt. Realpolitisch besteht die Zusammenarbeit der beiden Organisationen aktuell ausschließlich aus der Zurverfügungstellung militärischer Planungs- und Kommandokapazitäten von Seiten der NATO an die EU im Rahmen von ALTHEA und Versuchen Interoperabilität zu schaffen. Langfristig wird diese mäßig funktionale Kooperation zwischen der EU und der NATO im besten Fall zu einer funktionierenden Koordinierung heranreifen, eine Duplizierungsvermeidungs- oder klare Aufgabenteilungsfunktion jedoch nie erreichen. Die EU wird also weiterhin parallel eine gewisse Eigenständigkeit verfolgen. Da eine militärische Duplizierung für die Nationalstaaten jedoch unökonomisch ist, kommt das „Single Force Konzept“ zum Tragen, welches eine allgemeine Truppenbereitstellung und situationsbedingte Entsendungsentscheidung jedes einzelnen Mitgliedsstaats an EU oder NATO vorsieht, was wiederum die spontane, autonome Handlungsfähigkeit beider Organisationen einschränkt. Eine stärkere Kooperation EU-NATO wird also auch in Zukunft von großer Wichtigkeit sein. Aus den Perspektiven beider Organisationen bzw. der dahinter stehenden Länder und treibenden Kräfte spricht viel für die Sinnhaftigkeit den Aufwand weiterer Bemühungen um eine Verbesserung der Beziehungen auf sich zu nehmen. Jedoch gäbe es genügend Gründe für die EU diesem bisher viel zu wenig erfolgreichen Langzeitprojekt eine Absage zu erteilen und sich auf eigene Beine zu stellen. Solange das nicht geschieht, wird die GSVP weiterhin subsidiär und abhängig im sicherheits- und verteidigungspolitischen Entscheidungsschatten der NATO stehen. Und solange die Türkei-Zypernproblematik nicht gelöst ist, gilt es grundsätzlich von ebendiesen geduldete informelle Konsultationsund Kooperationsmöglichkeiten bis zur Schmerzgrenze auszureizen, um eine aktive Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
EU NATO EU-NATO EU-NATO Beziehungen EU-NATO Zusammenarbeit
Autor*innen
Emanuel Riccabona
Haupttitel (Deutsch)
EU - NATO
Hauptuntertitel (Deutsch)
Status Quo und Ausblick einer Beziehung mit Hürden
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
134 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Paul Luif
Klassifikationen
89 Politologie > 89.70 Internationale Beziehungen: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.72 Internationale Organisationen ,
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union ,
89 Politologie > 89.75 Internationale Konflikte: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.77 Rüstungspolitik ,
89 Politologie > 89.80 Militärwesen: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.90 Außenpolitik, Internationale Politik
AC Nummer
AC08333110
Utheses ID
10487
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
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