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Die Integral-Theorie Ken Wilbers und ihre Implikationen für die Politikwissenschaft
David Rudolf Kriegleder
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hans-Georg Heinrich
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11627
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30265.98835.911659-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der „Integraltheorie“, einer aus den USA stammenden, interdisziplinären Wissenschaftsbewegung, die maßgeblich von den Arbeiten des Kultur- und Bewusstseinsphilosophen Ken Wilber geprägt wurde. Das integrale Wissenschafts- und Weltbild, dessen deklariertes Ziel die Überwindung der vorherrschenden akademischen Zersplitterung ist, versucht auf Basis eines Evolutionsbegriffes, der das Universum als einziges evolvierendes Kontinuum versteht, unterschiedliche menschliche Wissensbereiche und scheinbar fragmentierte bzw. widersprüchliche Disziplinen interdisziplinär zu einer Theoriesynthese zu integrieren, die neue und aussagekräftigere Einblicke in die Evolution von Kosmos, Leben, Bewusstsein, Kultur, Gesellschaft und Politik ermöglichen. Die vorliegende Arbeit skizziert zunächst die verschiedenen Facetten und Ausprägungen evolutionistischen Denkens in der Geschichte der Sozialwissenschaft. Davon ausgehend folgt eine Darstellung der Integraltheorie sowie deren Wissenschaftsfundaments, das sich zu großen Teilen aus dem dialektischen Geschichtsverständnis Hegels, den Arbeiten von Jürgen Habermas, den Erkenntnissen der modernen Entwicklungspsychologie von Piaget bis Graves, systemtheoretischen Gesellschaftsmodellen der Sozialwissenschaft sowie aus der Naturwissenschaft stammenden Komplexitätstheorien nach Jantsch und Bertalanffy zusammensetzt. Darauf aufbauend wird unter Bezugnahme (neo-)marxistischer Theorien eine neue, integrale Betrachtung gesellschaftlicher Transformations- und Revolutionsprozesse erörtert. Im finalen und längsten Teil der Arbeit werden diese Erkenntnisse schließlich auf ganz konkrete Debatten und kontemporäre Fragestellungen des politikwissenschaftlichen Diskurses übertragen. Dabei werden politische Ideologien und Bruchlinien in einem neuen Licht betrachtet, ebenso der Prozess der Globalisierung, die Huntingtonschen Überlegungen zu Kulturkonflikten und Zivilisationsblöcken, sowie „Nationbuilding-“ und Entwicklungshilfedebatten. In einem finalen Schritt wird gezeigt, wie sich Fukuyamas Konzept vom „Ende der Geschichte“ und die verschiedenen Standpunkte in der postmodernen Debatte zum „Ende der Metanarrative“ mittels der Integraltheorie versöhnen lassen könnten.
Abstract
(Englisch)
This research portraits and analyzes the so called „Integral Theory“, an interdisciplinary scientific movement in the United States, that is closely linked to the works of philosopher Ken Wilber. The integral worldview and methodology, which aims at overcoming the contemporary academic fragmentation, uses a new concept of “evolution” that enables the integration of a wide range of fields of human knowledge as well as seemingly separated and conflicting academic disciplines. By establishing an integrated meta-theory, the integralists aim at a broader and more comprehensive understanding of the evolution of the cosmos, life, consciousness, culture, society and politics. This research thesis starts by exploring how and in which forms evolutionary thinking has accompanied the historical development of the social sciences over the last century. This is followed by an analysis of Integral Theory’s main components as well as its scientific background and major theoretical pillars, which range from Hegelian Dialectics, to the works of Jürgen Habermas, to the modern developmental psychology of Piaget and Graves, to system theory approaches in the social sciences and the complexity theories from Jantsch and Bertalanffy, derived from the natural sciences. Combined with (neo)-Marxist theories, this research thesis then attempts to reexamine the very nature of social transformation and revolutionary processes. The insights from this analysis are then applied to contemporary debates and research questions in the field of political science. This includes: The exploration of the nature of political ideologies and fault lines, a reflection on globalization, revisiting Samuel Huntington’s theories of the cultural-clashes and civilizations, as well as theories on “nation-building” and economic development. Finally, this research thesis attempts to show, how Francis Fukuyama’s “end of history” concept and several other viewpoints in the postmodern discussion on the “end of the grand narratives” could be reconciled with the help of an integral approach.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Integral-Theorie Ken Wilber AQUAL Evolution gesellschaftliche Evolution Meta-Theorie Bewusstseinsstufen Bewusstseinsevolution Graves Piaget Hegel Habermas Gebser, Charles Taylor Komplexität Autopoiesis Jantsch Holons Politikwissenschaft Werte vMemes Spiral Dynamics Nationbuilding
Autor*innen
David Rudolf Kriegleder
Haupttitel (Deutsch)
Die Integral-Theorie Ken Wilbers und ihre Implikationen für die Politikwissenschaft
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
164 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hans-Georg Heinrich
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.31 Metaphysik, Ontologie ,
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie ,
08 Philosophie > 08.45 Politische Philosophie ,
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.10 Systemtheorie ,
42 Biologie > 42.21 Evolution ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.02 Philosophie und Theorie der Sozialwissenschaften ,
77 Psychologie > 77.11 Bewusstseinspsychologie ,
89 Politologie > 89.05 Politische Theorie ,
89 Politologie > 89.52 Politische Psychologie, Politische Soziologie ,
89 Politologie > 89.53 Politische Kultur
AC Nummer
AC08332765
Utheses ID
10493
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
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