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Überredung zum überzeugenden Argument
Sokrates, die Sophisten und die Macht des Pathos
Ruth Wagner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Herbert Hrachovec
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11651
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29190.50084.836759-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bedient sich Sokrates gleich den Sophisten rhetorischer Tricks und dichterischer Strukturen, um seine Gesprächspartner schneller auf den Weg der Erkenntnis des Guten und somit zum moralischem Handeln zu bringen, oder hält sich Sokrates in seinen Dialogen stets an die klassische Form des überzeugenden Arguments, sobald es um die Erkenntnis der Wahrheit geht? Um dieser Frage nachzugehen werden die drei platonischen Dialoge Menon, Gorgias und Phaidros ausführlich hinsichtlich der Problematiken zwischen der Differenz von überreden und überzeugen, der Lehrbarkeit der Tugend und des Stellenwerts der Rhetorik und Dichtung bei Platon analysiert. Die Interpretation der Dialoge erfolgt dabei in stetem Hinblick auf die Arbeiten von Richard Rorty und Martha Nussbaum, die beide einen bloß rationalen Zugang zu Problemen der Moralphilosophie als zu einseitig beurteilen und die Rolle der Emotionen als Motivation für moralisches Handeln betonen. Rortys These, dass das Erzählen von „traurigen und rührseligen Geschichten“ viel mehr zu einem moralischen Bewusstsein und zur Toleranz beiträgt, als es die Philosophie je zu schaffen vermag, ist dabei ebenso Gegenstand dieser Diplomarbeit wie seine Ausführungen zu dem Problem des Überredens und Überzeugens, bei dem Richard Rorty für eine Nivellierung der Begrifflichkeiten plädiert. Ebenso wie bei Rorty gilt auch Martha Nussbaums Interesse der Dichtung. Nussbaum erkennt in den platonischen Dialogen den starken Einfluss der antiken Tragödiendichter und entdeckt dadurch bei Platon eine bisher verkannte Seite, die Gefühlen und Emotionen einen adäquaten Platz in den sokratischen Dialogen einräumt. Die Forschungsfrage, die im Rahmen dieser Diplomarbeit daher behandelt werden soll, ist jene, ob es im moralphilosophischen Diskurs an der Zeit für ein Umdenken wäre, dass auch Argumente, die nicht durch die Vernunft des Menschen begründet sind, sondern auf Emotionen und Empfindungen beruhen, nicht nur zuzulassen, sondern auch offen anzuerkennen und auszusprechen sind, bevor sie auf versteckte Weise manipulativ und unerkannt in die streng theoretische Diskussion einfließen, so wie es nicht nur in so manch platonischem Dialog geschehen ist.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
persuasion
Schlagwörter
(Deutsch)
Sokrates Sophistik Rhetorik Überredung Überzeugung Richard Rorty Martha Nussbaum
Autor*innen
Ruth Wagner
Haupttitel (Deutsch)
Überredung zum überzeugenden Argument
Hauptuntertitel (Deutsch)
Sokrates, die Sophisten und die Macht des Pathos
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
114 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herbert Hrachovec
Klassifikation
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC08329386
Utheses ID
10513
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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